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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wird sie nicht funktionieren.«
    »Schön, dann wird sie eben nicht funktionieren.« Mac beobachtete ihr Gesicht, während er seine Finger in sanften, gleichmäßigen Streichelbewegungen zu dem Puls in ihrer Armbeuge gleiten ließ und dann wieder zurück zu ihrem Handgelenk. »Entspann deine Füße. Du bist den ganzen Tag über auf den Beinen gewesen. Lass die Anspannung aus deinen Fußsohlen entweichen. Aus deinen Fußgelenken.«
    Seine Stimme war so ruhig, so besänftigend und wohltuend. Seine Finger auf ihrer Haut waren eine angenehme, leichte Berührung.
    »Entspann deine Wadenmuskeln. Stell dir vor, wie warmes Wasser durch deinen Körper hinauffließt und die Anspannung einfach wegspült. Auch dein Geist entspannt sich. Lass ihn sich einfach ausleeren. Jetzt entspannen sich deine Knie, deine Schenkel. Stell dir eine weiche, weiße Fläche vor. Sie ist ganz leer, und sie ist angenehm für die Augen. Wirkt entspannend auf die Sehnerven.«
    Er zog den silbernen Anhänger unter seinem Hemd hervor.
Wickelte sich die Kette zweimal um die Hand. »Atme die Ruhe ein, atme die Anspannung aus. Du bist hier vollkommen sicher. Kannst dich einfach treiben lassen.«
    »Solltest du mir nicht suggerieren, dass ich so allmählich schläfrig werde?«
    »Schsch … Konzentrier dich auf den Anhänger.«
    Ihre Pulsfrequenz stieg abermals sprunghaft an, als er den Silberanhänger in ihr Blickfeld hob. »Das ist ja Mias Sternanhänger.«
    »Entspann dich. Konzentrier dich. Du bist vollkommen sicher. Du weißt, dass du mir vertrauen kannst.«
    Sie befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze. »Es wird sowieso nicht funktionieren.«
    »Der Anhänger hängt vor dieser weichen, weißen Fläche. Das ist alles, was du sehen kannst, alles, was du zu sehen brauchst. Mach deinen Kopf von allen Gedanken frei. Sieh einfach nur auf den Anhänger. Hör auf meine Stimme. Sie ist das Einzige, was du zu hören brauchst.«
    Er versetzte Ripley schrittweise in einen schlafähnlichen Bewusstseinszustand, ganz behutsam, bis ihr die Augen zufielen. Dann ließ er sie in tiefe Trance versinken.
    »Testperson ist ungewöhnlich empfänglich für Hypnose«, sprach er auf seinen Kassettenrecorder. »Vitalsymptome sind gleichmäßig, typische Messwerte für einen Trancezustand. Ripley, kannst du mich hören?«
    »Ja.«
    »Bitte denk immer daran, dass du absolut sicher bist und dass du nichts tun musst, wozu du nicht bereit bist oder was dir Unbehagen verursacht. Wenn ich dich bitte, irgendetwas zu tun, was du nicht tun willst, dann sagst du einfach nein. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    »Kannst du die Luft in Bewegung versetzen?«
    »Ja.«
    »Dann tu das bitte, ja? Nur ganz leicht.«
    Sie hob die Arme wie zu einer Umarmung, und die Luft im Raum geriet in Bewegung, strömte wie eine weiche Woge von Wasser über ihn hinweg.
    »Wie fühlst du dich dabei?«, fragte er sie.
    »Ich kann es nicht genau erklären. Es macht mich glücklich, aber ich empfinde dabei auch Angst.«
    »Angst wovor?«
    »Ich will es zu sehr, will zu viel davon.«
    »Beende den Zauber«, wies er sie an. Es ist nicht fair, ihr solche Fragen zu stellen, sagte sich Mac. Sie hatte sich nicht damit einverstanden erklärt, bevor er sie in Trance versetzt hatte. »Erinnerst du dich noch an die Lichtbälle? Die Baseball-Lichter? Kannst du sie noch einmal erschaffen?«
    »Ich soll nach dem Schlafengehen eigentlich nicht mehr spielen«, erwiderte sie, und ihre Stimme hatte sich merklich verändert, klang auf einmal sehr viel jünger und voller Schabernack. »Aber ich tu’s trotzdem.«
    Statt die Lichtbälle zu beobachten, die sie zur Zimmerdecke hinaufwarf, starrte Mac Ripley an. »Testperson hat sich psychisch zurückentwickelt, ohne direkte Suggestion. Das Spiel aus der Kindheit scheint der Auslöser dafür gewesen zu sein.«
    Der Wissenschaftler in ihm brannte darauf, die Sache weiterzuverfolgen, aber der Mann in ihm wehrte sich dagegen. »Ripley, du bist kein kleines Mädchen. Ich möchte, dass du in dieser Zeit und an diesem Ort bleibst.«
    »Mia und ich hatten so viel Spaß. Wenn ich nicht erwachsen werden müsste, wären wir immer noch Freundinnen.« Sie sagte das in einem mürrischen Ton, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen, während sie mit den Lichtbällen spielte.
    »Ripley, du musst in dieser Zeit und an diesem Ort bleiben!«
    Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ja, ich bin ja hier.«
    »Kann ich eines der Lichter berühren?«
    »Es wird dich nicht verletzen. Ich möchte dir nicht

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