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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ist Ihr Fachgebiet, nicht meines, Doktor Seltsam.«
    Neugierig legte er den Kopf schief. »Warum sind Sie plötzlich wütend?«
    »Ich bin nicht wütend.« Ihre Augen glitzerten gefährlich, als sie sich zu ihm vorbeugte. »Wollen Sie mich mal wütend erleben?«
    »Nicht unbedingt.« Hatte er gesagt, dass sie schöne Augen hatte? Dann musste er sich jetzt korrigieren, denn ihre Augen waren nicht schön, sie waren hinreißend. »Aber ich gehe jede Wette darauf ein, dass ich ein paar sehr interessante Messwerte bekommen würde, wenn ich jetzt einen Sensor an Sie hielte.«
    »Ich habe genug von Ihren Wetten. Und ich habe genug von Ihnen, Schluss, aus, Ende der Vorstellung!«
    Sie sprang zornig von ihrem Stuhl auf, doch er bat sie nicht, sich wieder zu setzen, sondern fuhr seelenruhig fort, sich Notizen zu machen. »Ihre Stunde ist noch nicht um, wir haben noch fünfundvierzig Minuten. Wenn Sie Ihr Versprechen nicht einhalten wollen …« Er sah von seinem Notizblock auf, begegnete ihrem wütenden Blick. »Ich kann nur annehmen, dass Sie Angst haben. Es war wirklich nicht meine Absicht, Sie zu erschrecken oder aufzuregen. Ich entschuldige mich dafür.«
    »Stecken Sie sich Ihre Entschuldigung sonst wo hin.« Sie kämpfte mit ihrem Stolz – immer ihr erbittertster Kampf. Aber es nützte alles nichts. Sie hatte sich nun einmal auf die verfluchte Wette eingelassen, hatte die Bedingungen akzeptiert. Mit einem gereizten Ruck zog sie ihren Stuhl erneut unter dem Tisch hervor und setzte sich wieder.
    Er verlor kein Wort über seinen Sieg, fuhr nur fort, sich Notizen zu machen – als hätte er von Anfang an gewusst, dass er gewinnen würde, dachte Ripley zähneknirschend.
    »Ich stelle jetzt mal eine Vermutung auf. Sie praktizieren nicht.«
    »Ich habe nichts zu praktizieren.«
    »Sie sind keine dumme Frau. Und mein Eindruck ist, dass Sie sehr selbstbewusst sind.« Er beobachtete ihr Gesicht. Der Ausdruck ihrer Augen blieb ruhig und fest, aber hinter der Fassade der Ruhe verbarg sich etwas, irgendeine starke, geradezu leidenschaftliche Gefühlsregung, das spürte er ganz deutlich.
    Er brannte darauf, diese Emotion ans Tageslicht zu befördern. Ripley zu ergründen. Aber ihm war auch klar, dass er niemals Gelegenheit dazu bekommen würde, wenn er sie so schnell kopfscheu machte. »Ich nehme an, dies ist ein sehr heikles Thema für Sie. Es tut mir Leid.«
    »Ich habe Ihnen ja schon gesagt, was Sie mit Ihren Entschuldigungen machen können. Das Gleiche gilt für Ihre Vermutungen.«
    »Ripley …« Er hob eine Hand, spreizte die Finger in einer Geste des Friedens. »Ich bin kein Reporter, der hinter einer heißen Story her ist. Und ich bin auch kein Groupie, der eine Show sehen will, oder ein Neubekehrter auf der Suche nach einem Mentor. Dies ist meine Arbeit. Ich kann Ihnen versprechen, dass ich Ihre Privatsphäre respektieren und Ihren Namen aus meiner Dokumentation heraushalten werde. Ich werde nichts tun, was Sie verletzen könnte.«
    »Sie machen mir keine Angst, Booke.« Das war eine Lüge. Er machte ihr sehr wohl Angst, aber sie hätte nicht genau sagen können, warum. »Sie werden sich eben einfach anderswo nach einem Versuchskaninchen umsehen müssen. Ich habe kein Interesse an Ihrer … Arbeit.«
    »Ist Nell die Dritte im Bunde?«
    »Lassen Sie Nell in Ruhe!« Bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, griff sie über den Tisch und packte sein Handgelenk. »Wenn Sie es wagen, sie zu belästigen, nehme ich Sie auseinander!«
    Er rührte sich nicht, atmete noch nicht einmal. Ihre Augen waren plötzlich so dunkel geworden, dass sie fast schwarz wirkten. Die Stellen, wo ihre Finger sich in sein Handgelenk gruben, waren Hitzepunkte, so intensiv, dass es ihn nicht gewundert hätte, wenn er Rauch von seiner Haut hätte aufsteigen sehen. »Füge niemandem Schaden zu«, sagte er, und trotz seiner Erregung gelang es ihm irgendwie, seine Stimme ruhig und gelassen klingen zu lassen. »Das ist eine Philosophie, an die ich glaube und an die ich mich halte. Ich werde nichts tun, was Ihre Schwägerin verletzen könnte. Oder Sie, Ripley.«
    Er beobachtete sie, so wie er vielleicht einen scharfen Wachhund beobachten würde, der sich von seiner Kette losgerissen hatte, während er langsam, sehr langsam, seine andere
Hand hob, um sie behutsam auf ihre zu legen. »Sie können es nicht kontrollieren, nicht?« Seine Stimme war sanft, sogar mitfühlend. »Nicht vollkommen.« Er drückte ihre Hand in einer Geste, die fast

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