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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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könnte verschlossen sein. Doch er riss sie mit schweißnassen Händen auf und taumelte in das kühle, sonnendurchflutete Schlafzimmer hinein. Hinter ihm wirbelte dunkler Dampf, leuchtete gierig auf und verschwand.
    Was, zum Teufel, war das? Er zitterte am ganzen Leib, wie ein Schuljunge, der ein Spukhaus erkunden wollte und dann Hals über Kopf geflüchtet war. Er hatte den Eindruck gehabt, als wäre etwas … etwas Kaltes, Glitschiges und nach Tod stinkendes mit ihm im Badezimmer gewesen, verborgen in den Dampfschwaden.
    Doch als er sich nun umdrehte und zur geöffneten Badezimmertür zurückkehrte, sah er lediglich einen hübschen Raum, einen beschlagenen Spiegel und den sich auflösenden Dampf von seiner Dusche.
    Meine Fantasie ist einfach überreizt, dachte er und stieß ein kurzes Lachen aus. Unter den Umständen war das auch kein Wunder. Dennoch machte er die Badezimmertür nachdrücklich zu, ehe er sich anzog und nach unten ging, um Bryna zu suchen.
    Sie spann Wolle. Summte im Einklang mit dem friedlichen, rhythmischen Klappern von Spindel und Rad. Ihre Hände bewegten sich so anmutig wie die einer Harfenistin, und ihre Wolle war so weiß wie die Unschuld.
    Sie trug heute Morgen ein blaues Kleid, tiefblau wie ihre Augen. Zwischen ihren Brüsten hing ein reich verziertes Medaillon an einer dicken Silberkette. Ihr Haar war hochgesteckt, ließ das porzellanklare Gesicht ungerahmt.
    Cal zuckte es in den Händen, zu seiner Kamera zu greifen. Und nach ihr.
    Sie blickte auf, ohne dass ihre Hände in ihrer Bewegung innehielten. Lächelte. »Du hast also beschlossen, dich wieder unter die Lebenden zu begeben?«
    »Meine innere Uhr ist noch auf die Staaten eingestellt. Wie spät ist es?«
    »Hmm, gleich halb zehn. Du wirst hungrig sein, schätze ich. Komm, trink einen Kaffee. Ich werde dir dein Frühstück zubereiten.«
    Als sie aufstand, hielt er sie an der Hand fest. »Du musst nicht für mich kochen.«
    Sie lachte, küsste ihn leicht auf den Mund. »Oh, wenn du der Meinung wärst, ich müsste für dich kochen, würden wir sehr bald Ärger bekommen. Aber zufällig habe ich heute Morgen Lust, dir dein Frühstück zu machen.«
    Er knabberte an ihren Fingerknöcheln, sah sie mit
funkelnden Augen an. »ein irisches Frühstück, mit allem Drum und Dran?«
    »Wenn du möchtest.«
    »Bevor ich mich erschlagen lasse, werde ich …« Seine Stimme erstarb, während er ihr Gesicht lang und eingehend musterte. Ihre Augen waren umschattet, ihr Gesicht war blasser als sonst. »Du siehst müde aus. Du hast nicht gut geschlafen.«
    Sie lächelte nur und führte ihn in die Küche. »Vielleicht schnarchst du ja.«
    »Das tue ich nicht.« Er griff sie an der Taille, wirbelte sie zu sich herum und küsste sie. »Nimm das zurück.«
    »Ich sagte, vielleicht.« Sie hob die Brauen, als seine Hände sich selbstständig machten und wolllüstig ihren Hintern umfassten. »Bist du morgens immer so munter?«
    »Je nachdem. Und nach dem Kaffee werde ich noch munterer sein.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange, drehte sich um und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. »Weißt du, mir sind heute Früh verschiedene Dinge aufgefallen, die ich gestern nicht bemerkte, weil ich zu … zu abgelenkt war. Du hast kein Telefon.«
    Sie stellte eine schmiedeeiserne Bratpfanne auf die Herdplatte. »Ich habe eigene Mittel und Wege, um diejenigen zu rufen, deren Hilfe oder Rat ich bedarf.«
    »Ah.« Er rieb sich das Kinn, das inzwischen stoppelig geworden war. »Außerdem ist deine Küche mit sehr modernen Gerätschaften ausgestattet.«
    »Wenn ich schon koche, dann lieber bequem, statt über einem Lagerfeuer.« Sie schnitt irischen Speck in Würfel und ließ diese in der Pfanne zischeln und brutzeln.
    »Das ist ein Argument. Du hast übrigens keinen Zucker mehr«, bemerkte er abwesend, als er den Deckel der Zuckerdose anhob. »Du spinnst deine eigene Wolle, hast aber eine Stereoanlage auf dem Stand der heutigen Technik.«
    »Musik spandet Trost«, murmelte sie, während sie beobachtete, wie er zielstrebig in die Speisekammer ging und mit untrüglicher Gewissheit die nicht gekennzeichnete Blechdose, in der sich ihr Zuckervorrat befand, holte.
    »Du braust deine eigenen Tränke, kaufst deine Grundnahrungsmittel jedoch im Laden.« Geschickt füllte er die Zuckerdose auf. »Der Kontrast ist faszinierend. Ich frage mich nur …« Er hielt inne, starrte auf die kleine Zuckerschaufel in seiner Hand. »Ich wusste, wo ich deinen Zucker finde«, sagte er leise.

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