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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Stücke zerschlagen, und ich habe Jahre gebraucht, um es so gut ich konnte wieder zusammenzuflicken. Auch dies war deine freie Entscheidung, denn das Wissen war da. In deinem Kopf, in deinem Herzen, wenn du dich entschieden hättest, es wahrzunehmen. All die Antworten liegen da, du brauchst nur hinzusehen.«
    »Ich möchte sie lieber von dir hören.«
    Sie schloss die Augen. »Es gibt einige Antworten, die kann ich dir nicht geben, die musst du selbst herausfinden.« Sie öffnete die Augen wieder, reckte ihr Kinn und drehte sich zu ihm um.
    Ihr Gesicht war noch immer blass, stellte er fest, und ihre Augen waren dunkel vor Erschöpfung. Aus ihrem hochgesteckten Haar hatten sich einige Strähnen gelöst, ihre Schultern waren steif und gerade.
    »Aber eine Wahrheit gehört nur mir, und ich werde sie an dich weitergeben. Ich wurde in Liebe zu dir geboren. Es
gab nie einen anderen in meinem Herzen, selbst als du dich von mir abgewendet hast. Alles, was ich bin oder war oder sein werde, gehört dir. Ich kann mein Herz nicht ändern. Ich wurde in Liebe zu dir geboren«, wiederholte sie. »Und ich werde in Liebe zu dir sterben. Ich habe keine andere Wahl.«
    Sie wandte sich um und stürzte aus dem Zimmer.

Acht
    Sie war verschwunden. Cal lief ihr sofort nach, fand jedoch keine Spur von ihr. Er rannte durch das Haus, riss Türen auf, rief sie. Verfluchte sie dann.
    Zur Hölle mit diesen launischen Weibern!, beschloss er. Er bebte vor Wut. Weil sie ihm erst erzählt hatte, sie würde ihn lieben, und dann einfach hinausgestürmt war, ehe er auch nur einen Moment Zeit gehabt hatte, sein eigenes Herz zu befragen.
    Sie erwartet zu viel, dachte er zornig. Verlangt zu viel. Maßt sich zu viel an.
    Er eilte aus dem Haus, lief auf die Klippen zu. Doch auch dort war sie nicht, stand nicht mit windzerzaustem Haar auf den Felsen und blickte auf das Meer hinaus. Seine Stimme verhallte unerwidert im Leeren, schürte seine Wut.
    Er drehte sich um und starrte auf die vernarbten Steinmauern der Burg. »Na gut, zum Teufel damit«, murmelte er, während er auf die Ruinen zueilte. »Wir werden das durchdiskutieren. Keine Zauberei, keine alten Sagen, kein Firlefanz. Nur du und ich.«
    Er machte einen Schritt auf den Torbogen zu und stieß gegen eine unsichtbare Wand. Verdutzt streckte er die Hand aus, fühlte den Widerstand. Er konnte zu dem felsigen Grund hindurchsehen, auf die verrußten Mauern, die Steinbrocken,
doch die durchsichtige Wand versperrte ihm kalt und fest wie Glas den Weg.
    »Was ist das nun wieder für ein Spielchen?« Die Augen vor Anstrengung zusammengekniffen, lehnte er sich mit der Schulter dagegen, erreichte jedoch nichts. Wutschnaubend umrundete er die Burgmauern, probierte jede Öffnung aus, fand jede versperrt vor.
    »Bryna!« Mit den Fäusten trommelte er gegen die steinharte Luft, bis ihm die Hände weh taten. »Lass mich ein. Verdammt, so lass mich doch ein!«
    Vom obersten Türmchen aus sah Bryna auf das Meer hinaus. Sie hörte, wie er sie rief, sie verfluchte. Oh, und wie gerne hätte sie ihm geantwortet. Aber ihr Stolz war schwer angeschlagen, ihre Macht ins Wanken geraten.
    Und ihre Entscheidung gefällt.
    Vielleicht hatte sie diese Entscheidung in dieser schlaflosen Nacht getroffen, eng an ihn geschmiegt, seinen Atemzügen lauschend. Vielleicht war die Entscheidung aber bereits vor Äonen für sie getroffen worden. Ihr war nur ein einziger Tag mit ihm gegeben worden, eine einzige Nacht. Sie wusste, akzeptierte, dass sie andernfalls, wäre ihr mehr Zeit mit ihm gegeben worden, ihren Schwur gebrochen, ihre Ängste und Nöte vor ihm ausgebreitet hätte.
    Sie konnte ihm nicht sagen, dass ihr Leben, selbst ihre Seele, verloren waren, wenn sein Herz bis Schlag Mitternacht unentschieden blieb. Gelobte er ihr nicht seine Liebe und stand rückhaltlos dafür ein, gab es keine Hoffnung.
    Sie hatte alles getan, was sie konnte. Bryna wandte ihr Gesicht dem Wind entgegen, ließ ihn die Tränen trocknen, die sie zu ihrer Scham vergossen hatte. Der ihr anvertraute
Schatz würde geschützt sein, ihr Geliebter verschont bleiben, und die Geheimnisse dieses Ortes würden mit ihr sterben.
    Denn Alasdair wusste nicht, wie stark ihr Wille war. Wusste nicht, dass sich in dem Amulett, das sie um den Hals trug, ein Giftpulver befand. Falls sie versagen und ihre Liebe nicht siegen sollte, dann würde sie ihr Leben beenden, statt sich der schmachvollen Knechtschaft auszuliefern.
    Umringt von Cals Rufen, die zu ihr emporhallten, schloss sie

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