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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und der Wahrheit. Lebe und fühle dich wohl und gedenke meiner nicht mehr. Was man nicht halten kann, sollte man am besten vergessen.Was ich tue, tue ich aus freien Stücken.Wie ich will, so sei es.
    Unsagbares Grauen schnellte wie eine Schlange, deren Giftzähne sich tief in sein Herz bohrten in ihm empor. Denn er wusste, was sie vorhatte.
    Sie hatte vor zu sterben.
     
    Sie wollte leben und kämpfte mit grimmiger Entschlossenheit. Sie köpfte den Wolf, schlug ihm mit einem einzigen Willensstreich den Kopf vom Rumpf. Und sein Blut war schwarz.
    Sie sandte ihr flammendes Licht aus, jene brennende Kälte, die das Fleisch verschmorte und die Knochen gefrieren ließ.
    Und sie wusste, sie würde verlieren, sobald es Mitternacht schlüge.
    Alasdairs Gewand rauchte unter der Gewalt ihrer Macht. Und noch immer konnte er den Kreis nicht durchbrechen und sie für sich beanspruchen.
    Er ließ den Boden unter ihren Füßen erbeben, beobachtete, wie sie wankte, auf die Knie fiel. Und sein Lächeln erblühte wie eine schwarze Blume, als ihr Kopf ermattet auf die Brust sank und sich die rote Feuersbrunst ihrer Haare über ihre zitternden Schultern ergoss.
    »Willst du dich ergeben, Bryna?« Er trat näher, fühlte das heiße Züngeln, als seine weichen Stiefel den Rand des Kreises streiften. Noch nicht, mahnte er sich, und wich ein kleines Stück zurück. Aber bald. Ihre Zauberkraft nahm ab. »Nimm einfach meine Hand, erspar dir das alles. Wir werden diesen Kampf vergessen und zusammen herrschen. Gib mir deine Hand. Und gib mir die Kugel.«
    Ihr Atem ging schnell und flach. Sie wisperte Worte in der alten Sprache. Die Geheimnisse der Magie, Beschwörungen, die indes nur ein mattes Flimmern erzeugten, da ihr ihre Macht wie Wasser zwischen den Fingern zerrann.
    »Ich werde mich nicht beugen.«
    »Du wirst dich beugen.« Er kam wieder näher, war erfreut, als er nur auf schwachen Widerstand traf. »Du hast keine Wahl. Der Schwur wurde gesprochen, die Zeit ist gekommen. Jetzt bist du mein.«
    Er streckte die Hand nach ihr aus, und ihre Schulter brannte dort, wo seine Finger sie gestreift hatten. »Ich gehöre Calin.« Sie umfasste das Amulett, wappnete sich und klappte dann die Giftkammer mit dem Daumen auf. In einem letzten Aufbäumen hob sie den Kopf und schenkte ihm ein herausforderndes Lächeln. »Du wirst niemals besitzen, was ihm gehört.«
    Sie führte das Amulett an ihre Lippen, bereit, das Pulver einzunehmen.
    Pferd und Reiter brachen in das Fackellicht ein, in einem Wirbel aus Schwarz, Sturmgrau und hellem Stahl.
    »Du würdest eher sterben, als mir zu vertrauen?«, brüllte Cal zornbebend.
    Das Amulett entglitt ihren Fingern, das Pulver rieselte auf die Steine. »Calin.«
    »Fass sie an, Alasdair«, rief er, während er das unruhige Pferd geschickt im Zaum hielt, als wäre er im Sattel geboren, »und ich werde dir beide Hände abtrennen.«
    Von wilder Rage gepackt, stellte sich Alasdair in Position. Er würde sich den Sieg nicht mehr nehmen lassen. Die Frau war bereits geschlagen und der Mann schließlich nichts weiter als ein dummer Sterblicher. »Vor tausend Jahren warst du ein Krieger, Caelan aus dem Geschlecht der Farrell. Heute Nacht bist du kein Krieger.«
    Cal schwang sich vom Pferd, und sein Schwert sang hell, als er es aus der Scheide zog. »Lass es auf einen Versuch ankommen.«
    Unerwartet keimte in Alasdair ein Anflug von Angst auf. Doch er umkreiste seinen Gegner, sann bereits neue Tücken aus. »Ich werde meinen rasenden Zorn auf dich niederprasseln lassen …« Er kreuzte die Arme vor der Brust, warf sie dann ausgestreckt zur Seite. Schwarze Kugelblitze schossen heraus, zischende Funkenschweife, die wie Schlangen entlangschnellten.
    Instinktiv erhob Cal das Schwert. Schmerz und Kraft stiegen in seinen Arm, als die Geschosse angriffen, ins Taumeln gerieten und rauchend in den Steinboden krachten.
    »Glaubst du denn, so armselige Waffen könnten eine Macht wie die meine abwehren?« Hochmut und Wut klirrten in Alasdairs Stimme. Er schleuderte Flammenpfeile, und sein Schrei hallte monströs wider, als die Pfeile Cals Umhang trafen und dort zu Wasser schmolzen.
    »Deine Macht gilt hier nichts.«
    Bryna war wieder auf den Beinen, ihr weißes Gewand wirbelte wie Schaum. Und ihr Gesicht war von einer so ungeheuren Schönheit durchglüht, dass beide Männer sie verzaubert anstarrten.
    »Ich bin die Hüterin dieses Ortes.« Ihre Stimme war tiefer, voller, als hätten sich tausend Stimmen darin vereint. »Ich bin eine

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