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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Selbstzufriedenheit verriet. »Doch, habe ich wohl.«
    Sie lachte nur und gab Hugh einen Kuss auf die Schnauze. »So ein kluger Hund, so ein guter Hund«, gurrte sie. »Er hat meine Tasche gefunden und mitgebracht. Ich hatte sie schon ganz vergessen. Mal wieder typisch für mich.«
    Conal betrachtete die überdimensionale Handtasche. Sie war schmutzig und obendrein voller Abdrücke von Hughs Zähnen. Allena hingegen schien das kein bisschen zu stören. »Sieht ziemlich ramponiert aus.«
    »Ich muss sie bei dem Unwetter fallen gelassen haben. Es ist noch alles drin. Mein Pass, meine Kreditkarten. Mein Make-up.« Glücklich drückte sie die Tasche an sich. »Ach, tausend Dinge. Einschließlich der Kopie von Margarets Reiseroute. Glaubst du, das Telefon funktioniert wieder?«
    Ohne auf seine Antwort zu warten, sprang sie auf. »Ich werde in ihrem Hotel anrufen, damit sie weiß, dass ich wohlauf bin. Sie ist wahrscheinlich völlig durchgedreht.«
    Die Tasche an sich gepresst, stürmte sie ins Haus. Conal blieb zurück.
    Er wollte nicht, dass das Telefon wieder funktionierte. Er wollte nicht, dass diese wunderschöne, schillernde Seifenblase zerplatzte. Diese Erkenntnis war niederschmetternd. Zumal Allena bei der ersten Gelegenheit, die sich bot, um ihrer beider Welt zu entfliehen, sofort losrannte.
    Natürlich musste sie das tun. Er presste die Finger an seine Schläfen. Würde er nicht genauso handeln? Sie hatte ein Leben jenseits dieser Welt, jenseits von ihm. Sie hatte sich von der Romantik dieser Geschichte mitreißen lassen, genauso wie er sich beinahe hätte mitreißen lassen. Sie
würde wieder auf den Boden der Realität kommen und in ihr altes Leben zurückkehren. So sollte es auch sein. Und so wollte er es auch haben.
    Doch als er aufstand, um ihr ins Haus zu folgen, fühlte er in seinem Inneren einen Schmerz, wie er ihn noch nie zuvor empfunden hatte.
    »Ich bin durchgekommen«, rief ihm Allena mit strahlendem Lächeln zu. Sie stand an der Theke, das Telefon in der Hand. Die Tasche mit ihren weltlichen Gütern lag achtlos auf dem Boden. »Sie ist im Hotel abgestiegen. Jetzt stellen sie mich gerade zu ihrem Zimmer durch. Hoffentlich hat sie nicht bei meinen Eltern angerufen. Die werden außer sich … oh, Margaret! Ich bin so froh, dass ich dich …«
    Sie brach ab, ihre Augen verdunkelten sich. »Ja, ich weiß. Tut mir wirklich Leid. Ich habe die Fähre verpasst und …«
    Wortlos ging er an ihr vorbei und stellte zwei Tassen auf die Theke. Es mochte unhöflich sein, aber er hatte keine Lust, sich diskret zurückzuziehen.
    »Ja, du hast Recht, es war unverantwortlich, dich einfach sitzen zu lassen. Ja, auch unverzeihlich. Ich wollte …«
    Er merkte, dass sie aufgab, denn ihre Schultern sackten nach vorn und ihre Miene wurde völlig ausdruckslos. »Verstehe. Nein, nein, natürlich. Ich kann nicht erwarten, dass du mich nach dieser Geschichte weiterhin beschäftigst. Ja, ich weiß, du hattest ohnehin Bedenken. Das hast du sehr klar zum Ausdruck gebracht. Tut mir Leid, dass ich dich enttäuscht habe. Ja, schon wieder.«
    Ihre Scham, Erschöpfung und Resignation waren fast greifbar, umhüllten sie wie ein trüber Nebel. Sie schloss
die Augen. »Nein, Margaret, ich weiß. Entschuldigungen machen das auch nicht wieder wett. Hast du Mom und Dad angerufen? Nein? Sehr gut. Was hätte das auch gebracht?«
    »Dämliche Ziege«, murmelte Conal. Man merkte, wie diese Margaret es genoss, am längeren Hebel zu sitzen. Entschlossen riss er Allena den Hörer aus der Hand. Doch er konnte seinen Zorn nicht mehr abreagieren, da bereits das Freizeichen ertönte.
    »Sie musste weg«, stieß Allena hervor. »Termine. Ich sollte … Entschuldige mich.«
    »Verdammt, du bleibst hier.« Bevor sie weglaufen konnte, packte er sie an den Schultern. An ihren Wimpern hingen Tränen. Er hätte Margaret erwürgen können. »Du wirst dich jetzt nicht zurückziehen und deine Wunden lecken. Warum lässt du dir das von ihr gefallen?«
    »Sie hat Recht. Mein Verhalten ist inakzeptabel. Sie hat jeden Grund, mich rauszuschmeißen. Sie hätte mich ohnehin nicht eingestellt, wäre da nicht die familiäre Verpflichtung gewesen.«
    »Familiäre Verpflichtung? Vergiss es! Wo war denn ihre familiäre Zuwendung? Hat sie dich nach deinem Befinden gefragt? Was geschehen ist? Wo du abgeblieben bist? Hat sie dich ein einziges Mal danach gefragt?«
    »Nein.«
    Eine Träne rollte über ihre Wange, was ihn noch mehr in Rage versetzte. »Wo bleibt deine

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