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Im Mondlicht (Phobos) (German Edition)

Im Mondlicht (Phobos) (German Edition)

Titel: Im Mondlicht (Phobos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schuck
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gerade zu entspannter Aufmerksamkeit bei.
     
    *****
     
    Blacklord wurde von ungeheurer Wut erfüllt. Nur dass er das so nicht fühlte. Er spürte einfach einen Druck in sich ansteigen, den es nun galt abzulassen.
    "Hauptversammlung!" , zischte er Björn zu, der immer noch wie eingefroren am Wagenschlag stand und ihn aufhielt.
    "Hau ptversammlung, morgen früh um 11.00 Uhr." Damit wandte sich Blacklord wieder um und ließ seine Eitelkeit von der Menge streicheln, die den Pfeil und was er auslöste gar nicht mitbekommen hatte.
    Björn traf sorgfältig alle Vorbereitungen. Das war auch nötig, denn Hauptversammlungen beinhalteten alle Register dämonischer Intensität inklusive eines grauenhaften Opfers. Er sandte den weißen Engel aus, um bei den Ausländern ein Kind zu holen.
    Es war schon kurz nach elf, als Blacklord seinen Thron im Tempel einnahm. Die Adepten wie auch die anderen Besucher würden ihn erst erkennen, wenn er das Gitter holografischer Spiegel hinter sich gelassen hatte.
    Es mochten jetzt ungefähr zweihundertundfünfzig Menschen im Tempel sein und die steinernen Tore hatten sich hinter ihnen geschlossen.
    Die Beschwörung hatte begonnen. Holografische Tricks zauberten ein Heer von Dämonen zwischen die Sklaven und die Adepten und lösten den üblichen Schrecken aus. Rudras Auftritt mit Rachegericht.
    Scheinbar wahllos schoss er mit seinem Bogen Lücken in die Wachen. Natürlich hatte Blacklord Björn, der hier den Rudra überzeugend spielte, noch in der Nacht eine Liste derjenigen zukommen lassen, die er für die Schuldigen an jenem Pfeilschuss auf den Mercedes hielt.
    Die getroffenen Männer verröchelten noch ihr Leben auf dem Steinboden, als eine kleine Prozession rot gekleideter Adepten ein Kind herein brachte, einen Jungen. Er mochte vielleicht drei oder vier Jahre alt sein. Sie legten ihn auf den steinernen Altar und hielten ihn dort fest. Rudra schrie die Anwesenden mit übermenschlich scheinender Stimme an. Er bezichtigte sie des Versagens, ja, des Verrates. Der Feind sei in das Lager eingedrungen. Ihre gemeinsamen großen Ziele seien durch einen banalen und unverzeihlichen Fehler in Gefahr geraten. Nun drohe schreckliches Unheil als Strafe des Gottes. Er sprach den Namen des Gottes nicht aus, das sei selbst er, Rudra nicht wert. Demütig wolle er jetzt versuchen, den erzürnten Gott gnädig zu stimmen: Durch ein Opfer.
    Rudra schwebte zum Altar, wobei ihm zwei Punktstrahler folgten und jede seiner Bewegungen perfekt ausleuchteten. Die ineinander verknoteten Schlangen wimmelten um seine Arme. Er griff nach dem Kind und riss ihm mit bloßen Händen den Brustkorb auseinander.
    Verschiedene Adepten und auch einige Zuschauer brachen entsetzt in die Knie.
    Rudra griff zwischen die klaffenden Rippen des Kindes, riss ihm das Herz heraus und hielt es hoch.
    Ersticktes Schweigen lag über dem Raum. Es schien, als hätte die Menge mit dem Kind zu atmen aufgehört.
    Das Zeichen für Blacklord.
    Blacklord trat durch das holografische Gitter. Er trug den "Zaubermantel", einen Umhang mit riesigem hochgestelltem Kragen und grotesk überhöhten Schultern.
    Blacklord wurde nun von der Menge in seiner ganzen Riesenhaftigkeit erkannt. Die Menschen stöhnten wie ein einziger gequälter Organismus.
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde er das Opfer ohne Schwierigkeiten annehmen, aber dann richtete er seinen rechten Arm wahllos in die Menge. Ein sengender Strahl trat hervor, traf einen Mann, eine Frau und noch einen Mann und verwandelte sie in lebendige Fackeln.
    Panik brach aus, aber sie zerbrach wieder und wieder an den steinernen Mauern des Tempels.
    Dann endlich, als er genug getötet hatte, wandte sich Gott Blacklord "gnädig" Rudra zu und nahm das blutige Herz aus seinen Händen. Vor den Augen der Menge zerriss er es und begann es Stück um Stück hinunterzuschlingen. Von der Grauenhaftigkeit des Vorgangs hypnotisiert , verfolgte die Menge jede seiner Bewegungen.
    An einer der Säulen neben dem Tempeltor, schlängelte sich unbemerkt ein dünne s Seil zu Boden. Eine dunkle Gestalt glitt an ihr herunter und richtete sich hoch auf.
    Rudras Hände zuckten zu seinem Bogen. Aber klappernd rutschte er ihm aus seinen blutverschmierten Händen. Er bückte sich, um ihn aufzuheben, da traf ein fast ein Meter langer Pfeil seinen Kopf, durchschlug den Knochen glatt und heftete ihn kniend an die Seite des Altars.
     
    ******
     
    "Öffnet die Türen!" , brüllte ich mit der ganzen Kraft meiner überschäumenden

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