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Im Namen der Gerechtigkeit - Roman

Im Namen der Gerechtigkeit - Roman

Titel: Im Namen der Gerechtigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nagel & Kimche AG
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Doni.
    «Wie es abgemacht ist», mahnte Elena. «Ganz genau wie es abgemacht ist.»
    Tarek schwieg wieder. Aus dem Nebenzimmer klang das Schreien eines Kindes (oder vielleicht von zweien) herüber, dann die Stimme der Frau, klar, tief, sanft: eine Klarinette, dachte Doni. Zu ihr gesellte sich eine zweite, die eines Mädchens: eine Violine.
    «Khaled ist anständig», sagte Tarek. «Mit diesen Typen hat er nichts zu tun. Er hat mit mir und meinem Cousin zusammengearbeitet, und er hat nie mit irgendwem Probleme gehabt. Wir sind immer zusammen zur Baustelle gefahren. Der Chef dreht eine Runde, um uns abzuholen. Wir warten frühmorgens auf der Straße, gleich hier in der Nähe, und Khaled wartete mit uns, obwohl er fest angestellt war und wir nur manchmal arbeiten. Wir haben zusammen geraucht und geredet. Manchmal hat er was zum Frühstück mitgebracht. Und bei der Arbeit tat er alles, was anfiel. Ziegel, Kalk, Eisen, alles. Er redete mit mir und mit Riadh, redete mit allen, war immer freundlich. Hat nie eine Waffe benutzt. Nie. Khaled hat auf niemanden geschossen. Das ist unmöglich. Er war es nicht, garantiert nicht.»
    Erneutes Schweigen. Elena sah Doni mit einem leichten Lächeln an. Er unterdrückte den Wunsch davonzulaufen und versuchte, sich professionell zu geben.
    «Gut», sagte er. «Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?»
    «Ja», sagte Tarek.
    «Seit wann leben Sie in Italien?»
    «Ich seit fünf Jahren. Mein Cousin seit acht Monaten.»
    «Haben Sie eine Aufenthaltserlaubnis?»
    Tarek sah Elena an.
    «Macht euch keine Sorgen», sagte sie. «Nein.»
    «Nein», sagte Tarek.
    «Wie lange kennen Sie Khaled schon?»
    «Ungefähr ein Jahr. Vorher habe ich da nicht gearbeitet.»
    «Wo – da?»
    «Bei Marco. Dem Mann, der uns die Arbeit gibt.»
    «Der Polier, von dem ich Ihnen erzählt habe», warf Elena ein.
    «Wie ist Ihr Verhältnis zu diesem Mann?», fragte Doni weiter.
    «Zum Chef? Der ist in Ordnung.»
    «Hat er Sie immer bezahlt?»
    «Immer.»
    «Hat auch Khaled sein Geld bekommen?»
    «Immer. Er hat ja eine Aufenthaltserlaubnis und ist fest angestellt, das habe ich schon gesagt.»
    «Wirkte er besorgt, in den Tagen vor der Tat? Hatte er Probleme, war irgendetwas merkwürdig?»
    «Nein, nein … Probleme, nein, keine Probleme. Nichts.»
    «Hat Signor Riadh vielleicht etwas hinzuzufügen? Könnten Sie ihn fragen?»
    Tarek wechselte mit seinem Cousin ein paar Worte auf Arabisch. Der fuhr auf, nickte zweimal, antwortete und zerschnitt die Luft mit der Hand.
    «Er ist meiner Meinung», sagte Tarek. «Keine Probleme.»
    Doni nickte.
    «Gut. Trafen Sie sich gelegentlich auch außerhalb der Arbeit mit ihm?»
    «Mit wem?»
    «Mit Khaled.»
    «Manchmal. Er wohnt ein Stück weiter in der Via Padova.» Er zeigte in Richtung Süden.
    «Ja. Und was für einen Eindruck machte er auf Sie, außerhalb der Arbeit?»
    «Denselben.»
    «Kennen Sie seine Schwester? Er hat doch eine Schwester, richtig?»
    Tarek schüttelte den Kopf. «Er hat von ihr erzählt, aber gesehen haben wir sie nie.»
    «Hat er Ihnen jemals Drogen angeboten?»
    «Drogen nein, niemals.»
    «Was meinen Sie, hat er jemals gedealt?»
    Tarek lächelte trübe. Doni spürte plötzlich Elenas Hand auf seinem Arm.
    «Ich weiß nicht. Am Anfang dealen viele. Was soll man auch machen? Doch dann war alles in Ordnung bei ihm. Wieso Drogen? Er hatte Arbeit, er hatte eine Aufenthaltserlaubnis. Alles in Ordnung.»
    «Können Sie Khaled für den Abend des Verbrechens ein Alibi geben?»
    «Ich verstehe nicht.»
    Doni formulierte seine Frage anders: «Wissen Sie, wo Khaled am Abend des Verbrechens war?»
    «Nein.»
    «Er sagt, er sei mit einem Freund in einer Bar gewesen, hat den Namen dieses Freundes jedoch nicht genannt. Haben Sie eine Idee, wer das sein könnte?»
    «Nein, tut mir leid.»
    «Also gibt es keine Beweise.»
    «Die braucht man auch nicht.» Tarek schien sich in Hitze zu reden. «Ein anständiger Mensch tut so was nicht. Khaled hat nichts getan. Da kannst du jeden fragen. Jeden. Frag herum, frag die auf dem Bau, den Chef. Frag alle. Wir Araber sind nicht alle schlecht, wusstest du das?»
    «Das weiß ich sehr wohl», sagte Doni und spürte einen Schweißtropfen an seiner Nasenspitze. «Kennen Sie niemanden, der für Khaled aussagen könnte, der sagen könnte, wo er sich an dem Abend aufhielt?»
    «Nein, keine Ahnung.»
    «Gut. Eine letzte Frage. Sie sind Tunesier, nicht wahr?»
    «Ja.»
    «Welcher Arbeit sind Sie in Tunesien nachgegangen?»
    «Ich war

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