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Im Namen der Heiligen

Im Namen der Heiligen

Titel: Im Namen der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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abbringen.«
    »Nun, ein Mann soll zu seinen Überzeugung stehen«, bemerkte Cadfael, »und dafür muß ihn sogar sein Gegner achten. Interessieren sich seine Söhne nicht für die Harfe? Überlassen sie das Instrument ihrer Schwester?«
    »Er hat keine Söhne«, erwiderte Bened. »Seine Frau ist tot, und er will nicht mehr heiraten. Das Mädchen ist seine Alleinerbin.«
    »Gibt es in seiner Verwandtschaft keinen männlichen Erben? Es ist seltsam, daß er alles seiner Tochter vermachen will.«
    »Er hat keine männlichen Blutsverwandten«, entgegnete Cai, »und das ist bedauerlich. Sein nächster Verwandter ist der Bruder seiner verstorbenen Frau, aber der hat keine Ansprüche und ist auch zu alt, um die Ländereien zu übernehmen. Sioned ist die beste Partie in dieser Gegend, und die jungen Männer umschwärmen sie wie die Motten das Licht. Hoffen wir, daß sie bald heiraten und einen Sohn auf den Knien schaukeln wird - noch bevor Rhisiart zu seinen Vätern heimkehrt.«
    »Ein Enkel, gezeugt von einem braven Mann - was könnte sich ein Grundbesitzer Besseres wünschen?« Padrig nahm einen Schluck Met, dann fuhr er fort: »Versteht mich recht, ich bin nicht aus Gwytherin, und ich habe nicht das Recht, meine Meinung zu äußern - aber wenn ich etwas sagen darf, was meine Freunde niemals aussprechen werden - liebe Brüder, ihr seid eurem Prior ebenso verpflichtet wie Cai seinem Herrn, wie ich meiner Kunst und meinen Gönnern. Sucht nicht nach einem Ausweg, und seid nicht gekränkt, wenn euch der Weg versperrt wird. Das hat nichts mit euch persönlich zu tun. Aber wenn die freien Waliser merken, daß sie ungerecht behandelt werden - dann wehren sie sich.«
    »Ich würde es bedauern, wenn sie das nicht täten«, antwortete Cadfael. »Was mich betrifft, so wünsche ich mir, daß die Sache ein gerechtes Ende nimmt und daß keiner darunter zu leiden hat. Und was ist mit den anderen Herren, die wir in der Kirche sehen werden? Von Cadwallon haben wir schon gehört, zwei von unseren Brüdern genießen seine Gastfreundschaft. Grenzt sein Land an den Grundbesitz von Rhisiart?«
    »Es reicht bis in den Wald hinein, ist aber weit entfernt von Rhisiarts Haus. Doch sie sind Nachbarn, denn ihre Ländereien grenzen aneinander. Und sie sind seit ihrer Kindheit befreundet. Cadwallon ist ein friedfertiger Mann, er liebt seine Bequemlichkeit und geht gern auf die Jagd. Und er würde zu allem ja und amen sagen, was der Bischof und der Prinz auch immer empfehlen mögen. Aber normalerweise schließt er sich Rhisiarts Meinung an. Nun, was das betrifft«, fügte Bened hinzu und leerte das Trinkhorn, »ich weiß nicht, wie die beiden zu dieser Angelegenheit stehen. Wahrscheinlich werden sie die göttlichen Zeichen, die euch zuteil wurden, anerkennen und auch ihren Segen geben. Wenn die Freien den Plan eures Priors billigen, wird euch die heilige Winifred nach Shrewsbury begleiten, und damit wäre die Sache erledigt.«
    Auch die abendliche Zusammenkunft war beendet.
    »Bleib über Nacht bei mir«, sagte Bened zu Padrig, als sich die Gäste erhoben, um nach Hause zu gehen. »Wir könnten noch ein wenig musizieren. Meine kleine Harfe muß gespielt werden. Nur für deinen Besuch habe ich sie gehegt und gepflegt.«
    »Nun, da du mich so freundlich einlädst, will ich bleiben.« Padrig ging ins Haus seines Gastgebers, der sich von Cai und Bruder Cadfael verabschiedete.
    Cadfael begleitete Cai noch ein Stück durch den Wald, auf dem Weg, der zu Rhisiarts Hof führte.
    »Vor Bened wollte ich nicht offener sprechen«, sagte Cai in vertraulichem Ton, »auch nicht vor Padrig, obwohl er ein braver Mann ist. Aber er ist ein Fremder, kein Einheimischer. Diese Sioned, Rhisiarts Tochter... Ich denke, Bened würde selbst gern um sie werben, und er ist sicher ein guter, anständiger Mann. Ein Mädchen könnte es schlechter treffen, als seine Frau zu werden. Aber er ist Witwer und viel älter als Sioned. Er hat keine Chancen.. Nun, du hast das Mädchen noch nicht gesehen...«
    Bruder Cadfael begann zu glauben, daß er Sioned bereits begegnet war und viel mehr gesehen hatte, als es ihr lieb sein konnte, aber er schwieg.
    »Sie ist wie ein Eichkätzchen«, fuhr Cai fort, »behende und flink, und sie hat schwarzrotes Haar. Auch wenn sie arm wäre wie eine Kirchenmaus, würden die jungen Männer von weither kommen, um ihr den Hof zu machen. Aber der arme Bened gibt die Hoffnung nicht auf. Immerhin - ein Schmied wird in jeder Gemeinde respektiert. Und um ihm

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