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Im Namen Des Schweins

Titel: Im Namen Des Schweins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pablo Tusset
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gearbeitet hat, er war der Vorgänger des jetzigen Schlachters; ›Kainsmal‹ ist sein Spitzname, fragt bei Berganza von der Mordkommission nach, und schaut Euch seine Vorgeschichte an. Drittens: Am 14. des letzten Monats hat ein Streifenwagen aus dem Tal an der Kreuzung nach Horlá fünf Typen und eine Frau festgenommen, die mit zwei Autos unterwegs waren, die vermutlich gestohlen waren; findet heraus, was wir über sie wissen, vor allem über den Kleinen; ich weiß die Namen nicht. Können Sie das bitte wiederholen …«
    Als er zwanzig Minuten später mit dem Franzosen das Lokal verlässt, ist es bereits stockdunkel. Sie haben gerade noch genug Zeit, um bei der Holzhandlung vorbeizufahren, bevor sie schließt. Dort machen sie ihren letzten Halt. Eine große, stattliche Frau mit rauen Händen, wie sie P noch nie bei einer Frau gesehen hat, bedient sie im Laden. Sie laden vier Säcke mit Koks in den Lieferwagen und fädeln sich auf dem Sträßchen ein, das hinauf nach Horlá führt. Diesmal haben sie das Licht an und die Fenster fest geschlossen, weil die Nachtluft schneidend ist. Auf dem Weg sehen sie zwei Hasen und so etwas Ähnliches wie einen Fuchs. Auch einen knuffigen Uhu, der auf die schlechte Idee kam, im falschen Augenblick loszufliegen, so dass der Franzose nicht mehr ausweichen kann und ihn mit der Schnauze seines Lieferwagens erwischt. Sie steigen aus: Der kleine Uhu ist schwer an einem Auge verletzt.
    » Oh, merde!«, sagt der Franzose sichtlich leidend, während er schnell und sachkundig eine tierärztliche Diagnose erstellt. Dann sucht er in der Umgegend einen Stein, der schwer genug ist, um ihn schnell zu töten.
    Nach dem ersten Wurf schlägt der kleine Uhu laut mit den Flügeln. Nach dem zweiten zittert er nur noch ein wenig. Es bildet sich eine kleine Pfütze mit Blut. Der Franzose sagt, dass er bereits tot sei, obwohl er noch ein drittes Mal den Stein wirft, bevor er den Kadaver weit weg, Richtung Wald schleudert. Der Zwischenfall ist unangenehm genug, um die restliche Strecke schweigend zurückzulegen. Nur das Radio läuft. How deep is your love von den Bee Gees hören sie gerade, als sie im Dorf ankommen und vor dem »weißen Häuschen« anhalten. Die Katze taucht maunzend auf und klettert über die Dächer hoch auf den Balkon.
    »Hast Du eine Katze?«, fragt der Franzose.
    »Die ist noch von dem Mädchen, das vorher hier wohnte. Sie kommt immer, wenn sie mich hört … Wie ein Waisenkätzchen … Ich stelle ihr immer einen Teller Milch hin, wenn sie da ist.«
    P öffnet die Balkontür. Die Katze stolziert herein und streift um seine Beine. Bis sie den Franzosen wahrnimmt, stehen bleibt und ihn mit Vorsicht betrachtet.
    »Sie sieht sehr gesund und sehr gut aus. Lässt sie sich von Dir streicheln?«
    »Nein, sie ist sehr schreckhaft. In den ersten Tagen hat sie nur gefressen, wenn ich ihr die Milch auf den Balkon stellte und weggegangen bin. Jetzt traut sie sich immerhin schon in die Küche, um ihr Futter zu verlangen. Und vor ein paar Tagen ist sie mir plötzlich auf den Schoß gesprungen, als ich im Zimmer saß. Aber sobald ich versuche, sie zu berühren, rennt sie davon.«
    Der Franzose geht zu ihr, hält ihr die Hand hin und macht diese Art von Geräuschen, die Leute meistens bei Katzen machen. Sie schaut ihn mit Schrecken in den Augen an und flüchtet auf den Balkon, springt hoch und bleibt auf dem breiten Steingeländer sitzen. Aber es dauert nicht lange, dann kommt sie wieder herein, maunzt und schaut P an.
    »Was’n los, mh? Willst Du Deine Milch? … Die muss erstmal ein bisschen warm gemacht werden, nicht? Und wo gedenkst Du bei dieser Kälte zu schlafen?«
    Die Katze schaut ihn an und maunzt in einer Weise, die intelligent klingt, so als wäre sie daran gewöhnt, eine wohlerzogene Unterhaltung mit Menschen zu führen.
    ***
    Freitag. P arbeitet im Pub. Im Tal gibt es ein Dorffest. Gegen Mitternacht steigen die Jugendlichen mit ihren gefärbten Haaren in die Autos, um dort weiterzufeiern. An einem Tisch sitzen noch vier herum. Rito ist auch noch da, trinkt Fünftel und steht an den Spielautomaten. Er hat sich wie jedes Wochenende ordentlich herausgeputzt und nutzt eine absurde Sonnenbrille als Haarband für seinen Pony.
    »Ich habe nicht die geringste Lust ins Tal zu fahren«, sagt er zu P. »Weißt du was, heute Nachmittag war mir nach feiern zumute … Ich habe sogar ein Gramm bei Robocop in Auftrag gegeben … Wenn Du willst, lade ich Dich nachher ein.«
    P kommt gar nicht dazu,

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