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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Medaille strich. Dann drehte sie sie um, und ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie die Inschrift auf der Rückseite las. » Ich habe sie ihm zu seiner heiligen Erstkommunion geschenkt. Damals war er sieben, sieben Jahre alt. Damals war er noch mein Kind, damals war er noch mein kleiner Junge. Bevor er so wütend wurde, bevor er so vieles wollte, was ich ihm nicht geben konnte. Ist er tot? Ist Lino tot? Hat er den Priester umgebracht? Oh Gott, hat er einen Priester umgebracht?«
    » Ich gehe davon aus, und zwar vielleicht auf mehr als eine Art. Der Leichnam des Mannes, der sich als Pater Flores ausgegeben hat, wies die Narbe einer entfernten Tätowierung auf. Am Unterarm. Das Zeichen der Soldados. Auch sein Gesicht hatte der Mann chirurgisch verändern lassen. Diese Medaille hatte er in seinem Zimmer versteckt.«
    Teresa wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. » Sie glauben, dass dieser Mann, dieser angebliche Priester, Lino war.«
    » Der echte Pater Flores war im Westen unterwegs, als er vor fast sieben Jahren verschwand. Wir haben ein paar Dinge überprüft und dabei festgestellt, dass Lino Martinez ungefähr zur selben Zeit von der Bildfläche verschwand. Auch vorher war er öfter unter-, aber dann auch immer wieder aufgetaucht. Nach allem, was wir bisher wissen, hat er die Identitäten gewechselt wie ein anderer Mann das Hemd. Identitätsdiebstahl war Teil von seiner Masche, und er hatte dafür anscheinend ein erhebliches Talent.«
    » Er war ein aufgewecktes Kind. Ein aufgeweckter Junge, der mit Elektronik besser umgehen konnte als die meisten anderen. Das hätte er für die Schule nutzen können, für das Erlernen eines ordentlichen Berufs, um sich ein gutes Leben aufzubauen. Stattdessen hat er es genutzt, um Mitglied dieser Gang zu werden und ihnen dabei zu helfen, ein krummes Ding nach dem anderen zu drehen. Heilige Mutter Gottes.« Sie presste sich die Finger vor die Augen. » Hat es wirklich so geendet? Ist er wirklich tot?« Sie wiegte sich hin und her. » Ist er tot? Bitte, ich brauche meinen Mann. Ich brauche meine Familie. Ich muss meinen Jungen sehen. Ich muss Lino sehen.«
    » Würden Sie ihn denn erkennen, obwohl Sie ihn seit zwanzig Jahren nicht gesehen haben und er sein Aussehen stark verändert hat?«
    Teresas Tränen tropften auf den Boden, als sie ihre Hände sinken ließ. » Er ist immer noch mein Sohn.«
    Eve griff nach der Tüte, die Teresa in den Schoß gefallen war. » Ich werde dafür sorgen, dass man Sie den Leichnam sehen lässt.«
    Teresa erschauderte. » Bitte, kann ich ihn morgen sehen? Wenn mein Junge in der Schule ist? Er soll nämlich nicht wissen… vielleicht ist das alles ja ein fürchterlicher Irrtum, dann braucht er es niemals zu erfahren. Und wenn nicht, möchte ich ihm von seinem Bruder auf eine Art erzählen, mit der er leben kann.«
    » Morgen früh. Ich kann Sie abholen lassen.«
    » Bitte nicht. Die Nachbarn…« Sie brach schluchzend ab und warf eine Hand vor ihren Mund. » Ich weiß, wie das klingt. Schändlich und egoistisch. Aber ich lebe nun einmal hier. Und mein kleiner Sohn lebt hier. Wir hatten niemals Schwierigkeiten mit der Polizei. Da können Sie jeden fragen. Denn er ist ein gutes Kind. Und auch sein Vater ist ein guter Mann. Sie können…«
    » Mrs Franco, wir wollen Ihnen keine Schwierigkeiten machen. Ich kann Ihnen sagen, wohin Sie kommen sollen, und dann treffen wir uns einfach dort. Wann fängt die Schule Ihres Sohnes an?«
    » Um acht. Danach können mein Mann und ich zu Ihnen kommen. Wir werden uns auf den Weg machen, sobald der Junge in der Schule ist. Mein Mann kann…«
    » Okay. Schon gut. Sagen wir, neun Uhr.« Eve zog eine Visitenkarte aus der Tasche und schrieb die Adresse auf. » Fahren Sie dorthin, und fragen Sie nach mir. Ich werde dafür sorgen, dass man Sie ihn sehen lässt.«
    » Wir werden kommen. Ich und Tony werden kommen, aber jetzt muss ich nach Hause. Bitte, ich… ich muss Sophia sagen, dass ich mich nicht gut fühle, und dann muss ich heim.«
    » In Ordnung. Mrs Franco«, meinte Eve, als Teresa sich erhob. » Warum hat Lino New York mit siebzehn verlassen?«
    Die dunklen Augen, die bisher so warm gestrahlt hatten, blickten sie trübe an. » Er wollte reich werden und sich vor allem einen Namen machen. › Wenn ich wiederkomme‹, hat er damals zu mir gesagt, › bin ich reich und angesehen, dann leben wir in einem großen Haus. Einem großen Haus wie dem von Mr Ortiz. Dann werde ich jemand sein.‹«
    » Eins noch. Können

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