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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Verbindung sein. Sie hat für die Familie Ortiz in deren Restaurant gearbeitet, bevor sie hier erneut in ein gut laufendes Familienunternehmen eingestiegen ist.«
    » Das ist es, was sie kennt und was sie vielleicht braucht. Ihr erster Mann hat sie verlassen, und du hast gesagt, dass es vorher schon Berichte über Probleme in der Familie gab. Sie war noch sehr jung, als sie ihr erstes Kind bekam, das sie ebenfalls verlassen hat. Oder das auf jeden Fall verschwunden ist. Aber jetzt ist sie wieder Teil einer Familie, ein Glied in einer Kette, und sie sieht durchaus zufrieden aus«, bemerkte Roarke, als Teresa auf sie zugelaufen kam.
    » Guten Abend. Hätten Sie vielleicht gerne eine Vorspeise? Die gerösteten Artischocken sind heute Abend ausgezeichnet.«
    » Wir fangen sofort mit der Pizza an. Peperoni«, gab Roarke eilig die Bestellung auf, denn er wusste, wenn er zögerte, finge Eve vielleicht sofort mit der Vernehmung an.
    » Ich gebe die Bestellung sofort auf.«
    Sie ging in Richtung Küche, blieb aber, als jemand sie am Arm berührte, noch einmal stehen und führte ein kurzes, angeregtes Gespräch, das Eve verriet, dass sie sich mit Stammgästen des Ladens unterhielt.
    Sie war offenbar beliebt. Beliebt und effizient.
    » Wenn du so weitermachst«, warnte Roarke Eve, » hat dich spätestens in zwei Minuten mindestens die Hälfte aller Gäste als Polizistin ausgemacht.«
    » Na und? Schließlich bin ich Polizistin«, antwortete sie, wandte sich ihm aber wieder zu. » Wenn sie so ist, wie sie auf mich wirkt, gehe ich jede Wette ein, dass sie den Kontakt zur Familie Ortiz auch nach ihrem Weggang aufrechterhalten hat. Ich frage mich, ob sie wohl zu der Beerdigung gefahren ist. Ihr Name stand nicht auf der Liste, die Graciela mir gegeben hat.«
    » Hast du schon die Kränze und Gestecke und die Beileidsschreiben überprüft?«
    » Hmm. Ganz am Anfang, ja. Aber da habe ich noch nicht nach einer Teresa Franco aus Brooklyn gesucht. Mira denkt, der Killer hätte das Bedürfnis, einem Priester seine Tat zu beichten.«
    » Das herauszufinden, wird bestimmt nicht leicht.«
    » Nein, wahrscheinlich nicht. Bei Billy war es total einfach. Er hat aus einem Impuls heraus gehandelt, aus seinem Glauben und aus Selbstgerechtigkeit heraus. Er wusste, ich hatte ihn durchschaut, weshalb mir sein Geständnis oder seine Beichte praktisch in den Schoß gefallen ist. Wenn aber Linos Killer bei López oder Freeman beichtet, werde ich ganz sicher nichts davon erfahren. Weil ihnen das Beichtgeheimnis heilig ist.«
    » Und dir nicht.«
    » Verdammt, nein. Wenn man ein Verbrechen beichtet, hat der Mensch, dem man es beichtet, die Verpflichtung, den Behörden zu melden, was er erfahren hat.«
    » Es gibt für dich also nur Schwarz und Weiß.«
    Stirnrunzelnd sah sie in ihren Wein. » Was sollte ich denn sonst noch sehen? Außer vielleicht manchmal rot? Es gibt einen Grund, aus dem wir Staat und Kirche trennen.« Sie schnappte sich eine der Knabberstangen aus dem hohen Glas auf ihrem Tisch.
    » Es gefällt mir nicht, dass es vielleicht am Ende darauf ankommt, dass ein Priester einen Mörder dazu überredet, sich zu stellen. Billy ist ein kleiner, frömmelnder Heuchler ohne jedes Rückgrat, der am Ende das, war er getan hat, nicht mehr ausgehalten hat. Weiter nichts.«
    Sie biss von ihrer Stange ab und wies mit dem Rest ihres Gebäcks auf Roarke. » Aber Linos Killer hat die Tat genau geplant, und er hatte vor allem ein viel tiefergehendes Motiv. Vielleicht Rache, vielleicht Habsucht, vielleicht das Bedürfnis, sich oder jemand anderen zu schützen– aber keinen vorgeschobenen Grund wie Billys Schwachsinn, dass er Seelen retten will.«
    Da die Knabberstange direkt auf ihn zeigte, schnappte Roarke sie sich. » Obwohl ich durchaus deiner Meinung bin, finde ich es faszinierend, wie hart du mit der Religion umspringst.«
    » Sie wird einfach zu oft als Entschuldigung, als Sündenbock, als Waffe, als Betrugsmasche benutzt. Viele, vielleicht sogar die meisten Leute nehmen sie nur ernst, wenn es ihnen gerade passt. Nicht wie Luke Goodwin oder López. Sie nehmen sie immer ernst und richten ihr gesamtes Leben danach aus. Das merkt man ihnen deutlich an. Vielleicht macht es das sogar noch schwieriger für mich zu akzeptieren, wie oft Schindluder mit Religion getrieben wird. Ich weiß nicht.«
    » Und der Killer? Treibt auch er Schindluder damit?«
    » Nein, ich glaube nicht. Deshalb wird es ja auch schwieriger werden, ihm etwas nachzuweisen, als es bei

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