Im Namen des Todes: Roman (German Edition)
Möglichkeit gedacht. » Wie viel ist ein bisschen Zeit?«
» Das kann ich nicht sagen, solange ich nicht bei der Arbeit bin.«
Sie atmete zischend aus. » Ich kann dir nicht die Erlaubnis dazu geben, denn soweit ich weiß, steht kein Leben auf dem Spiel, ist niemand unmittelbar bedroht. Es wäre lediglich der einfachste Weg zum Ziel.«
» Was höre ich da?« Er klopfte sich ans Ohr. » Ah ja, das ist eindeutig dein Stolz, der da spricht.«
» Ach, halt die Klappe«, fauchte sie. » Es geht hier nicht um Stolz, sondern darum, dass man sich an vorgeschriebene Verfahrensweisen halten muss. Ich werde die Gesetze nicht umgehen, nur um eine Abkürzung zu nehmen und meine Neugier zu befriedigen.« Doch als sie sich selbst hörte, gab sie zähneknirschend zu: » Also gut, vielleicht geht es mir dabei doch um meinen Stolz.«
Während er durch das Tor des Grundstücks fuhr, nahm er ihre Hand, hob sie an seinen Mund und küsste sie. » Ist es nicht so, dass Stolz eine der sieben Todsünden ist? Aber wenn wir schon derart gesündigt haben, wie wäre es dann damit, einfach weiter zu sündigen? Zum Beispiel durch die Erforschung unserer Lust?«
» Denkst du eigentlich je an etwas anderes als Sex?«
» Manchmal kombiniere ich ihn gern mit Gier.« Noch bevor der Wagen stand, öffnete er ihren Gurt, packte sie am Kragen ihres Hemds und zog sie neben sich.
» He.«
» Vielleicht liegt es einfach an all dem Gerede über die alten Zeiten und die Jugend.« Mit einer geschmeidigen Bewegung klappte er den Sitz zurück und zog sie rittlings auf seinen Schoß. » Das hat mich daran erinnert, wie schön es immer war, die Mädels in den Fahrzeugen, die ich damals gerade… besorgen konnte… auszuziehen.«
» Du hattest unmittelbar, nachdem du irgendwelche Fahrzeuge gestohlen hattest, Zeit für Sex?«
» Oh, für Sex ist ja wohl immer Zeit.«
» Dann hast du aber einen wirklich großzügigen Chef, wenn dir das selbst im Dienst gestattet ist. Himmel, wie viele Hände hast du?« Doch noch während sie ihm auf die Finger klopfte, machte er die Knöpfe ihrer Bluse auf. » Hör zu, falls du ein Aufhupferl machen willst, haben wir wahrscheinlich zwei Dutzend ordentliche Betten hier im Haus.«
» Es geht nicht um das Aufhupferl, zumindest nicht nur.« Er glitt mit einem Finger über ihren Hals. » Es geht um den Moment und darum, während eines kurzen Augenblicks die Torheit der Jugend wiederaufleben zu lassen.«
» Vielleicht warst du damals ein Tor. Ich hatte dafür keine Zeit.« Sie streckte eine Hand nach der Türklinke aus, doch er hielt sie lachend fest.
» Du hast also noch nie Sex im Auto gehabt.«
» Und ob. Schließlich kommen dir fast jedes Mal schmutzige Gedanken, wenn du mit mir im Fond einer deiner Limousinen sitzt.«
» Das ist etwas völlig anderes. Eine Limousine ist etwas, worin es nur Erwachsene treiben. Das ist eine weltgewandte Form von Sex. Aber jetzt quetschen wir uns zusammen auf den Vordersitz eines Polizeiwagens und der Lieutenant ist gleichzeitig verlegen und erregt.«
» Bin ich nicht. Und zwar keins von beidem.« Doch ihr Puls fing bereits an zu rasen, und ihr Atem stockte, als er mit den Daumen über den dünnen Baumwollstoff in Höhe ihrer Brüste glitt. » Das ist einfach lächerlich. Wir sind erwachsen und verheiratet, und das Lenkrad drückt mir fürchterlich ins Kreuz.«
» Die ersten beiden Dinge sind vollkommen unwichtig, und dass du das Lenkrad spürst, gehört einfach dazu. Musik an, Programm fünf. Dach auf.«
Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. » Es wird nicht funktionieren. Es ist unbequem und dumm, und ich muss später noch in diesem Fahrzeug arbeiten.«
» Ich kann dafür sorgen, dass du innerhalb von zehn Sekunden kommst.«
Sie sah ihn mit einem hämischen Grinsen an. » Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf… verdammt.« Sie hatte seine schnellen Hände und seine geschickten Finger ganz eindeutig unterschätzt. Denn bereits nach wenigen Sekunden hatte er den Knopf von ihrer Hose aufgemacht und sie so nass und heiß gemacht, dass sie gegen ihren Willen dem Höhepunkt entgegentrieb.
» Nochmal«, murmelte er, riss ihr das Tanktop über den Kopf und nahm eine ihrer Brüste in den Mund.
Er trieb sie mit Mund und Händen immer weiter an, während die kühle, abendliche Brise über ihre Wangen strich und ihr lauter Freudenschrei die Dunkelheit durchdrang.
Ihre Hände suchten flatternd Halt, als sie hörte, wie der Stoff des Tanktops riss und die kühle Abendluft in
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