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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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eine neue Identität verpasst? Hielt er sich vielleicht noch irgendwo hier in der Gegend auf und wartete worauf auch immer Lino während all der Zeit gewartet zu haben schien? Hatte vielleicht er Lino eliminiert und falls ja, warum? Oder war er, wie sie es von Flores glaubte, längst schon tot und irgendwo verscharrt?
    Penny Soto. Ihr früherer Gang-Kollege Inez hegte irgendeinen Groll gegen die Frau. Das hatte Eve ihm deutlich angesehen. Am besten führe sie gleich morgen früh zu ihr. Penny war mit dem Gesetz erheblich öfter in Konflikt geraten als ihr alter Kumpel Joe, außerdem hatte sie keinen Mann und keine Kinder, die es zu beschützen galt. Wenn Eve noch etwas grübe, fände sie vielleicht etwas, was sich als Druckmittel gegen die Frau verwenden ließ, damit sie mit ihr sprach.
    Am besten suchte sie sie auf, bevor sie morgen früh zu dem Treffen mit Teresa ins Leichenschauhaus fuhr.
    Vielleicht hatte sie ja auch bei dem Gespräch mit Linos Mutter irgendetwas übersehen. Zwar glaubte sie, dass ihr die Frau alles gesagt hatte, was ihr in dem Moment zu der Geschichte eingefallen war, aber vielleicht hatte sie einfach nicht an jede Einzelheit gedacht.
    Als ihr Computer meldete, dass er mit seiner Arbeit fertig war, ging sie die Schlagzeilen der Wochen durch, ehe und nachdem Lino verschwunden war. Morde, Vergewaltigungen, tätliche Angriffe, eine Entführung, mehrere Raubüberfälle, aufgeflogene Drogendeals, verdächtige Todesfälle und zwei Explosionen.
    Keiner der in den Berichten aufgeführten Namen kam auf ihrer Liste vor, trotzdem ging sie sie alle durch. Wobei ihr Interesse hauptsächlich den Explosionen galt. Sie waren im Abstand von genau einer Woche auf den Territorien rivalisierender Gangs erfolgt und hatten beide Tote und Verletzte zur Folge gehabt. Die erste, während einer Tanzveranstaltung in einer Schulaula auf Soldado’schem Terrain, hatte einen Menschen umgebracht, dreiundzwanzig Minderjährige sowie zwei Erwachsene verletzt und zu hohen Sachschäden geführt.
    Bei der zweiten Explosion in einer als Treffpunkt genutzten Sandwichbar auf dem Gebiet der Skulls hatte ein selbst gebauter, ebenfalls mit einem Zeitzünder versehener, doch noch stärkerer Sprengsatz vier Minderjährige und eine Erwachsene umgebracht sowie sechs weitere Menschen verletzt.
    Die Polizei ging davon aus, dass die zweite Explosion ein Racheakt gewesen war, blabla, deshalb hatte man die namentlich bekannten Mitglieder der Soldados umgehend verhört.
    Eve forderte die Akten zu den beiden Fällen an. Sie bekam als Antwort, dass die Einsichtnahme nicht gestattet war.
    » Verflixt«, murmelte sie und rief, ohne nachzudenken, bei Whitney zuhause an. Die blockierte Videofunktion und die raue Stimme ihres Vorgesetzten brachten sie dazu, auf ihre Uhr zu sehen. Woraufhin sie zusammenfuhr.
    » Ich bitte um Verzeihung, Sir. Ich wusste nicht, wie spät es ist.«
    » Ich schon. Was gibt’s, Lieutenant?«
    » Ich verfolge eine Spur, bei der es unter anderem um zwei Explosionen vor siebzehn Jahren in East Harlem geht. Ich glaube, dass unser bisher noch nicht offiziell identifiziertes Opfer möglicherweise darin verwickelt war. Die Akten zu den Fällen sind versiegelt, aber es wäre mir eine Hilfe zu erfahren, ob eine oder mehrere Personen, die auf meiner Liste stehen, damals vernommen oder vielleicht sogar verdächtigt worden sind.«
    Er stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. » Ist es dringend?«
    » Nein, Sir. Aber…«
    » Schicken Sie mir den Antrag ins Büro. Ich kümmere mich morgen früh darum. Es ist fast Mitternacht, Lieutenant. Gehen Sie ins Bett.«
    Damit legte er einfach auf, und sie schmollte ein paar Minuten vor sich hin. Dann starrte sie nachdenklich auf die Verbindungstür zwischen ihrem und Roarkes Arbeitszimmern, denn sie hatte keinen Zweifel, dass es nur ein paar Minuten dauern würde, bis es Roarke gelänge, die gesperrten Akten einzusehen. Hätte sie daran gedacht, bevor sie Whitney angerufen hatte, wäre es vielleicht gerechtfertigt gewesen, ihn darum zu bitten, dachte sie.
    Aber sie hatte den offiziellen Weg gewählt, und der war eben manchmal lang.
    Sie schickte Whitney ihren offiziellen Antrag, fügte ihrer Akte Protokolle der Vernehmungen des Abends sowie ein paar eigene Notizen bei und hängte Fotos von Teresa Franco, Chávez, Joe Inez und Penny Soto an der Tafel auf.
    Dann ging sie zur Tür. » Ich bin fertig. Ich gehe ins Bett.«
    Roarke blickte kurz auf. » Ich komme gleich nach.«
    » Okay. Ah, hättest du

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