Im Namen des Todes: Roman (German Edition)
Wenn Sie versuchen, durch die Tür wieder nach draußen zu gelangen, kommt noch Widerstand gegen die Festnahme dazu.«
» Den Scheiß haben Sie schon mal probiert. Aber es hat Ihnen nicht das Mindeste genützt.« Penny wirbelte herum, riss die Haustür auf, und als Eve ihr folgte, drehte sie sich wieder um die eigene Achse und fuhr mit einem Messer durch die Luft.
Sie erwischte Eve am Ärmel, kratzte mit der Spitze leicht an ihrer Haut und holte nochmals aus, doch Eve trat einfach einen Schritt zurück und wich ihr dadurch aus. » Und den Scheiß hast du schon mal probiert«, rief sie Penny in Erinnerung.
Hinter ihr hielt Roarke Peabody zurück, als die nach ihrem Stunner griff. » Nein«, erklärte er. » Das hier will sie allein durchziehen.«
» Meine Güte, du bist wirklich grottendumm.« Eve zückte ihre Waffe. » Lass das Messer fallen, oder ich drücke ab. Die Entscheidung liegt bei dir. Entweder, du lässt das Messer fallen, oder ich fälle dich. Und zwar mit dem größten Vergnügen«, fügte sie hinzu.
» Mir dir werde ich auch ohne Waffe fertig.« Penny schleuderte ihr Messer achtlos fort. » Wohingegen du anscheinend einen Stunner brauchst.«
» Forderst du mich etwa heraus? Na gut. Roarke.« Ohne sich auch nur umzudrehen, warf sie ihm ihren Stunner zu und forderte Penny fröhlich auf: » Dann versuch mal dein Glück.«
Zornbebend und hasserfüllt sprang Penny auf sie zu. Eve spürte, wie das Blut durch ihre Adern schoss. Das Brennen der Schnittwunde an ihrem Arm belebte sie, und sie wehrte erfolgreich Pennys ersten Faustschlag ab. Allerdings schien ihre Gegnerin das reinste Energiebündel zu sein, denn fast im selben Augenblick verpasste sie ihr einen Tritt gegen die Hüfte und fuhr ihr mit ihren Fingernägeln durchs Gesicht.
Wieder wich Eve aus, steckte aber ein paar Schläge ein. Und sah, dass Pennys Augen funkelten.
» Du bist eine jämmerliche Kämpferin«, verhöhnte Penny sie. » Du bist ein totaler Waschlappen.«
» Oh. Haben wir schon gekämpft? Das habe ich gar nicht gemerkt. Aber meinetwegen.«
Jetzt fing sie richtig an.
Eine kurze Gerade ließ den Kopf des Weibs wie einen Ball an einer Schnur nach hinten krachen, ein gezielter Tritt in ihren Bauch ließ sie vornüberkippen und ein neuerlicher Aufwärtshaken richtete sie wieder auf, ehe sie infolge eines rechten Seitwärtshakens endgültig zu Boden ging.
» Der Letzte war für Quinto Turner«, meinte Eve über die besinnungslose Gegnerin gebeugt, richtete sich seufzend wieder auf und bedeutete Roarke mit einer Handbewegung, dass er ihr den Stunner wiedergeben sollte, den er seit Beginn des Kampfes in den Händen hielt. » Los, schaffen wir sie aufs Revier.«
» Du hast Nasenbluten, Lieutenant.«
» Ja. Peabody, sehen Sie auch, dass meine Nase blutet?«
» Ihre Nase und Ihr Arm.«
» Und haben Sie auch gesehen, dass ich mir diese Verletzungen zugezogen habe, als die Verdächtige versucht hat, sich der Festnahme zu widersetzen, indem sie mich mit einem Messer angegriffen hat?«
» Klar und deutlich.«
» Gut. Danke«, fügte sie hinzu, als sie von Roarke ein Taschentuch gereicht bekam.
Er hielt kurz eine Hand über den Rekorder, der am Aufschlag ihrer Jacke saß. » Du wolltest, dass sie auf dich losgeht. Du hast mit ihr gespielt und sie mit Absicht ein paar Treffer landen lassen, damit du ein paar sichtbare Beweise dafür kriegst, dass sie dich angegriffen hat. Und damit du sie ordentlich vertrimmen kannst.«
» Vielleicht.« Grinsend presste sie das Taschentuch unter ihre Nase. » Was sie mir aber nie beweisen können wird. Und jetzt nehme ich sie mit, damit ich sie endlich richtig auseinandernehmen kann.«
» Ich komme mit. Schließlich will ich jetzt auch noch das Ende miterleben und vor allem dafür sorgen, dass dein Arm gereinigt und verbunden wird.«
Wieder rief Penny Carlos Montoya an. Sie beschwerte sich lautstark, weil sie von der Polizei misshandelt und vor allem völlig grundlos festgenommen worden war, doch noch während ihr der Anwalt vorschlug, Klage einzureichen, betrat Eve mit ihrer frischen Armwunde, zerschlagenem Gesicht und zerkratztem Kiefer den Vernehmungsraum.
» Lassen Sie uns erst mal ansehen, wie es abgelaufen ist«, schlug sie den beiden vor. » Aufnahme zurück.« Und während die Szene in dem Zweifamilienhaus über den Bildschirm lief, erklärte sie: » Da wir eine Verhaftung planten, wurde alles aufgenommen, und die Aufnahme zeigt klar und deutlich, wie mich die Verdächtige mit einem Messer,
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