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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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minderjährigen Barbara zur Rede gestellt hat.«
    » Ja. Er, Marc und Magda hatten die Polizei gerufen. Aber vorher kamen er und Marc noch bei uns vorbei. Da erfuhr ich, was der Kerl mit meinem Baby getan hatte, und dass er gerade damit angefangen hatte, dasselbe auch meiner kleinen Donita anzutun.«
    » Und wie fanden Sie das?«
    » Das, was Tito getan hatte?«
    » Das, was Flores tat.«
    Elena straffte ihre Schultern. » Ich danke dem Herrgott jeden Tag dafür, dass der Pater vorbeigekommen ist. Ich bete jeden Abend einen Rosenkranz für ihn. Weil er uns gerettet hat, als ich zu dumm und zu verängstigt war, um das selbst zu tun. Ich weiß, er ist jetzt bei Gott, aber ich danke Gott noch immer jeden Tag dafür, dass er vorbeigekommen ist, und bete auch weiter jeden Abend einen Rosenkranz für ihn.«
    » Hat Ihr Mann Sie jemals aus dem Gefängnis heraus kontaktiert?«
    » Er weiß nicht, wo wir sind. Magda hat uns in ein Frauenhaus gebracht, eins in der Innenstadt. Es heißt Duchas.«
    Eve bedachte Peabody mit einem warnenden Blick und gehorsam klappte die den Mund wieder zu, ohne einen Ton zu sagen.
    » Wir blieben drei Wochen dort. Bis Tito verurteilt war. Zehn Jahre Gefängnis. Das ist nicht genug, aber zumindest haben wir solange unseren Frieden. Wir sind umgezogen, und ich habe einen neuen Job. Wenn ich genug verdient habe, ziehen wir nochmal um. Weg aus dieser Stadt. Weit weg. Er wird uns niemals finden. Das hat Pater Flores uns versprochen.«
    » Ach ja? Und hat er Ihnen auch gesagt, weshalb er sich da so sicher war?«
    Elena stieß einen Seufzer aus. » Er meinte, wenn nötig, gäbe es Mittel und Wege und genügend Leute, die uns helfen könnten, falls wir uns verstecken müssten. Aber ich sollte mir keine Sorgen machen, denn er wäre überzeugt davon, dass Tito uns nie wieder Ärger machen wird. Auch wenn ich mir selbst da nicht so sicher bin.«
    Auf dem Weg zurück in Richtung des Reviers räusperte sich Peabody und meinte dann: » Ich hätte Ihre Verbindung zu Duchas eben nicht erwähnt.«
    » Es ist nicht mein Haus, sondern das von Roarke.«
    Deshalb die Verbindung. Doch das sagte Peabody nicht laut. » Nun, es ist eine gute Einrichtung, die Frauen und Kindern, die Probleme haben, wirklich hilft. Sie waren eben ein bisschen hart. Zu Elena Solas, meine ich.«
    » Ach ja?«
    Eves eisige Stimme schien im Wageninneren zu gefrieren, eilig zog Peabody ihren Handcomputer aus der Tasche und schaltete ihn ein. » Egal. Ich frage erst mal im Gefängnis an, ob Solas in den letzten Monaten irgendwelche Kontakte hatte, die für uns möglicherweise von Interesse sind.«
    » Tun Sie das.«
    Während der folgenden zehn Blocks hing die Stille wie ein eisiger Vorhang zwischen beiden Frauen. Dann aber schnauzte Eve mit einem Mal: » Sie hat es verdient. Das und noch viel mehr, dafür, dass sie es ihrer Tochter überlassen hat, sie aus dieser Hölle zu befreien. Dafür, dass sie die Schläge und die Tritte über sich ergehen lassen hat und schniefend in der Ecke saß, während ihre Tochter vergewaltigt worden ist. Sie hatte es dafür verdient, dass sie nicht selbst was unternommen hat.«
    » Vielleicht.« Peabody war klar, sie befand sich auf gefährlichem Terrain. » Aber sie wusste nichts davon …« Ein Blick ihrer Partnerin genügte und schon brach sie wieder ab. » Sie hätte es wissen sollen. Ich schätze, damit muss sie leben.«
    » Wobei das, womit die Tochter leben muss, ja wohl viel schlimmer ist.« Damit schloss Eve das Thema ab und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. » Dieser Jammerlappen hat nie im Leben was damit zu tun, dass Lino vergiftet worden ist. Weshalb wir wieder mal in einer Sackgasse gelandet sind. Rufen Sie Marc Tuluz an und bestellen Sie ihn aufs Revier.«
    Eve musste so schnell es ging zurück in ihr Büro. Sie brauchte fünf Minuten nur für sich, um sich des glühenden Zornes zu entledigen, der unaufhaltsam an ihr fraß. Sie brauchte einen anständigen Kaffee, um die Fakten noch einmal mit klarem Kopf in Ruhe durchzugehen.
    Sie müsste sehen, ob die elektronischen Ermittler schon etwas herausgefunden hatten, und dann riefe sie vielleicht auch noch bei Dr. Mira an. Nein, dachte sie sofort. Die Psychologin würde sie sofort durchschauen. Solange sie noch derart wütend war, hielte sie sich besser von ihr fern. Denn sie konnte es absolut nicht brauchen, dass ihr irgendwer erzählt, dass sie sich mit einem Kind identifizierte, dem sie nie begegnet war.
    Das wusste sie bereits selbst.
    Was sie

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