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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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bisschen Zeit mit Walt und Jilly– meinem Mann und meiner Tochter– verbracht.«
    » Okay. Wie ist die Adresse des Hauses, in dem Sie wohnen?«
    Eve schrieb sie sich auf und nickte. » Vielen Dank, Josie.«
    » Ich weiß, Gott hat einen Plan. Und ich weiß, wer auch immer das getan hat, wird sich dafür vor Gott verantworten. Aber ich hoffe, dass Sie dafür sorgen werden, dass dieser Mensch sich vorher bereits hier auf Erden für diese Tat zu verantworten haben wird.«
    » Genau das habe ich vor.«
    Eve ging wieder nach vorne zu Roarke, der gut gelaunt mit seinem Handcomputer in der ersten Zuschauerreihe saß. » Wie sieht’s aus?«
    » Gott ist ein sehr großes und ausnehmend lukratives Geschäft. Willst du einen Bericht?«
    » Noch nicht. Du solltest nach Haus fahren.«
    » Warum willst du mir unbedingt den Spaß verderben?«
    Sie beugte sich zu ihm herab, bis sie ihm direkt in die Augen sah. » Seine Frau hat ihn geliebt. Das ist kein Quatsch. Und ich liebe dich.«
    » Das ist ebenfalls kein Quatsch.«
    » Könnte ich dich um die Ecke bringen, wenn ich merken würde, dass du mich betrügst?«
    Er nickte kurz. » Ich glaube, du hast mich bereits darüber informiert, dass du in einem solchen Fall– nach entsprechendem Unterricht– Rumba auf meinem kalten, toten Körper tanzen würdest.«
    » Ja, genau.« Diese Antwort munterte sie auf. » Nur hätte die rosige Jolene wahrscheinlich nicht den Mumm, um das zu tun.«
    » Dann hat der gute Jimmy Jay also das… in welchem Gebot geht es noch mal um Ehebruch?«
    » Woher, zum Teufel, soll gerade ich das wissen? Schließlich würde ich, wenn du dich dieses Vergehens schuldig machen würdest, nicht erst darauf warten, dass du die himmlische Strafe dafür bekommst, bevor ich mir die Füße blutig tanzen würde«, klärte sie ihn umbarmherzig auf.
    » Das nennt man wahre Liebe.«
    » Worauf du deinen Prachthintern verwetten kannst. Ich habe das Gefühl, dass er seine Frau betrogen hat, aber vielleicht bin ich auch einfach ein zynisches Weib.«
    Roarke legte zufrieden einen Finger auf das Grübchen in der Mitte ihres Kinns. » Das bist du, du bist mein zynisches Weib.«
    » Ahhh. Natürlich ist Geld ebenfalls kein übles Motiv. Von wie viel sprechen wir?«
    » Wenn wir Kirchenbesitz, persönlichen Besitz, Besitz auf die Namen der Kinder, der Enkel und der Ehefrau zusammennehmen, von etwas mehr als sechs Milliarden.«
    » Was nicht gerade wenig ist. Ich melde mich wieder bei dir.«
    Sie suchte noch einmal Clyde, den sie in einer kleinen Kantine hinter der Bühne über einem Becher grauenhaft riechenden Kaffees fand.
    Er sah sie mit einem schwachen Lächeln an.
    » Der Kaffee hier ist auch nicht besser, als er damals auf der Wache war.«
    » Das glaube ich Ihnen gern.« Sie nahm ihm gegenüber Platz und sah ihn fragend an. » Hatte Jimmy Jay eine Freundin?«
    Er blies seine Backen auf. » In den acht Jahren, in denen ich bei ihm war, habe ich kein einziges Mal erlebt, dass er sich einer Frau gegenüber unziemlich verhalten hat.«
    » Das ist keine Antwort auf meine Frage, Clyde.«
    Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum, und sie wusste, dass ihre Vermutung richtig war.
    » Ich bin selbst zweimal geschieden. Habe zu viel getrunken, gesehen, erlebt, mit heimgenommen und dadurch zwei Frauen, meinen Glauben und mich selbst verloren. All das fand ich wieder, als ich Jimmy Jay predigen hörte. Deshalb ging ich zu ihm, und er gab mir einen Job. Gab mir eine zweite Chance, ein guter Mensch zu sein.«
    » Auch das beantwortet mir meine Frage nicht. Er ist tot. Jemand hat neben dem Wodka noch etwas anderes in sein Wasser gemischt. Deshalb frage ich Sie noch einmal, Detective Sergeant: Hatte er eine Freundin?«
    » Ich kann mir vorstellen, dass es so war. Wie gesagt, ich habe ihn nicht mit einer anderen Frau gesehen. Aber ich erkenne die Zeichen, denn ich hatte selber ein-, zweimal was nebenher.«
    » Wusste seine Frau Bescheid?«
    » Beschwören könnte ich es nicht, aber ich würde sagen, nein.«
    » Warum?«
    » Das hätte ich gesehen oder wenigstens gespürt. Und vor allem hätte ich bestimmt davon gehört. Ich denke, sie hätte auch zu ihm gestanden, wenn sie es herausgefunden hätte, aber ich glaube– nein, ich weiß –, dass sie der Sache einen Riegel vorgeschoben hätte. Sie ist eine weichherzige Frau, Lieutenant, und sie hat ihn abgöttisch geliebt. Aber sie hat auch Rückgrat, und sie hätte es ganz sicher nicht geduldet, dass er nebenher noch was mit einer anderen

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