Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
letzter Zeit irgendetwas an ihm aufgefallen? Eine Stimmungsänderung oder eine Veränderung seines normalen Tagesablaufs?«
    » Nein, nichts.« Rosa schüttelte den Kopf. » Ich bin heute Morgen vor der Beerdigung gekommen und habe Frühstück für ihn und Pater López gemacht. Da war er sehr nett zu mir.«
    » Um wie viel Uhr waren Sie hier?«
    » Ah… ungefähr halb sieben oder vielleicht ein paar Minuten später.«
    » War zu dem Zeitpunkt sonst noch jemand hier?«
    » Nein, ich habe mich selbst hereingelassen. Ich habe einen Schlüssel, aber wie gewöhnlich hatte Pater López vergessen abzusperren. Kurz danach kamen die beiden Patres von der Messe, ich habe ihnen das Frühstück serviert, wir haben noch kurz über den Gottesdienst gesprochen und dann ging Pater Flores ins Büro, um an seiner Predigt zu arbeiten.«
    Sie presste ihre Fingerspitzen an die Lippen und fragte mit unglücklicher Stimme: » Wie konnte das passieren?«
    » Das werden wir herausfinden. Danke«, entließ Eve die andere Frau und betrat den Raum.
    Er war mit einem schmalen Bett, einem kleinen Schrank, einer Spiegelkommode, einem Nachtschränkchen und einem Tisch möbliert. Es gab weder einen Computer noch ein Link, das Bett war ordentlich gemacht und über dem Kopfende hingen ein Bild von Jesus am Kreuz sowie– offenbar, um ganz sicherzugehen– zusätzlich ein Kruzifix.
    Private Fotos, irgendwelche losen Münzen oder anderer Kleinkram waren nirgendwo zu sehen. Auf dem Nachttisch lagen eine Bibel und ein schwarzsilberner Rosenkranz, auf der Kommode ein Handy und ein Kamm.
    » Das erklärt, warum er kein Handy bei sich hatte«, stellte Peabody fest. » Ich schätze, sie nehmen diese Dinger nicht zum Gottesdienst mit.« Sie drehte sich einmal um sich selbst und die kess gebogenen Spitzen ihrer dunklen Haare wippten dabei fröhlich auf und ab. » Nun, ich schätze, die Durchsuchung dieses Zimmers wird nicht lange dauern, schließlich gibt’s hier drinnen kaum etwas zu sehen.«
    » Gucken Sie sich auch die anderen Zimmer an. Einfach vom Flur aus, um zu sehen, ob sie genauso eingerichtet sind.«
    Als Peabody den Raum verließ, zog Eve mit einer versiegelten Hand die Schubladen der Kommode auf. Sie enthielten weiße Boxershorts und Unterhemden, weiße und schwarze Socken, weiße, schwarze und graue T-Shirts, einige mit aufgedruckten Logos irgendwelcher Teams, sonst nichts.
    » Die beiden anderen haben mehr Zeug«, klärte ihre Partnerin sie nach ihrer Rückkehr auf. » Fotos und irgendwelchen Männerkram.«
    » Definieren Sie Männerkram«, bat Eve und zog die letzte Lade auf.
    » Einen Golfball auf einem Tee, haufenweise Disketten, Boxhandschuhe, Sachen dieser Art.«
    » Überprüfen Sie den Schrank.« Eve zog die unterste Schublade ganz heraus und prüfte, ob sich etwas unter dem Boden oder hinter der Rückwand fand.
    » Zwei schwarze Anzüge und eine Soutane, ein paar abgetragene schwarze Schuhe, zwei Paar Basketballschuhe, von denen eins uralt aussieht. Im Regal…« Peabody machte eine Pause und wühlte zwischen den Sachen herum. » …Sachen für kälteres Wetter. Zwei Pullis, zwei Sweatshirts, eine Kapuzenjacke– mit dem Logo der Knicks.«
    Nachdem sie sich die Böden und die Rückwände sämtlicher Laden angesehen hatte, zog Eve die Kommode von der Wand und sah auch noch hinter dem Spiegel nach.
    Dann rückte sie mit Hilfe ihrer Partnerin den Schreibtisch ein Stück vor. Auf ihm lagen ein Terminkalender, ein paar Memowürfel, ein Stapel mit Broschüren des Jugendzentrums und die Spielpläne der Yankees und der Knicks.
    Eve sah sich die letzten Einträge in dem Terminkalender an. » Gestern Abend war die Totenwache für Ortiz im Bestattungsinstitut. Mittwoch war er bei einem Spiel von den Yankees. Lassen Sie uns gucken, ob jemand mit ihm dorthin gegangen ist. Dann steht für den übernächsten Sonntag unter vierzehn Uhr das Kürzel HEK . Muss rausfinden, was das ist. Außerdem stehen hier noch ein paar Spiele und Termine im Jugendzentrum und dann noch zweimal– letzten Montag und Dienstag– zwei Namen und das Kürzel TG . Die beiden Namen überprüfen wir am besten auch. Dann hat er die heutige Beerdigung, für Freitag irgendeine Unterrichtsstunde hier in St. Cristóbal und für Samstag eine Taufe in seinen Kalender eingetragen. Abgesehen von dem Yankees-Spiel lauter priesterliches Zeug.«
    Sie steckte den Terminkalender ein. » Überprüfen Sie das Handy«, wies sie Peabody an, während sie selber vor den kleinen Nachttisch trat.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher