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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Sogar Jimmy Jay. Er war der Anführer der Kirche, ein Repräsentant des Herrn auf Erden, aber trotzdem nur ein Mensch. Und dieser Mensch musste gestoppt werden, weil sich nur auf diesem Weg seine Seele und die Arbeit des Ewigen Lichts noch retten ließ.«
    » Sie haben ihn also umgebracht, um ihn zu retten.«
    » Ja.«
    » Und um die Kirche vor Schaden zu bewahren.«
    » Alles, was er aufgebaut hatte, damit es auch nach ihm noch bestehen bliebe und gedeihe, weil nur so die Rettung vieler anderer möglich war.«
    » Und warum gerade hier und jetzt?«
    » Ich… der papistische Priester. Das erschien mir wie ein Zeichen. Plötzlich wurde mir bewusst, dass Jimmy Jay nicht nur möglichst schnell, sondern auch in aller Öffentlichkeit würde sterben müssen, wenn nicht nur er selbst, sondern auch die Kirche dauerhaft gerettet werden sollte. Denn infolge eines solchen Todes würden andere in sich selbst nach der Erleuchtung suchen, weil sie sehen würden, dass der Tod zu jedem von uns kommt und man sich seine Rettung selbst verdienen muss.«
    » Woher hatten Sie das Zynkali?«
    » Ich…« Er leckte sich die Lippen. » Ich bin am Times Square in den Untergrund gegangen und habe dort nach einem Dealer gesucht.«
    Eve zog die Brauen hoch. » Sie waren dort im Untergrund? Das war entweder mutig oder dumm.«
    » Ich hatte keine andere Wahl.« Er ballte die Fäuste auf dem Tisch. » Es musste möglichst schnell gehen. Ich habe dem Typen Geld dafür gegeben, mir das Zynkali zu besorgen, und ihm dann noch mal das Doppelte bezahlt, als er mit der Flasche kam.«
    » Wie hieß der Kerl?«
    » Wir haben unsere Namen nicht genannt.«
    Was nicht weiter überraschend war. Für die Suche nach dem Dealer wäre hinterher noch Zeit. » Sie haben sich also das Gift besorgt. Und dann?«
    Samuel hob eine Hand. » Ist es wirklich nötig…«
    » Ja. Und dann?«, wiederholte Eve.
    » Ich habe es mit mir herumgetragen. Es war eine unglaublich kleine Menge, und ich musste beten, dass sie reicht. Er sollte nicht leiden, denn ich habe ihn geliebt. Bitte, glauben Sie mir das.« Er blickte von Luke zu Samuel. » Bitte, glaubt mir das.«
    » Sprich weiter, Billy.« Luke legte flüchtig eine Hand auf seine Schulter.
    » Ich wollte noch einmal mit ihm sprechen und versuchen, ihn dazu zu bringen, dass er seine Sünden erkennt und sie bereut. An dem Tag fuhr er erneut in das Hotel zu seiner Freundin, aber als ich ihn anschließend darauf angesprochen habe, hat er nur gelacht. Hat mich richtiggehend ausgelacht. Meinte, dass er niemals stärker und Gott nie näher gewesen wäre als mit dieser Frau. Um gegen die Sünde zu predigen, müsste man die Sünde kennen. Und er würde die Heilige Schrift studieren.« Billy klappte unglücklich die Augen zu. » Aus einer völlig neuen Perspektive, da er inzwischen glauben würde, dass es Gottes Wille wäre, dass ein Mann mehrere Frauen hat. Jede für die Erfüllung ganz besonderer Bedürfnisse, damit er einen klaren Kopf und ein reines Herz bekommt, mit dem er Gottes Werk verrichten kann. Da wurde mir klar, dass es zu spät für eine Umkehr war. Dass ich ihn und die Kirche nur noch retten könnte, indem ich sein Leben hier auf Erden kurzerhand beende und ihn zu Gott schicke.«
    Als Eve nichts dazu sagte, holte er tief Luft. » Ich wartete, bis die Wasserflaschen auf der Bühne standen. Ich betete und betete auch noch, als ich das Zyankali in die dritte Flasche leerte. Ein Teil von mir hoffte noch immer, dass ich sehen würde, wie der Mann Vernunft annimmt, bevor er nach der Flasche greift. Dass es irgendein Zeichen dafür gäbe, dass er nicht verloren ist. Aber da war nichts.«
    » Wusste sonst noch irgendwer etwas von Ihrem Plan? Hatten Sie irgendwen in Ihr Vorhaben eingeweiht?«
    » Nur Gott. Ich dachte, ich täte Gottes Werk und befolgte seinen Willen. Aber letzte Nacht hatte ich fürchterliche Träume. Träume von Höllenfeuer und grauenhaften Qualen. Jetzt denke ich, dass sich der Teufel meiner bemächtigt und mich irregeleitet hat.«
    » Sie verteidigen sich also damit, dass Satan Sie in die Irre geführt hätte«, schloss Eve. » Aber diese Ausrede haben schon andere gebraucht. Ihre Gefühle für Jolene haben bei der Vergiftung ihres Ehemanns keine Rolle gespielt?«
    Eine dunkle Röte legte sich auf Billys bleiche Wangen. » Ich hatte gehofft, ich könnte Jolene auf diese Art vor dem Schmerz und der Schande des Verrats durch ihren eigenen Ehemann bewahren.«
    » Und auf Dauer selbst den frei gewordenen Platz an

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