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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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Josh stets misstrauisch. »Also, was ist schiefgelaufen?«
    »Nun, wie ich sagte, das Mädchen hatte offensichtlich ein Alkoholproblem. Es dauerte nicht lange und ihre Arbeit begann darunter zu leiden. Sie kam zu spät, blieb zu lange in der Mittagspause, solche Dinge. Anschließend ging sie immer zu Orrin und versuchte es zu vertuschen. Am Ende mussten wir sie gehen lassen. Sie ging jedoch nicht, ohne einige … hässliche Anschuldigungen vorzubringen.« Walters Blick glitt wieder zum Fenster.
    »Was für Anschuldigungen?«, fragte Josh, wenngleich er glaubte, die Antwort bereits zu kennen.
    »Doreen hat behauptet, Orrin habe sich ihr gegenüber nicht angemessen verhalten und wolle ihr nur schaden, weil sie ihn abgewiesen habe. Sie sagte, sie würde die Firma wegen sexueller Belästigung verklagen.« Walter rieb sich mit dem Daumen die kleine Falte zwischen den Brauen. »Das ist genau die Art von Publicity, auf die wir verzichten können.«
    »Und?«, fragte Josh. Sie hatten Stacey und Orrin Dawkin überprüft. Wäre von irgendjemandem gegen einen der beiden Anklage erhoben worden, wüsste er das bereits. Es lag jedoch nichts vor, bis auf die Beschwerde eines Handwerkers, der vor drei Jahren für den Umbau des Badezimmers der Dawkins verantwortlich gewesen war.
    »Wir haben ihr eine Abfindung gezahlt«, sagte Walter.
    »Viel?«, fragte Elise mit leicht schräg geneigtem Kopf.
    »Schätze, das hängt davon ab, was Sie darunter verstehen«, antwortete Walter mit einem bedauernden Lächeln. »Wenn es aus meiner Tasche stammt, kommt es mir immer viel vor.«
    »Könnten wir eine ungefähre Zahl bekommen?«, hakte Josh nach.
    »Sechsstellig«, erwiderte Walter. »Reicht Ihnen das?«
    Joshs Verständnis nach war das eine ernst zu nehmende Summe. Sehr ernst zu nehmend.
    »Wir können uns was drunter vorstellen.« Elise warf Josh einen Blick zu und wandte sich zum Gehen. Das war seine Gelegenheit für eine letzte Frage, falls er denn eine hätte. Er stand ebenfalls auf.
    »Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben«, verabschiedete sich Elise.
    Als sie gerade gehen wollten, stürmte ein junger Mann herein. »Oh«, sagt er. »Dad, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du Besuch hast.«
    »Schon gut, Sean.« Walter winkte ihn zu sich. »Das hier sind Detective Wolf und Detective Jacobs. Sie wollten mit mir über Orrin und Stacey sprechen.«
    Der junge Mann schluckte. »Hier? Sie glauben doch nicht etwa, dass jemand aus der Firma in die Sache verwickelt ist, oder doch?« Sein Blick schnellte zwischen Josh und Elise hin und her und fiel dann wieder auf Carl.
    »Nein, natürlich nicht. Sie holen lediglich Erkundigungen ein. Detectives«, wandte er sich den beiden zu, »darf ich Ihnen meinen Sohn Sean vorstellen? Er ist vor sechs Monaten zurück nach Kalifornien gezogen und seitdem für uns tätig. Er hat im Buchhaltungsbereich und den Finanzgeschäften eng mit Orrin zusammengearbeitet.« Walter stellte sich neben seinen Sohn und legte ihm einen Arm um die Schultern. Die Ähnlichkeit war verblüffend. Er hatte dasselbe Haar und war ebenso groß und breitschultrig wie sein Vater. Er besaß dieselben hohen Wangenknochen, die ihm ein leicht slawisches Aussehen verliehen, und dasselbe kantige Kinn. Er sah wirklich gut aus, das musste man ihm lassen.
    Gleichwohl mangelte es ihm offensichtlich an dem Selbstbewusstsein, das sein Vater an den Tag legte. Zwar nickte Sean bestätigend, während sein Vater sprach, äußerte sich jedoch selbst nicht dazu.
    »Fällt Ihnen vielleicht noch jemand ein, der Orrin oder Stacey hätte schaden wollen?«, fragte Elise Sean.
    Sean trat einen Schritt zurück, als sei er geschubst worden. Er blickte zu seinem Vater hinüber, dessen Miene höflich interessiert blieb, sagte aber kein Wort.
    »Ist schon gut, Sean«, ermunterte ihn Carl. »Wenn du Ihnen etwas zu sagen hast, dann solltest du das unbedingt jetzt tun.«
    Sean löste langsam den Blick vom Gesicht seines Vaters und blickte erst zu Elise, dann zu Josh. »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, wäre es nett, wenn Sie uns anrufen würden.« Josh händigte sowohl Sean als auch Carl seine Visitenkarte aus. »Ganz egal, was. Selbst wenn es Ihnen unbedeutend vorkommt.«
    Als sie an der Tür waren, fiel Josh noch etwas ein. Er wandte sich um und kam sich dabei vor wie Columbo. »Eine Frage hätte ich da noch: Hat einer von Ihnen beiden Orrin oder Stacey an jenem Tag noch gesehen?«
    Carl schüttelte den Kopf. »Orrin

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