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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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aufgetaucht war, wie ein Blitz, der für ein paar Sekunden den schwarzen Nachthimmel erhellt.Der Mann schaute durch eine Maske, die die obere Gesichtshälfte bis zum Rücken seiner langen, geraden Nase verbarg. Die Augen, die unter einer breiten Stirn saßen, leuchteten vor Erregung. Er hatte einen schmallippigen Mund und weiche, glatte Haut. Keinen Bart, keine Falten.
    Jimmy Martin verabschiedete sich kurz, klappte das Handy zu und steckte es in die Gürteltasche.
    Obwohl Lizzy sich alle Mühe gab, ruhig zu bleiben, waren ihre Hände feucht und hörten nicht auf zu zittern. Die Nachricht an sie bewies, was sie die ganze Zeit befürchtet hatte.
    Er lebte noch.
    Sie spürte die Gegenwart des Mörders, als befände er sich in diesem Augenblick hier bei ihr in diesem Zimmer. Nach all diesen Jahren tauchte der Spinnenmann wieder auf.
    Oder war er schon immer da gewesen und hatte sie auf Schritt und Tritt beobachtet?
    Bevor ein Mann namens Frank Lyle hinter Gittern landete, hatten die Ermittler darüber spekuliert, dass der Spinnenmann höchstwahrscheinlich wegen eines anderen Verbrechens ins Gefängnis gekommen war oder nicht mehr lebte. Serienmörder hörten nicht einfach auf, Verbrechen zu begehen, und sie verschwanden auch nicht so ohne Weiteres. Entweder landeten sie wegen eines anderen Verbrechens im Knast oder starben oder stifteten weiterhin Unheil.
    Jared stellte Lizzy kurz seinem Kollegen vor.
    Laut seinem Dienstausweis war Jimmy Martin ein
Special Agent in Charge
 – ein leitender Spezialagent. Obwohl er nicht den Eindruck machte, als sei er besonders erfreut darüber, Lizzys Bekanntschaft zu machen, gab er ihr die Hand und sagte: »Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Keine Ursache.« Sie händigte ihm die Plastiktüte mit der Notiz aus. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen helfen kann.«
    »Wenn das derselbe Mann ist, der Sie damals entführt hat«, sagte Jimmy, »dann haben Sie einige Zeit mit ihm verbracht. Haben Sie jemals seine Handschrift gesehen?«
    »Ich dachte, der Spinnenmann befände sich längst hinter Schloss und Riegel«, sagte sie, um ihn zu testen. Sie hatte nämlich mehr als einmal öffentlich behauptet, dass es sich bei Frank Lyle eindeutig nicht um den Spinnenmann handelte.
    »Das wäre natürlich schön. Aber solange uns keine eindeutigen Beweise vorliegen, bleibt es reine Spekulation.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab seine Handschrift nie gesehen. Er hat mich immer gefesselt und mir die Augen verbunden. Außerdem trug er eine Maske.«
    »In Ihrer Akte steht aber, dass Sie ihn gesehen haben.«
    »Ja, ein einziges Mal. Er hat auf der Couch geschlafen.«
Das war der Augenblick gewesen, als ihr beinahe der erste Fluchtversuch gelang. Als sie beinahe das kleine Mädchen ohne Zunge rettete.
»Ich konnte sein Gesicht nur von der Seite sehen. Aber wenn Sie meine Akte gelesen haben, dann kennen Sie ja den Rest.« Sie überlegte, ob sie Special Agent Martin von dem Gesicht erzählen sollte, das vorhin vor ihrem geistigen Auge erschienen war, aber da es nicht den Anschein hatte, als ob er ihr Glauben schenkte, behielt sie es für sich.
    »In dieser Nachricht steht,
du bist schuld daran
. Warum?«
    »Wie er schon in der Nachricht gesagt hat, er kennt mich.« Sie rieb sich die Arme, aber das Frösteln hielt an. »Er kennt mich gut genug, um zu wissen, dass ich mir für alles, was er tut, die Schuld gebe.«
    »Warum?« Jimmy sah sie durchdringend mit seinen dunklen Augen an. »Warum sollten Sie sich die Schuld geben?«
    »Weil ich ihm entfliehen konnte.«
    »Weil er Sie absichtlich entwischen ließ?«
    Warum wollte dieser Mann ihr das Gefühl geben, sie hätte dem Irren auf irgendeine Weise mit Absicht geholfen?
    Jared trat einen Schritt vor, aber sie hob die Hand und stoppte ihn. »Er hat mich nicht gehen lassen. Ich bin ihm ganz alleine entkommen.«
    »Warum hat er Sie nicht getötet?«, fragte Martin.
    »Keine Ahnung. Es gab Tage, da wünschte ich mir, er hätte es getan.« Ein junges Mädchen namens Sophie befand sich irgendwoda draußen in der Gewalt eines Irren und Lizzy konnte nichts für sie tun. Sie spürte einen Druck auf ihrer Brust.
Durchatmen. Einfach nur durchatmen
.
    Jimmy legte seine Hand auf den Bettpfosten hinter ihr. Sie konnte die Hitze spüren, die von seinem Körper ausging, als er versuchte, sie dazu zu bewegen, die Informationen, hinter denen er her war, preiszugeben, indem er sie einschüchterte. »Wenn Ihr Mann von damals wirklich der ist, der hinter Sophies Entführung

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