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Im Netz des Teufels

Im Netz des Teufels

Titel: Im Netz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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ist in dem Safe?«
    »Ich ... ich weiß es nicht genau. Vielleicht zweitausend Dollar.«
    Kolya verzog das Gesicht, als wäre es unter seiner Würde, sich mit zweitausend Dollar abspeisen zu lassen. Andererseits lehnte er das Geld auch nicht ab. Er drehte sich zu der Pinnwand neben der Werkbank um. Dort hingen Kalender, Glückwunschkarten, Familienfotos. Kolya nahm ein Bild von Charlotte und Emily von letztem Halloween herunter und schaute es sich an.
    »Sie haben die kleinen Mädchen also adoptiert, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Er betrachtete das Bild eine Weile und hängte es dann wieder hin. »Können Sie keine Kinder bekommen?«
    Abby blieb ihm die Antwort schuldig.
    »Wie alt sind Sie?«, fragte Kolya sie. »Ich will jetzt nicht unhöflich sein. Ich weiß, dass man eine Frau nicht nach ihrem Alter fragen soll. Es würde mich einfach interessieren.«
    »Ich bin einunddreißig.«
    »Ach? Einunddreißig? Danach sehen Sie aber nicht aus.«
    Fast hätte Abby sich für das Kompliment bedankt, doch dann begriff sie sofort, mit wem sie redete und wozu das alles führen konnte. Sie schwieg.
    »Wissen Sie, die meisten Frauen in Ihrem Alter haben zwei oder drei Kinder. Ich meine, Kinder, die sie selbst bekommen haben. Ihre Figur ist dann total im Arsch. Schwangerschaftsstreifen und schlaffe Titten. Eine Frau in Ihrem Alter mit einer guten Figur und ohne Schwangerschaftsstreifen. Sie werden mir vielleicht nicht glauben, aber das ist genau mein Ding.«
    Er lächelte wieder, und Abby wurde speiübel. Kolya durchquerte den Keller, schaute aus dem Fenster, kehrte zu ihr zurück und zog ein Taschenmesser heraus. Abby zappelte wild auf dem Stuhl herum, um sich von ihm zu entfernen, und kippte dabei beinahe um. Er legte eine Hand auf ihre Schulter.
    »Entspannen Sie sich«, sagte er und schnitt die Fesseln durch.
    Abby rieb sich die Handgelenke. Der Strick hatte tiefe rote Striemen hinterlassen. Nach ein paar Sekunden spürte sie ihre Arme wieder.
    »Danke.«
    Kolya setzte sich auf einen Barhocker. »Was soll ich sagen? Ich hasse es, eine hübsche Frau leiden zu sehen. Diesbezüglich bin ich sensibel.«
    Abby starrte ihn an. Eine hübsche Frau.
    »Ziehen Sie sich aus.«
    Abby stockte der Atem. Sie fühlte sich, als hätte Kolya ihr einen Faustschlag in den Magen verpasst. »Was?«
    »Ich glaube, Sie haben mich schon richtig verstanden.«
    Abby schlang die Arme um den Oberkörper, als würde sie plötzlich frieren. Sie schaute durch das hohe Kellerfenster und sah ein Stück der Einfahrt. »Er kommt bestimmt gleich zurück.«
    »Er?«
    »Ja. Aleks.«
    » Aleks? Ach, habt ihr euch angefreundet?« Kolya lachte. »Keine Sorge. So lange dauert es nicht.«
    Abby überlegte, ob sie zur Treppe laufen sollte. Sie rutschte auf dem Stuhl nach vorn. »Ist es das, worum es hier geht?«
    »Scheiße. Mir ja. Ich bin nur ein kleiner Angestellter. Sie wissen, wie das ist. Man nimmt, was man kriegt. Sie wissen, wovon ich rede, nicht wahr?« Er schob seine Jacke ein Stück nach hinten. Abby starrte auf den Griff der großen Pistole im Hosenbund. »Übrigens hab ich den Typen gerade erst kennengelernt. Ein echter Dinosaurier. Total von vorgestern. Ich hasse diese Scheiße! Erinnert mich an meinen Alten, der so blöd war, einem Kolumbianer zu vertrauen.«
    Abby starrte wieder auf die Treppe, während sie angestrengt nachdachte. »Sie müssen das nicht tun.«
    Kolya beschäftigte sich einen Augenblick damit, ein paar Gläser mit Nägeln und Schrauben auf dem Metallregal neben ihm hin und her zu schieben. »Sind Sie berufstätig?«
    »Ja.«
    »Was machen Sie denn?«
    Abby hatte absolut keine Lust, noch mehr über ihr Leben preiszugeben. Aber wenn sie das Gespräch mit ihm in die Länge zog, würde es vielleicht nicht mehr lange dauern, bis Aleks zurückkehrte. »Ich bin Krankenschwester.«
    »Krankenschwester! Oh! Volltreffer!«, sagte er wie ein Kind, das sich freute. »Dann tragen Sie doch auch diese weißen Schwesternkittel, oder?«
    Viele Männer fanden die weißen Kittel sexy, doch die trug heutzutage kaum noch jemand. Abby trug bei der Arbeit meistens eine hellgrüne Hose mit passendem Schlupfkasack. Aber sie würde alles sagen und tun, um aus diesem Keller herauszukommen. »Ja.«
    Kolya griff sich zwischen die Beine. Abby hätte sich fast übergeben.
    »Und Sie sagen, Sie haben Ihre weißen Schwesternkittel hier zu Hause?«
    Nein, hatte sie nicht. Ihre drei Hosen und Kasacks waren in der Wäscherei. Sie hätte sie auf dem Weg zum Krankenhaus noch

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