Im Paradies der Suende
bewusst, dass Sie die ganze Zeit meinen Schwanz anstarren?“ Mac griff ihre behandschuhte Hand und zog sie zu seinem Schritt.
Ehe sie sich zurückhalten konnte, betasteten sie die harte Wölbung unter dem Leder. „Den habe ich bereits in Aktion gesehen, wie Sie wissen. Auch gestern Abend beim Dinner war er, wie soll ich sagen, sehr präsent.“
„Glücklicherweise hat das Tischtuch mir ein wenig Deckung gegeben“, antwortete er. Er nahm ihre Hand, die eben noch auf seinem Schwanz gelegen hatte, und führte Lou zu dem Sommerhäuschen. Cathy und Alan waren inzwischen gegangen. „Wie wär‘s mit diesem idyllischen Plätzchen? Die beiden haben es bereits getestet, und es schien ihnen zu gefallen. Es hat überaus praktische Steinbänke und eine schöne Aussicht auf den See.“
„Eine schöne Aussicht - für wen?“, fragte sie sarkastisch. Aber sie folgte ihm. Hand in Hand gingen sie weiter, ihre Schuhe versanken im welken Laub, das noch vom vergangenen Herbst dort lag. „Vielleicht ist das eine Art ausgleichende Gerechtigkeit, wenn auch uns jemand beobachtet.“
Schweigend half er ihr die Stufen hinauf.
Mac
Was mache ich nur? Trotz seiner guten Vorsätze ließ er sich schon wieder von seinem Schwanz zum Sex mit einer Frau verleiten, die er so gut wie gar nicht kannte und der er nichts bedeutete. Hinterher würde er es bereuen, es war immer das gleiche. Und wenn er jetzt einen Rückzieher machte, würde er wie der letzte Idiot dastehen, obwohl es ihn mit aller Macht drängte, einfach wegzulaufen. Gewisse Dinge könnte er später erledigen, wenn er allein wäre.
Noch immer lag ihre Hand in seiner. Und blöderweise trugen sie immer noch Handschuhe. Erstaunlich, wie mühelos sie ihre Regency-Rollen spielten - halb verrückt vor Lust und trotzdem korrekt bekleidet. Er räusperte sich.
„Ja?“
Sie schien total cool zu sein und zog nur die Brauen ganz leicht hoch. Moment mal, sagte er zu sich selbst, erinnere dich an die vergangene Nacht. Weinend, schwach und verletzlich hatte sie auf ihrem Bett gelegen und Unsinn geredet. Wusste sie das überhaupt noch?
Sie nahm ihren Hut ab und legte ihn auf eine Bank. Dann zog sie langsam an den Fingerspitzen ihres linken Handschuhs. Er starrte sie an wie ein Teenager, der zum ersten Mal in einem Strip-Club ist. Fasziniert beobachtete er, wie sie den Handschuh auszog und schüttelte, um ihn zu glätten. Dann war der rechte dran. Diese Geste war nicht verführerisch gemeint, da war er sich ziemlich sicher. Und doch konnte er den Blick nicht von ihr abwenden.
„Und nun?“ Sie steckte die Handschuhe in eine Tasche ihres Kleids. „Erzähl mir bloß nicht, du willst den Schwanz einziehen.“ Sie begann etwas aufzuknöpfen, das er für einen Teil ihres Kleids gehalten hatte. In Wirklichkeit war es eine kurze Jacke. Wie hieß dieses Ding noch? Es fiel ihm nicht ein. Eine Pelisse? Nein, es war vermutlich ein Spenser.
Sorgsam faltete sie das Kleidungsstück zusammen und legte es auf eine Bank. Wie erfreulich, dass sich noch jemand vor Viv fürchtete.
Auch er zog seine Handschuhe aus, allerdings nicht so lässig wie Lou, sondern eher hastig. In den Taschen seiner knappen Hose war kein Platz, darum stopfte er sie in die Taschen seines Gehrocks. Danach begann er, das ebenso enge Jackett abzulegen, eine etwas mühsame Angelegenheit.
Lou setzte sich auf eine Steinbank. „Vereinbaren wir ein paar Grundregeln.“
„In Ordnung.“ Mac zog seine Weste aus und nahm ihr gegenüber Platz.
„Kontakte?“
„Wie bitte?“
Sie stand auf, und er versuchte, nicht zurückzuzucken, als sie mit schnellen Schritten auf ihn zukam. Geschickt lockerte sie sein Krawattentuch und schob ihre Hände unter die üppigen Falten des Hemds, um es aufzuknöpfen. Ihre Finger berührten dabei seine Brust. Sie waren kühl und sanft. „Wer macht was mit wem?“, präzisierte sie ihre Frage.
„Küss mich“, flüsterte er und stand auf. Seine Stimme klang brüchig und heiser. Sofort bereute er seine Worte. Hatte er sie wirklich gebeten, ihn zu küssen?
Sie hob den Kopf und schaute ihn an. Als sie Atem holte, hob sich ihr Busen, vom Korsett ohnehin geradezu lächerlich nach oben gedrückt, noch etwas höher. Das Tuch in ihrem Ausschnitt - feine weiße Baumwolle mit dezent schimmernden weißen Punkten - verrutschte und enthüllte die dunkle Vertiefung zwischen ihren Brüsten.
Ganz eindeutig, irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Wie sonst war es zu erklären, dass er zuerst auf ihre Kleidung und deren
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