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Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
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und frei.
    Tedders kam zu ihm auf die Brücke. »Der Vogelmensch möchte mit Ihnen sprechen, Sir.«
    »Ich komme.«
    Kenlon begab sich unter Deck.
    Nemmo begrüßte ihn ernst: »Ich bin gerade durch meine Kameraden darüber unterrichtet worden, daß Ihr Commander vor wenigen Minuten durch die Fischmenschen an die Oberfläche gebracht wurde. Er lebt, und es geht ihm gut.«
     
    *
     
    Kenlon spürte ein Gefühl der Erleichterung.
    Er saß in der Motorbarkasse und hielt auf die Hülle zu, die den Commander umschloß. Er konnte den Offizier nun klar sehen in der durchsichtigen wasserdichten Plastikblase, in der er aus der Unterwasserstadt hinaufgebracht worden war. Seine Erleichterung wuchs. In wenigen Augenblicken würde das ganze Problem dieses Augenblickes von seinen Schultern genommen sein. Als Erster Offizier der »Seeschlange« würde er wieder den Befehlen des Lieutenant Commanders unterstehen. Es war nicht mehr seine Aufgabe, zwischen zwei Alternativen zu wählen, obwohl er seltsamerweise eine Idee, eine Lösung zu haben glaubte, die auf allem basierte, was er über die Gesamtlage wußte.
    Er riß sich aus seinen Gedanken, als er sah, daß eine starke Gruppe von Vogelmenschen sich in Richtung der Barkasse herabschwang. Einer von ihnen ging besonders tief und rief:
    »Der Rat… hat uns aufgefordert… uns zu Ihrer Verfügung zu stellen. Wenn wir Ihnen irgendwie helfen können …«
    Kenlon sah keinen Weg. Er schüttelte den Kopf, zum Teil vor Überraschung über das Angebot. Dann wandten sich seine Gedanken den nächstliegenden Dingen zu.
    Er fragte sich, wie sich die Begegnung mit Jones-Gordon gestalten würde. Er hatte das Gefühl, vor erregenden Ereignissen zu stehen.
    Die Begegnung erwies sich als weniger aufwühlend, als Kenlon angenommen hatte. Jones-Gordon kletterte an Bord und schüttelte Kenlon die Hand. Er fragte scharf:
    »Was wollten diese Vogelmenschen?«
    »Sie boten ihre Hilfe an, Sir.«
    »Hm.«
    Jones-Gordon setzte sich und runzelte die Stirn. Dann sagte er:
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich bin mit Hilfe einer komischen Erfindung mehr oder weniger über die Ereignisse auf dem laufenden gehalten worden. Habe ich richtig verstanden, daß das U-Boot während meiner Abwesenheit von den Vogelmenschen gekapert wurde?«
    Kenlon beschrieb kurz, was sich abgespielt hatte. Als er geendet hatte, sagte Jones-Gordon:
    »Ich habe diesen schurkischen fliegenden Menschen nie getraut.«
    Kenlon war bestürzt. Ihm war aber klar, daß das, was die Vogelmenschen getan hatten, viel schlimmer klang, als es den Tatsachen entsprach. Er fühlte sich veranlaßt, ihre Handlungen zu erklären. Die seltsame Überzeugung drohender Gefahr wurde stärker. Aber die Situation schien nicht mehr erregend. Eine seltsam düstere Stimmung nahm von ihm Besitz.
    Er begann: »Ihre Lage war verzweifelt. Sie haben sich aufrichtig entschuldigt für das, was sie taten. Sie verdienen wirklich Sympathie. Sie …«
    Die Rede wurde ihm abgeschnitten. »Überlassen Sie die Entscheidung über das, was sie verdienen, mir.« Commander Jones-Gordon richtete sich kerzengerade auf. »Damit Sie es erfahren, Mister Kenlon, ich bin mit den Fischmenschen zu einer Übereinkunft gelangt. Sie werden uns in unsere Zeit zurückversetzen, wenn wir diesen Vogelkäfig mit unseren Torpedos bombardiert und ins Meer gestürzt haben. Ich habe ihnen zugesagt, dies zu tun.«
    »WAS?« fragte Kenlon.
    Jones-Gordon fuhr fort, als habe er den Einwurf nicht gehört. »Sobald wir an Bord der ›Seeschlange‹ sind, lassen Sie das Flugzeug zu Wasser. Sie werden die Demontage der Gefechtsköpfe von vier unserer neuen Torpedos überwachen und dafür sorgen, daß sie in die Bombenschächte geladen werden. Die Maschinerie, die den Horst am Himmel hält, befindet sich in der Spitze des Gebäudes. Lassen Sie alles überflüssige Benzin aus den Tanks des Flugzeugs ab. Fliegerleutnant Orr ist dafür verantwortlich, daß er sein Ziel nicht verfehlt.«
    »Aber, Sir …«, sagte Kenlon.
    Weiter kam er nicht. Er konnte nicht mehr. Sein Verstand revoltierte gegen die wahnsinnigen Worte, die er gehört hatte, gegen ihre mörderische Unvernunft. Verzweifelt suchte er nach einer geistigen Waffe, um den Vorschlag des andern zunichte zu machen.
    »Aber, Sir – diese armen Wesen zu ermorden …«
    »Unsinn!« Die Antwort war kurz. »Ich habe mich lediglich für den praktischen Weg entschlossen. In diesem Zeitalter mußten wir uns mit einer Gruppe verbünden. Die Vogelmenschen können

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