Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
Vater etwas über sich selbst anvertraut, was seine Integrität – die ich bisher noch nicht entdeckt hatte – offenbarte, und die Ängste beschwichtigt. Worüber auch immer er sich mit Dad unterhalten hatte, es bewirkte Wunder.
    Wir machten kurz halt bei Dads Hotel, wo er sein Gepäck abholte und eine Tüte mit Croissants und zwei Becher Kaffee besorgte. Auf der Fahrt zum Flughafen unterhielten wir uns über eines unserer Lieblingsthemen: Autos und die neuen Designs, die auf der letzten Autoshow gezeigt wurden.
    Im Terminal kam ich noch einmal in den Genuss einer väterlichen Umarmung, bat ihn, Mom meine allerbesten Wünsche auszurichten und ihr tausend Küsse zu geben, und versprach, ganz bald anzurufen. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Ladenöffnungszeit zum Buchladen.

    Ich hatte einen guten Tag, aber ich hatte die Erfahrung gemacht, dass einem das Leben gerade dann gern in denHintern tritt, wenn man anfängt, sich zu entspannen, und die Vorsicht vernachlässigt.
    Bis um sechs hatte ich sechsundfünfzig Kunden bedient, einen erklecklichen Umsatz und die Entdeckung gemacht, dass es mir gefiel, Buchhändlerin zu sein. Ich hatte meine Berufung gefunden. Statt Drinks zu servieren und Menschen dabei zu beobachten, wie sie sich sinnlos betranken, wurde ich dafür bezahlt, den Kunden spannende, turbulente, romantische Geschichten mitzugeben, in die sie sich vor dem Alltag flüchten konnten. Statt betäubenden Alkohol in Gläser zu gießen, schenkte ich fiktionale Stimulanz, um den Stress, die Nöte und die Mühen des Lebens zu lindern.
    Ich attackierte keine Leber mehr. Ich brauchte keinen glatzköpfigen Männern mittleren Alters mehr zuzusehen, wie sie hübschen jungen Dingern nachstellten, um ihre zweite Jugend heraufzubeschwören. Mir blieben all die schäbigen Geschichten von gescheiterten Liebesaffären erspart, die ich mir anhören musste, wenn ich hinter dem Tresen stand. Und ich wurde nicht mehr Zeugin, wenn jemand seinen Ehepartner betrog, auf den Boden urinierte oder eine Schlägerei anfing.
    Um sechs Uhr hätte ich mich glücklich schätzen und den Laden schließen sollen.
    Aber ich tat es nicht, und gerade als meine Stimmung den Höhepunkt erreicht hatte, verwandelte sich mein Leben wieder in eine Hölle.

Sieben
    Â»Ein hübsches Plätzchen haben Sie hier«, stellte mein letzter Kunde fest, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. »Wenn man das Haus von außen sieht, würde man nicht so große Räume vermuten.«
    Dasselbe hatte ich auch gedacht, als ich BARRONS BOOKS AND BAUBLES zum ersten Mal betreten hatte. Das Gebäude wirkte von der Straße aus tatsächlich viel kleiner, als es tatsächlich war.
    Â»Hi«, grüßte ich. »Willkommen im Barrons. Suchen Sie etwas Spezielles?«
    Â»Allerdings.«
    Â»Dann sind Sie bei uns richtig«, erklärte ich. »Falls wir das Buch nicht vorrätig haben sollten, können wir es bestellen, und wir haben ein paar bemerkenswerte Sammlerstücke im ersten und zweiten Stock.« Er war ein gut aussehender Mann Ende zwanzig, Anfang dreißig, dunkelhaarig, gute Figur. In letzter Zeit scheine ich von attraktiven Männern umgeben zu sein.
    Als ich hinter der Ladentheke hervorkam, taxierte er mich von oben bis unten, und ich freute mich, dass ich mich heute richtig aufgetakelt hatte. Ich hatte meinen Vater nicht mit dem Bild seiner Tochter in verwahrlostem Zustand und mit blauen Flecken und düsteren, weiten Klamotten nach Hause schicken wollen, deshalb hatte ich mich am Morgenmit großer Sorgfalt angezogen und einen pfirsichfarbenen Rüschenrock, der bei jedem Schritt meine Beine umspielte, dazu ein hübsches kurzes Jäckchen und goldene Sandalen, deren Riemchen bis zur Wade reichten, aus dem Schrank gekramt. In meine kurzen Arabische-Nächte-Locken hatte ich einen wunderschön bemalten Seidenschal gebunden und die langen Enden fielen mir über die bloßen Schultern. Mit dem Make-up hatte ich mir Zeit gelassen und einen schimmernden Bronzer auf Nase, Wangen und Brustbein gestäubt. Lange Kristallohrringe streiften meinen Hals, wenn ich mich bewegte, und eine einzelne große Kristallträne verzierte mein Dekolleté.
    Glamour-Girl Mac fühlte sich fantastisch.
    Die wilde Mac war froh, die Speerspitze an der Innenseite des rechten Schenkels und den kurzen Dolch, den ich in einem Schaukasten in

Weitere Kostenlose Bücher