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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mir den Mund mit dem Handrücken ab. »Er hat mir das Gefühl gegeben, sein Besitz zu sein.«
    Â»Manche Frauen mögen das.«
    Â»Ich nicht.«
    Â»Vielleicht hängt das von dem Mann ab.«
    Â»Das bezweifle ich. Ich konnte nicht mehr atmen.«
    Â»Eines Tages werden Sie möglicherweise einen Mann küssen, ohne den Sie nicht atmen können, und es macht Ihnen nicht das Geringste aus, wenn Sie keine Luft bekommen.«
    Â»Ja, klar, und eines Tages steht mein Prinz vor mir.«
    Â»Ein Prinz wird es wohl nicht sein, Miss Lane. Männer sind selten Prinzen.«
    Â»Ich werde Ihren Umschlag holen, Barrons. Und was dann?« Was für eine verrückte Wende hatte mein Leben als Nächstes für mich parat?
    Â»Ich habe mir die Freiheit genommen, Kleidung in Ihr Zimmer zu legen. Morgen Abend fliegen wir nach Wales.«

    Es stellte sich heraus, dass Elle Masters am folgenden Tag nicht im Büro war, und zu meiner großen Erleichterung war der Junge mit den verträumten Augen ebenfalls nicht in Sicht.
    Stattdessen begegnete ich einem Studenten, der für Elle arbeitete und mir den Umschlag überreichte. Er war groß, hatte dunkles Haar, einen schottischen Akzent und schien schrecklich neugierig auf Barrons zu sein – ich vermute, er hatte von seiner Chefin schon einiges über ihn gehört. Erhatte auch verträumte Augen, und zwar bernsteinfarbene, die mich an Tigeraugen erinnerten, und dichte schwarze Wimpern.
    Â»Scotty« – wir kamen nicht dazu, uns mit Namen vorzustellen, weil ich es so eilig hatte, wieder wegzukommen – erzählte mir, dass Elles sechsjährige Tochter krank geworden sei und er deshalb das Kuvert auf dem Weg zu Arbeit abgeholt habe.
    Ich nahm den Umschlag an mich und stürmte aus dem Büro. Scotty lief mir durch den halben Flur nach und machte Smalltalk in seinem reizenden schottischen Singsang. Ich hatte den Einruck, dass er eine Verabredung mit mir ansteuerte. Zwei umwerfende Jungs in ein und demselben Institut – zwei normale Jungs! Ich würde mich nur selbst quälen, wenn ich einen zweiten Gedanken an einen von ihnen verschwenden würde. Das Institut für Altsprachen war für mich in Zukunft verbotenes Terrain. Barrons konnte seine Erledigungen hier selbst machen oder einen Kurier schicken.
    Auf dem Weg zurück zum Buchladen gab ich vor, fast ein Dutzend Unseelie-Rhino-Boys, die ihre neuen Schützlinge durch die Straßen begleiteten und für die menschliche Gesellschaft schulten, gar nicht wahrzunehmen. Sie gestikulierten und redeten, ihre Lehrlinge nickten – es war offensichtlich, dass sie in ihre neue Welt, meine Welt, eingewiesen wurden. Am liebsten hätte ich im Vorbeigehen jeden Einzelnen mit dem Speer durchbohrt, aber ich hielt mich zurück. Ich bin nicht für kleine Scharmützel da, sondern für den großen Krieg.
    Alle hatten sich in Feenglamour gehüllt, um in unterschiedlichen Graden menschlich attraktiv zu erscheinen, doch entweder waren ihre Bemühungen nur unzureichend oder mein Talent, die Feenfassade zu durchdringen, hattesich gesteigert, denn ich sah sie in ihrer wahren Gestalt. Keines dieser Dinger war so scheußlich wie der Graue Mann, der es auf Frauen abgesehen hat und durch die offenen Geschwüre in seinem Fleisch und an den Händen ihre Schönheit aufsaugt, aber alle bereiteten mir Übelkeit. Das ist die Wirkung, die jedes Feenwesen auf meine Sidhe- Seher-Sinne ausübt – mein eigenes Frühwarnsystem. Ich bekam eine Gruppe von zehn auf mein »Radar«, ganze zwei Blocks, bevor ich sie wirklich sah. Ich zählte drei neue Typen von Unseelie und wollte sie später, vielleicht auf dem Flug nach Wales, in meinem Tagebuch beschreiben.
    Sobald ich wieder im Buchladen war, öffnete ich den Umschlag über Wasserdampf. Die Ränder wellten sich schnell und der Leim gab rasch nach – ich fragte mich, ob vielleicht schon vor mir jemand diese Methode angewandt hatte.
    In dem Umschlag steckte eine sehr exklusive Einladung von einem Gastgeber oder einer Gastgeberin, die sich nur durch ein Symbol zu erkennen gab – keine Adresse. Auf der Rückseite befand sich eine Liste, die offenbar einen Anreiz zur Teilnahme bieten sollte. Unter den aufgeführten Gegenständen war ein Objekt, das lange als mythisch galt, zwei religiöse Ikonen, nach denen, Gerüchten zufolge, der Vatikan sucht, und ein Gemälde von einem

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