Im Reich des Vampirs
Zeiten? »Du meinst den Rat der Sidhe  â¦Â«
»Halt die Klappe«, herrschte sie mich an. »Du bringst uns noch allen den verfluchten Tod!«
»Gibt es ihn?«, hakte ich nach. »Einen Rat von  ⦠du weiÃt schon  ⦠Menschen wie uns?« Wenn ja, dann musste ich diese Leute kennenlernen. Falls sie noch nichts von dem Lord Master und seinem Portal wussten, dann mussten sie unbedingt davon erfahren. Vielleicht konnte ich diese ganze hässliche Geschichte jemand anderem überlassen, einer ganzen Ratsversammlung. Dann konnte ich die Last abwerfen und mich nur noch auf meine Rache konzentrieren und bekam vielleicht sogar noch Hilfe, sie auszuführen. Hatte meine Schwester diese Leute gekannt, sie getroffen?
»Sei still!« Sie suchte wieder den Himmel ab.
Das beunruhigte mich. »Wieso schaust du immer wieder nach oben?«
Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Man hätte meinen können, dass sie Jesus, Maria und Joseph und alle Heiligen um Geduld anflehte. Als sie die Augen wieder aufschlug, nahm sie mein Tagebuch an sich, das ich mir unter den Arm geklemmt hatte.
»Stift«, verlangte sie. Ich holte einen aus meiner Handtasche und drückte ihn ihr in die Hand.
Sie schrieb: Wir beide sind hier und der Wind ist überall. Gib ihm keine Worte mit, von denen du nicht willst, dass man sie zu dir zurückverfolgen kann.
»Das ist wahnsinnig melodramatisch.« Ich versuchte, es auf die leichte Schulter zu nehmen, wenn auch nur, um den eisigen Schauer zu vertreiben, der mir über den Rücken kroch.
»Das ist eine der ersten Regeln, die wir lernen«, sagte sie mit einem vernichtenden Blick. »Ich hab das gelernt, als ich drei war. Du bist alt und solltest es besser wissen.«
Ich war entrüstet. »Ich bin nicht alt. Von wem hast du das gelernt?«
»Von meiner GroÃmutter.«
»Siehst du, da hast duâs. Ich wurde adoptiert. Kein Mensch hat mir in dieser Hinsicht etwas beigebracht. Ich musste alles selbst in Erfahrung bringen, und ich finde, ich hab einen tollen Job gemacht. Wie gut würdest du zurechtkommen, wärst du auf dich allein gestellt?«
Sie zuckte mit den Schultern und schenkte mir einen Blick, der mir sagte, dass sie sich weit besser durchschlagen würde als ich, weil sie viel schlauer und begabter war. Oh, diese Arroganz der Jugend! Wie sehr mir meine fehlte.
»Also, was ist mit dem Himmel?«, bohrte ich weiter. War ich die Ratte und da oben zogen Eulen ihre Kreise?
Sie schlug eine neue Seite in meinem Tagebuch auf und kritzelte ein Wort hinein. Die Tinte war rosa, aber das Wort leuchtete dunkel und drohend auf der weiÃen Seite. Jäger. Der Schauer, den ich fast vertrieben hatte, verwandelte sich in pures Eis, bohrte sich durch meinen Rücken direkt ins Herz. Die Königlichen Jäger waren die furchterregendste Kaste der Unseelie, und ihre primäre Aufgabe war es, Sidhe -Seher zu jagen und zu töten.
Sie klappte das Tagebuch zu.
Sie wurden gesehen, hauchte sie fast lautlos.
In Dublin?, erwiderte ich ebenso leise und suchte entsetzt den Himmel ab.
Sie nickte. »Wie heiÃt du?«
»Mac«, antwortete ich im Flüsterton. Wollte ich nicht einmal dem Wind meinen Namen anvertrauen? »Und du?«
»Dani. Mit i am Ende. Und weiter?«
»Lane.« Das genügte vorerst. Ein eigenartiges Gefühl, den eigenen Nachnamen nicht zu wissen.
»Wo kann ich dich finden, Mac?«
Ich wollte ihr meine Handynummer nennen, aber sie schüttelte vehement den Kopf. »In Zeiten wie diesen bleiben wir bei den alten Gepflogenheiten. Wo wohnst du?«
Ich gab ihr die Adresse von BARRONS BOOKS AND BAUBLES. »Dort arbeite ich für Jericho Barrons.« Ich suchte in ihrem Gesicht nach Zeichen des Erkennens. »Er ist einer von uns.«
Sie hob verwirrt die Augenbrauen. »Glaubst du?«
Ich nickte, schlug mein Tagebuch wieder auf und schrieb: Gibt es viele von uns?
Es steht mir nicht zu, deine Fragen zu beantworten, kritzelte sie. Jemand wird sich bald mit dir in Verbindung setzen .
»Wann?«
»Ich weià nicht. Das liegt an ihnen.«
»Ich brauche Antworten, Dani. Ich habe Dinge gesehen. Weià euer Rat, was in der Stadt vorgeht?«
Ihre leuchtenden Augen sprühten Funken und sie schüttelte heftig den Kopf.
Ich schnaubte verärgert. »Nun, dann sag deinem âºJemandâ¹, er soll sich beeilen. Die Lage verschlimmert sich rasch.« Noch
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