Im Rhythmus der Leidneschaft
die mit Patrice Price zusammen im Organisationsteam des Weihnachtsballs saß, wusste Barry, dass die Treffen in der Sporthalle abgehalten wurden, damit sie nach der Planungsarbeit mit der Dekoration weitermachen konnten.
Caleb bedankte sich für die Fahrt, steckte die Hände in die Taschen und betrat die Sporthalle. Dort fühlte er sich sofort wieder in seine eigene Highschoolzeit zurückversetzt. Girlanden, Papierschlangen, Glitzerspray und Pappmaché waren überall auf langen Tapeziertischen verteilt.
Kichernd und plaudernd liefen die Schüler von einem Tisch zum anderen, wobei ihre Sportschuhe bei jedem Schritt auf dem Holzboden quietschten. Es roch nach Bohnerwachs, schweißgetränktem Leder, Tinte und dem Fettgeruch aus der Cafeteria.
Das Einzige, was sich seit Calebs Schulzeit geändert hatte, war die Tatsache, dass ein Mann, der unangemeldet die Sporthalle betrat, sofort angesprochen wurde.
Die Frau, die auf ihn zukam, hatte den Körperbau von Marilyn Monroe, steckte aber in Holzfällerkleidung. Ihr langes braunes Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, der ihr bis zu den Hüften reichte. „Kann ich Ihnen helfen?“
„Ich bin Caleb Mc Gregor und arbeite an einem Projekt für Brenna Sparks. Momentan wohne ich im Hotel in Snow Falls, und jetzt wüsste ich gern, ob ich mich kurz mit ihrer Schwester unterhalten könnte.“
„Ich kenne Sie.“ Stirnrunzelnd musterte sie ihn.
Wahrscheinlich ist das Alans Frau, überlegte Caleb. „Wirklich?“
„Sie sind der Mann, über den Mir…“ Im letzten Moment unterbrach sie sich. „Meine Freundin, die oben im Hotel arbeitet, hat mir von Ihnen erzählt.“
Er wollte lieber mit offenen Karten spielen. „Ist Ihre Freundin zufällig Miranda Kelly?“
„Ich war mir nicht sicher, ob sie Ihnen ihren Namen genannt hat. Ich bin übrigens Patrice.“ Sie reichte ihm die Hand. „Patrice Price.“
„Schön, Sie kennenzulernen, Patrice. Ja, sie hat mir verraten, dass sie Miranda heißt. Den Nachnamen weiß ich vom Fahrer des Shuttlebusses. Von ihm weiß ich auch, dass ich Zoe hier finden kann.“
„Verstehe.“ Patrice sah zu den Schülern, die alle auf den Monitor eines Handys sahen und über das, was sie da sahen, kicherten. „Zoe!“
Ein Mädchen mit dunklen Haaren und großen blauen Augen blickte hoch und kam näher, als Patrice sie zu sich winkte. „Zoe, das ist Caleb Mc Gregor. Er ist Reporter und würde sich gern mit dir unterhalten.“
„Mit mir?“ Zoe sah von Patrice zu Caleb. Man merkte ihr an, wie unwohl sie sich fühlte. „Worüber denn?“
Caleb beschloss, ihr gegenüber genauso offen zu sein wie bei Patrice. „Ich schreibe eine Story über deine Schwester.“
Sofort lächelte sie. „Über meine Schwester.“
Er nickte. „Gestern habe ich mich mit ihr unterhalten, und ich wollte zu einigen Dingen, die sie mir erzählt hat, gern deine Meinung hören.“
„Sie haben mit ihr gesprochen? Hier?“ Zoe war begeistert.
„Ja, sie wohnt oben im Hotel.“
„Oh, das fasse ich nicht!“ Begeistert wandte sie sich ihrer Jacke und ihrem Rucksack zu. „Ich kann jetzt nicht reden. Ich muss los.“
Beruhigend hielt Patrice sie am Arm fest. „Ich bringe dich nach Hause.“
„Nein, ich kann bei Deb mitfahren.“ Erklärend wandte sie sich an Caleb. „Sie arbeitet im Souvenirshop im Hotel.“
Caleb wollte die Gelegenheit, mit Brennas Schwester zu sprechen, nicht ungenutzt verstreichen lassen. „Wenn du zum Hotel möchtest, kann ich dich mitnehmen. Der Shuttlebus des Hotels wartet draußen auf mich. Es macht ihm sicher nichts aus, dich später wieder nach Hause zu bringen. Er sagte, für heute seien keine Touren geplant.“
„Das wäre toll!“ Vor Begeisterung sprang Zoe in die Luft. „Ich muss schnell meine Sachen holen. Oh, ich kann’s nicht glauben, dass Brenna wieder hier ist.“
Gemeinsam mit Patrice sah Caleb ihr nach, bis Patrice sich vor ihm aufbaute. „Na, Sie sind mir ja ein toller Reporter.“
„Ich tue ihr doch nur einen Gefallen.“
Mühsam ihre Wut unterdrückend senkte Patrice die Stimme. „Ist Ihnen mal der Gedanke gekommen, dass Zoes Mutter nicht möchte, dass sie mit ihrer Schwester spricht?“
Caleb zückte sein Handy. „Wenn Sie die Nummer des Blumenladens wissen, dann rufe ich sie an und frage.“
Patrice zögerte.
„Ist sie nicht bereits im Abschlussjahrgang? Dann ist sie in einem halben Jahr mit der Highschool fertig und fängt zwei Monate später auf dem College an.“
„Ja, aber nicht heute. Heute
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