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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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muss.“
    „Ja, das sollte ich lieber.“
    „Danke noch mal für den Miniurlaub.“
    „Ich danke dir.“ Seine Brust schmerzte so stark, als würde er jeden Moment einen Herzinfarkt bekommen. „Für alles.“
    Noch nie hatte Miranda einen Montagmorgen so gehasst.
    Ohne überhaupt geschlafen zu haben und ohne Frühstück fuhr sie früh zur Arbeit.
    Vergeblich hatte sie mit allen möglichen Mitteln versucht, Schlaf zu finden. Nicht mal der Beruhigungstee vor dem Kamin hatte Wirkung gezeigt.
    Kein Wunder. Nichts und niemand konnte sie beruhigen.
    Die sechs Tage mit Caleb waren wundervoll gewesen. Sechs Tage, und sie waren ihr vorgekommen wie sechs Wochen oder sechs Monate. Doch jetzt waren sie vorbei. Er war fort, und ihr Geheimnis hatte er mitgenommen, ausgerechnet in die Stadt, in der ihr Leben in Scherben gelegen hatte. Nun konnte sie nur noch in ihrem Versteck sitzen und abwarten, dass er sie der Öffentlichkeit preisgab.
    Um vier Uhr früh hatte sie überlegt, ob sie ihn noch vor seiner Abreise anrufen sollte, um ihn zu fragen, ob er schon wusste, wie er sich verhalten würde.
    Letztlich hatte sie sich aus Stolz dagegen entschieden. Sie hatte ihm ihre Vergangenheit ganz bewusst offenbart, also musste sie jetzt auch mit den möglichen Folgen leben.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit traf sie noch vor Corinne am Blumenladen ein.
    Corinne blieb in der Tür stehen, sah verblüfft auf ihre Uhr und wieder zu Miranda, die am Arbeitstisch Nelken sortierte. „Bin ich hier richtig?“
    Miranda gab nur einen unwilligen Laut von sich. „Keine Witze, Brautmutter. Ich bin nicht in Stimmung.“
    „Das merke ich.“ Corinne räumte ihre Handtasche weg und zog sich die Arbeitsschürze an. Sie wirkte jünger und unbeschwerter als seit Jahren. „Könnte es etwas damit zu tun haben, dass die Liebe deines Lebens abgereist ist?“
    „Die Liebe meines Lebens war er nicht, ist er nicht und wird er niemals sein. Er war … einfach nur ein Mann.“ Sie konnte es kaum aussprechen, weil es eine so dicke Lüge war. „Wir sind erst spät aus Golden zurückgekommen, und ich habe nicht geschlafen. Deshalb stehe ich jetzt schlecht gelaunt und müde vor dir.“
    „Fahr nach Hause und schlaf.“ Im Auftragsbuch blätternd suchte Corinne die anstehenden Aufträge heraus. „Es gibt nichts, womit ich, die ich keine einzige Sorge auf der Welt und noch dazu einen wundervollen neuen Schwiegersohn habe, nicht allein fertig werde.“
    Sie freute sich für Corinne, aber der Gedanke, dass Caleb gerade nach Hause flog, deprimierte Miranda trotzdem. „Wenn ich jetzt heimfahre, laufe ich doch nur hin und her, genau wie heute Nacht.“
    „So, und das möchtest du lieber hier tun und damit deine Umwelt quälen?“
    Tief durchatmend strich Miranda sich durchs Haar. „Nein, ich verspreche, niemand wird unter mir leiden.“
    „Weißt du, eigentlich ist er gar kein so schlechter Kerl. Für einen Reporter.“ Ungerührt wusch Corinne sich die Hände, während Miranda sie fassungslos anstarrte.
    „Das klang noch ganz anders, als du erfahren hast, womit er sein Geld verdient.“
    „So ist das eben mit Ansichten.“ Im Vorbeigehen tätschelte Corinne Miranda die Schulter. „Sie ändern sich.“
    „Und was hat deine Meinung geändert?“
    „Am Samstag habe ich vor der Hochzeit mit ihm gesprochen. Er hat ein gutes Herz und gute Absichten. Immer wieder hat er nachgefragt, damit er bloß nichts Falsches über Brenna schreibt.“
    „Willst du damit sagen, er sei einer der guten Reporter? Einer, der weiß, wo die Grenzen sind?“
    „Ein- oder zweimal ist er ein bisschen zu weit gegangen, aber er hat es akzeptiert, dass ich ihn in seine Schranken verwiesen habe.“
    „Dann wird die Presse von Baltimore also nicht wie ein Heuschreckenschwarm über mich herfallen?“
    In diesem Moment kam Orsy mit Donuts und einem Umschlag ins Geschäft. Gratisgebäck gab er zwar regelmäßig an Nachbarn ab, doch eine Hauslieferung? Das war neu.
    „Guten Morgen, Orsy.“ Miranda stützte sich auf den Tresen. „Gibt’s einen Anlass? Oder willst du mir nur Appetit machen, bevor du sie jemand anderem bringst?“
    Lachend stellte er ihr die Donuts vor die Nase. „Nein, das sind deine. Der Kerl, der neulich bei mir war und Burger gegessen hat, hat mich gebeten, dir das hier zu bringen, wenn du und Corinne im Laden seid.“
    „Caleb?“ Trotz der schlaflosen Nacht war sie schlagartig hellwach.
    „Seinen Namen weiß ich nicht. Barry hat ihn heute ganz früh hergefahren, da hat

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