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Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Domeier
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gefunden wurde. Welche Frau war also dabei gewesen?
    Als letzte ernsthaft zu bedenkende Möglichkeit fiel Nikolaus nur noch die Rache für den Mord an dem Bauern Berger ein. Dies war schließlich seine Scheune gewesen! Ein besseres Symbol für Vergeltung konnte es kaum geben. Es war der ideale Platz für den Mord. Die Frau, die das schwarze Kleid gestohlen hatte und die beim Mord anwesend gewesen war, musste in irgendeiner engen verwandtschaftlichen oder freundschaftlichen Beziehung zu dem ermordeten Bauern stehen. Aber warum Christinas Messer? Vielleicht hatte der Mann dieser unbekannten Komplizin zu sehr für die hübsche Müllerstochter geschwärmt. Wie waren die Mörder an Christinas Messer gekommen? Das war einer der wenigen offenen Punkte bei dieser Hypothese. Aber keineswegs einer, der die Überlegung ad absurdum führte. Ein gewichtiges Argument, das für die Rächer des Bauern als Mörder sprach, war dieser andere Berger, den Nikolaus getroffen hatte. Das Pferd war eindeutig ein Reittier gewesen und nicht daran gewöhnt, Bäume zu schleppen. Es konnte tatsächlich Wilhelms Pferd gewesen sein.
    Und was war mit den drei Furien? Isabe hatte erzählt, Christina wäre sich sicher gewesen, dass sie das schwarze Kleid gestohlen hatten. Die eifersüchtigen Weibsbilder hatten wirklich kein gutes Haar an Christina gelassen. Ihr Hass auf Christina und der vermutete Diebstahl des Kleides sprachen gegen sie. Aber reichte dies als Motiv für den Mord an Wilhelm – und auch an Wolfgang – aus? Konnte man zwei unbeteiligte Menschen töten, nur um einer verhassten angeblichen Nebenbuhlerin zu schaden? Möglicherweise hatte sich Christina getäuscht. Immerhin hatte sie nichts gegen den vermeintlichen Diebstahl unternommen.
    Mit neuer Zuversicht machte sich Nikolaus auf den Weg zurück nach Niedermanderscheid. Er wollte sehen, ob es ihm gelingen würde, einige seiner Vermutungen bestätigt oder im Gegenteil entkräftet zu sehen. Dabei überlegte er pausenlos, wie er vorgehen sollte, ohne wieder Ärger zu bekommen.

Wieder bei Isabe
    Sein erster Weg führte Nikolaus zu Isabe. Er wollte wissen, wie vertrauenswürdig Christinas Erzählungen waren. Er betrat den Hof in Niedermanderscheid, aber niemand war zu sehen. Unschlüssig blieb er neben dem stinkenden Misthaufen stehen und schaute sich hilflos um. Er kam sich wie ein Dieb vor, der nach einer günstigen Gelegenheit suchte, seine Mitmenschen um ihre Ersparnisse oder Habseligkeiten zu bringen. So musste es auch für die Nachbarn von gegenüber aussehen. Hoffentlich kamen jetzt nicht die aufgebrachten Nachbarn, um über ihn herzufallen.
    Entschlossen ging er auf die Eingangstür zu und rief laut und vernehmlich nach Isabe. Aus dem Dunkel des Hauses erschien ein junger Mann, der sich drohend vor ihm aufbaute.
    »Was wollt Ihr schon wieder hier?«, knurrte er.
    Nikolaus wich zurück. »Ich möchte noch einmal mit Isabe wegen Christina sprechen.«
    Der Mann stieß ihn gegen die Brust. »Wir wollen nichts mit solchen Strolchen wie dir zu tun haben. Steckt seine Nase andauernd in Sachen, die ihn nichts angehen, und belästigt friedliche Nachbarn.«
    Nikolaus taumelte zurück. Auf eine Rauferei konnte und wollte er sich nicht einlassen, da hätte er auf jeden Fall schlechte Karten gehabt. Sicherlich wären sofort die aufmerksamen Nachbarn zur Stelle gewesen, um ebenfalls Front gegen den unwillkommenen Fremden zu machen.
    »Meine Frau ist außerdem auf dem Feld zum Hacken. Also verschwinde endlich! Sonst prügel´ ich dich durch!«
    »In ihrem Zustand schickt Ihr sie aufs Feld?«
    »Das geht dich einen Dreck an!«
    »Soll ich vielleicht erst bei Eurem Herrn oben auf der Burg um Erlaubnis bitten?«
    »Ihr könnt mich nicht so einschüchtern wie meinen Vater!«
    Mit erhobenen Fäusten kam Isabes Mann nun langsam näher. Gerade wollte Nikolaus seine Beine unter die Arme nehmen und schleunigst verschwinden, als der Wüterich unverhofft am Arm herumgerissen wurde.
    »Was is´?«, schrie er und versuchte sich loszureißen.
    Seine Frau stand neben ihm und funkelte ihn böse an. »Ich werde mit ihm sprechen!«
    »Geh!«, schrie er sie an. »Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen!«
    »Sie gehen mich wohl etwas an. Ich muss Christina helfen.«
    »Dieses dreckige Luder kann uns gestohlen bleiben!«
    »Du bist doch nur sauer auf sie, weil du bei ihr abgeblitzt bist.«
    Er tippte sich an die Stirn. »Du spinnst ja jetzt völlig!«
    »Ja? Aber deinen Kumpels erzählst du

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