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Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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könnte.«
    »Das ist nett, danke. Aber meine Frau hat bereits gekocht.«
    » Schlechter Zeitpunkt, um auf der Matte zu stehen, El«, sagte Kelly Drummond. Aber sie sah mich an, als sie es sagte, die Augen direkt in meine gerichtet. Sie trug hellbraune Hosen, Schuhe mit flachen Absätzen und eine gelbe Bluse, deren oberster Knopf aufgeknöpft war, so daß man ihren BH sah. Als sie die Hand hob, um sich eine blonde Locke aus der Stirn zu wischen, sah man einen sichelförmigen Schweißfleck unter ihrem Arm.
    »Wir haben nicht vorgehabt, Ihnen Ärger zu machen«, sagte Elrod. »Ich fürchte, die Großwetterlage war hier heute nachmittag etwas alkoholhaltig. Aber hey, wir kommen schon klar. Wir haben ein Taxi genommen. Haben Sie das bemerkt? Wie finden Sie das? Hören Sie zu, ich sag Ihnen was, wir holen uns in dem Angelladen dahinten nur kurz was Trinkbares und rufen uns dann ein Taxi.«
    »Jetzt sag ihm schon, warum du gekommen bist, El«, sagte Kelly Drummond.
    »Schon okay. Wir sind zur unpassenden Zeit hier reingeplatzt. Tut mir wirklich leid, Mr. Robicheaux.«
    »Nennen Sie mich Dave. Macht’s Ihnen was aus, im Angelladen ein paar Minuten zu warten? Ich dusche dann kurz und fahre Sie heim.«
    »Mann, Sie wissen aber echt, wie man Klischees vermeidet«, sagte die Frau.
    »Wie bitte?« sagte ich.
    »Ihnen kann ja wohl keiner vorwerfen, daß Sie die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Südstaatler zu dick auftragen«, sagte sie.
    »Hey, schon okay«, sagte Elrod und zog sie am Arm in Richtung des Angelladens.
    Ich war nur ein kurzes Stück den Hang wieder hochgegangen, als ich die Schritte der Frau hinter mir hörte.
    »Nur einen Augenblick, Dick Tracy«, sagte sie.
    Hinter ihr sah ich Elrod den Pier hinunter zum Laden laufen, wo Batist, der Schwarze, der für mich arbeitete, gerade die Leinenmarkise über den Tischen zurückzog, um für heute Schluß zumachen.
    »Hören Sie, Mrs. Drummond –«
    »Sie müssen uns nicht in Ihr Haus bitten, und Sie müssen auch nicht glauben, was er über die Dinge sagt, die er so sieht und hört, aber Sie sollten zumindest wissen, daß es ihn eine Menge Mumm gekostet hat, hier rauszukommen. Wenn er sich’s mit Mikey verdirbt, wenn er diesen Film schmeißt, dann war’s das vielleicht für ihn.«
    »Sie müssen schon entschuldigen, aber ich bin mir nicht sicher, was das mit dem Iberia Parish Sheriff’s Department zu tun hat.«
    In ihrer Hand trug sie einen Beutel aus Rehleder. Sie stemmte eine Hand in die Taille. Sie blickte hoch zu mir und fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe.
    »Sind Sie so blöd?« fragte sie.
    »Wollen Sie mir sagen, daß ein Mafioso, vielleicht Baby Feet Balboni, in Ihrem Film drinsteckt?«
    »Ein Mafioso? Das ist gut. Ich wette, daß Sie eine Menge von denen in den Knast geschickt haben.«
    »Wo stammen Sie her, Mrs. Drummond?«
    »East Kentucky.«
    »Haben Sie schon mal erwogen, Ihren nächsten Film dort zu drehen?«
    Ich machte wieder ein paar Schritte aufs Haus zu.
    »Einen Moment, Mr. Klugscheißer«, sagte sie. »Elrod respektiert Sie. Haben Sie schon mal von der Chicken Ranch in LaGrange, Texas, gehört?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie, was das war?«
    »Ein Bordell.«
    »Seine Mutter ist dort Prostituierte gewesen. Das ist der Grund, weshalb er nie über jemanden in seiner Familie redet, außer seinem Großpapa, dem Texas Ranger. Deswegen mag er Sie, und Sie täten verdammt noch mal gut dran, das zu registrieren.«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt, der Lederbeutel schlug gegen ihren Leib, und dann ging sie aufrecht den Hang hinunter zum Angelladen, wo ich sehen konnte, wie Elrod gerade unter der Glühbirne über der Fliegentür ein Bier mit dem Taschenmesser öffnete.
    Nun, Elrod, du hättest es wesentlich schlechter treffen können, dachte ich.
    Ich duschte, trocknete mich ab und knöpfte gerade ein frisches Hemd in der Küche zu, als das Telefon auf dem Küchentresen klingelte. Bootsie stellte einen Topf auf dem Herd ab und ging ran.
    »Batist«, sagte sie und reichte mir den Hörer.
    »Qui t’as pr’est faire?«
sagte ich in die Muschel.
    »Hier ist so’n betrunkener Weißer. Ist grad in den Bayou gefallen«, sagte er.
    »Was macht er jetzt?«
    »Sitzt mitten im Laden und macht mir meinen Fußboden naß.«
    »Bin gleich da«, sagte ich.
    »Dave, die Lady bei ihm, die hat da draußen auf dem Dock ’ne Zigarette geraucht, die roch mir aber gar nicht nach Tabak.«
    »Alles klar, Partner. Danke«, sagte ich und hängte auf.
    Bootsie sah mich mit

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