Im Schatten Der Wälder: Roman
Mutter hat, dann hat er sie im Schlaf umgebracht.«
Als sie wieder ins Auto stiegen, sagte Mantz: »Na, das war ja mal eine aufschlussreiche Dame.«
»Ich glaube nicht, dass Eckle seine Mutter getötet hat; sie hat sich mit einer Überdosis selbst umgebracht, als er acht war.«
»Sie hat ihn angebunden, Tawney. Wenn das nicht unser unbekannter Täter ist, fresse ich einen Besen.«
»Das sehe ich genauso, Erin. Dann wollen wir mal den Vermieter aufsuchen und zusehen, was wir am College herausfinden. Danach fahren wir wohl am besten zurück ins Gefängnis.«
24
E ines Tages würde sie hoffentlich mal wieder etwas anderes als Angst empfinden, wenn sie Daveys Streifenwagen sah, dachte Fiona.
»Oh, oh, jetzt kriegen wir Ärger«, witzelte eine ihrer Schülerinnen. Fiona rang sich ein steifes Lächeln ab.
»Keine Sorge, ich habe Verbindungen. Jana, sehen Sie, wie Lotus im Kreis herumläuft? Was erkennen Sie daraus?«
»Äh, sie ist im Duft-Pool?«
»Vielleicht. Vielleicht hat sie aber auch einen neuen Geruch entdeckt und versucht, sich darauf einzustellen. Arbeiten Sie mit ihr. Helfen Sie ihr, sich zu konzentrieren. Achten Sie auf ihren Schwanz, ihre Nackenhaare, ihre Atmung. Jede Reaktion bedeutet etwas, und möglicherweise reagiert sie ganz anders als zum Beispiel Mikes Hund. Ich bin gleich wieder da.«
Mit klopfendem Herzen lief sie auf Davey zu.
»Tut mir leid, dass ich deinen Unterricht unterbreche – ich bringe keine schlechten Nachrichten. Wie lange geht der Kurs noch?«
»Fünfzehn, zwanzig Minuten. Was …«
»Keine schlechten Nachrichten«, wiederholte er. »Aber vor Publikum will ich mit dir nicht darüber reden. Ich kann warten, schließlich habe ich dich gestört.«
»Nein, wir wären schon längst fertig, aber die Gruppe wollte unbedingt noch ein zusätzliches Leichen-Suchtraining im Gelände haben. Sie sind nur zu viert, und ich hatte noch Zeit, und deshalb …« Fiona zuckte mit den Schultern.
»Ich lasse dich jetzt weitermachen. Hast du was dagegen, wenn ich zuschaue?«
»Nein, natürlich nicht.«
»Fee?«, rief Jana und hob frustriert die Hände. »Sie kapiert es einfach nicht, es scheint sie zu verwirren und obendrein zu langweilen. Zu Hause macht sie es so gerne, und da haben wir überhaupt keine Probleme.«
Konzentrier dich, befahl Fiona sich. »Sie sind aber nicht zu Hause. Denken Sie daran, ein neuer Ort, eine neue Umgebung, neue Probleme.«
»Ja, ja, das haben Sie mir schon gesagt, aber bei Suchaktionen handelt es sich jedes Mal um einen neuen Ort.«
»Genau. Und deshalb ist es umso besser, je mehr Erfahrungen sie hat. Sie lernt jedes einzelne Mal. Sie ist intelligent und eifrig, aber heute kriegt sie es nicht hin. Außerdem spürt sie auch Ihre Frustration. Sie müssen sich vor allem entspannen. «
Und ich mich ebenso, dachte Fiona und schielte zu Davey.
»Fangen Sie noch einmal dort an, wo sie zuerst im Kreis gelaufen ist und das Interesse verloren hat. Auffrischen, belohnen, neu anfangen. Wenn sie es heute einfach nicht hinbekommt, dann führen Sie sie zu der Quelle, und belohnen Sie sie.«
Die beiden waren ein gutes Team, dachte Fiona, während sie ihnen zuschaute. Jana wollte jedoch immer zu schnell Resultate sehen. Aber sie steckte viel Zeit und Energie in das Training und hatte eine starke Beziehung zu ihrem Hund.
Sie wandte sich Mike und seinem Australian Shepherd-Mischling zu. Die beiden feierten den erfolgreichen Fund. Glücklich nahm der Hund Lob und Belohnung entgegen, bevor Mike sich Plastikhandschuhe überzog und den Zylinder mit menschlichen Knochenresten aufhob.
Gut gemacht, dachte sie. Auch ihr dritter Hundeschüler reckte Nase und Rute in die Luft, was ihr ankündigte, dass er seine Quelle bald finden würde.
Eines Tages, dachte sie, können alle an einer echten Suchaktion
teilnehmen, um menschliche Überreste zu aufzuspüren. Und ihre Spürnasen helfen der Polizei, Antworten zu finden.
Leichen, dachte sie, wie Annette Kellworth zum Beispiel. Grausam im Boden verscharrt, zurückgelassen wie ein kaputtes Spielzeug, während der Täter schon wieder sein nächstes Opfer jagte.
Würde es noch ein weiteres Opfer geben? Kam er noch näher? Würde sie mit ihrer Einheit zur Suche ausrücken müssen? Sie fragte sich, ob sie das könnte, mit einem ihrer kostbaren Hunde losgehen und eine Leiche suchen, die sie hätte sein können.
»Sie hat es!«, rief Jana und umarmte ihre Lotus. »Sie hat es geschafft!«
» Großartig!«
Keine schlechten Nachrichten, rief
Weitere Kostenlose Bücher