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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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ins Gesicht.«
    »Mit Ihrem Lehrling wird sie das Gleiche machen«, warf Mantz ein. »Wenn er dumm genug ist, sich an sie heranzuwagen. «
    »Sie überschätzen mich.« Perrys Ketten rasselten, als er abwinkte. »Ich bin wohl kaum in der Lage, jemanden auszubilden, selbst wenn ich wollte. Aber ich will ja gar nicht. Wir haben schon früher darüber geredet, und ich habe Ihnen gesagt, dass ich die Strafe, die das Gericht und die Gesellschaft mir auferlegt haben, akzeptiert habe. Ich gehorche den Regeln hier und vermeide Ärger. Und aufgrund meines Lebens
draußen habe ich nicht viele Besucher. Meine heilige Schwester natürlich. Vielleicht glauben Sie ja, dass sie dort weitermacht, wo ich aufgehört habe.«
    Tawney schwieg. Er öffnete eine Aktenmappe und zog ein Foto heraus, das er auf den Tisch warf.
    »Darf ich?« Perry ergriff Eckles Foto an einer Ecke und betrachtete es. »Nun, er kommt mir bekannt vor. Lassen Sie mir ein bisschen Zeit. Ich vergesse nie ein Gesicht. Ja, ja, natürlich. Er hat ein paar Mal hier unterrichtet. Literatur und Schreiben. Sie wissen doch, wie interessiert ich an Büchern bin – und ich möchte auch gerne etwas zu unserer Bibliothek beitragen. Ich habe Kurse bei ihm genommen, und ich hoffe, es gibt noch weitere. Man sollte seine Bildung nicht vernachlässigen, nur weil man im Gefängnis sitzt.
    Er war allerdings ein recht durchschnittlicher Lehrer. Der Funke ist nicht wirklich übergesprungen. Aber Bettler können nicht wählerisch sein, nicht wahr?«
    »Ich wette, er fand, dass Sie ein besserer Lehrer sind«, sagte Mantz.
    »Das ist süß von Ihnen. Wollen Sie damit ausdrücken, dass ich ihn inspiriert habe? Das wäre faszinierend, aber Sie können mich nicht für die Taten anderer verantwortlich machen. «
    »Sie schulden ihm aber auch nichts«, erwiderte Mantz. »Wir kriegen ihn. Wir stecken ihn wie Sie in eine Einzelzelle, aber Sie haben eine Chance, und das sollte Sie doch reizen. Wenn Sie uns Informationen geben, die zu seiner Festnahme führen, können wir Ihnen das Leben hier ein wenig abwechslungsreicher gestalten.«
    Perrys Gesicht wurde hart. »Was? Wollen Sie dafür sorgen, dass ich jeden Sonntag Eiscreme bekomme und mir eine zusätzliche Stunde im Hof zugestanden wird? Sie können nichts für mich tun, Agent Mantz. Ich verbringe den Rest
meines Lebens an diesem Ort. Ich akzeptiere das. Bettler können nicht wählerisch sein, aber ich wähle, kein Bettler zu sein.«
    »Wenn wir ihn fassen, wird er reden. Genau wie der Priester geredet hat, den Sie hereingelegt haben«, sagte Mantz. »Er hat schnell zugegeben, dass er seit über einem Jahr Briefe für Sie hinein- und hinausgeschmuggelt hat.«
    »Korrespondenz mit meiner Gebetsgruppe.« Perry faltete fromm die Hände. »Reverend Garley verstand mein Bedürfnis nach spirituellem Trost – und nach der Privatsphäre für meine Seele, die mir im Strafvollzug verweigert wird.«
    »Jeder hier in diesem Raum weiß, dass Sie keine Seele haben. «
    »Eckle wird auspacken«, fuhr Mantz fort. »Und wenn er das tut, wird Ihr Leben hier ein wenig – wie soll ich es formulieren? – enger. Sie werden noch einmal unter Anklage für Anstiftung zum Mord in mehreren Fällen stehen. Die Jahre, die dann zusätzlich zu Ihrer Zeit hier hinzukommen, bedeuten nicht viel, aber wir werden dafür sorgen, dass Ihr Aufenthalt eine Qual wird.«
    Perry lächelte weiter sein mildes, freundliches Lächeln. »Glauben Sie nicht, dass das jetzt schon so ist?«
    »Es kann schlimmer werden«, versprach Tawney. »Das können Sie mir glauben. Und für was, Perry? Für das hier.« Er tippte auf das Foto. »Er ist ein Versager. Ungeduldig. Sorglos. Sie haben uns jahrelang an der Nase herumgeführt, aber ihm sind wir schon innerhalb weniger Monate auf der Spur. Er ist Ihrer nicht wert.«
    »Sie schmeicheln mir.« Perry seufzte. »Ich bin empfänglich für Schmeicheleien. Sie kennen meine Schwächen, Don.«
    »Er hat einen roten Schal an Fiona Bristows Briefkasten gebunden.« Mantz sah, dass Perrys Augen aufflackerten. Das hatte er noch nicht gewusst. »Jetzt wird er sie nie mehr
bekommen und kann die Sache für Sie nicht mehr zu Ende bringen.«
    »Das war … unreif von ihm.«
    »Sie wissen ja sicher, was er Annette Kellworth angetan hat? Er hat sie halb zu Tode geprügelt, bevor er sie umgebracht hat.« Tawney schüttelte angewidert den Kopf. Er wusste, dass Perry seinen Abscheu teilen würde.
    »Das ist nicht Ihr Stil, George. Nicht Ihre Klasse. Er verliert die

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