Im Schatten Der Wälder: Roman
brachte sie damit zum Lachen.
»Mach dich wieder an die Arbeit. Ich mache ein paar neue Fotos von den Jungs und bringe die Website auf den neuesten Stand.«
»Wir gehen heute aus. Essen oder so.«
»Ich spüre, wie ich langsam wieder normaler werde. Bis später.« Sie ging zur Tür und öffnete sie. Auf der Schwelle blieb sie stehen. »Simon?«
»Was ist jetzt schon wieder?«
»Tawney und Mantz sind gekommen.«
Sie versuchte, optimistisch zu sein, als sie über den Hof auf sie zuging. Tawney begrüßte die Hunde, und Jaws bot ihm sofort ein Seil an. Mantz hielt sich vorsichtig ein paar Schritte zurück.
»Fiona. Simon.« Trotz seines dunklen Anzugs spielte Tawney kurz mit Jaws. »Hoffentlich stören wir nicht.«
»Nein, ich habe mich sogar gerade beklagt, heute zu viel Zeit zu haben.«
»Fühlen Sie sich eingesperrt?«
»Ein bisschen. Nein, das ist gelogen. Sehr.«
»Ich weiß noch, wie es damals für Sie war. Wir machen Fortschritte, Fee. Wir tun alles, was wir können, um diesen Fall abzuschließen, damit Sie wieder ein normales Leben führen können.«
»Sie sehen müde aus.«
»Nun ja, es war ein langer Tag.« Er warf Simon einen Blick zu. »Ist es in Ordnung, wenn wir uns drinnen unterhalten?«
»Kein Problem.« Simon wandte sich zum Haus. »Sie haben sicher den jüngsten Artikel in U.S. Report gesehen«, sagte er. »Es regt sie auf. Das braucht sie nicht noch zusätzlich. Sie müssen dem ein Ende machen.«
»Glauben Sie mir, wir arbeiten daran.«
»Uns ist das ebenfalls nicht recht«, fügte Mantz hinzu, als sie das Haus betraten. »Wenn Eckle das Gefühl bekommt, wir würden nach ihm suchen, dann könnte er untertauchen.«
»Das beantwortet meine wichtigste Frage. Sie haben ihn also noch nicht gefunden. Möchten Sie etwas trinken?«, fragte Fiona. »Kaffee? Etwas Kaltes?«
»Kommen Sie, wir setzen uns erst einmal. Wir erzählen Ihnen alles.« Tawney setzte sich und beugte sich vor. »Wir wissen, dass er am fünften Januar in Portland war, weil er
an diesem Tag sein Auto einem Gebrauchtwagenhändler verkauft hat. Ein anderes Fahrzeug ist nicht auf seinen Namen zugelassen, aber wir überprüfen sämtliche Autokäufe an diesem Datum in der Gegend um Portland.«
»Vielleicht hat er ja auch ein Auto von einer Privatperson gekauft und es gar nicht registrieren lassen.« Simon zuckte mit den Schultern. »Oder er hat einen falschen Namen angenommen. Du liebe Güte, er könnte genauso gut mit dem Bus Gott weiß wohin gefahren sein und irgendwo ein Auto gekauft haben.«
»Sie haben recht, aber wir werden das weiter überprüfen. Er braucht auf jeden Fall ein Transportmittel. Er braucht eine Unterkunft. Er braucht Benzin und etwas zu essen. Wir werden jeden Stein einzeln umdrehen und alle Mittel nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Und dazu gehört auch Perry.«
»Wir haben heute früh mit ihm gesprochen«, fuhr Mantz fort. »Wir wissen, dass er und Eckle miteinander kommuniziert haben, indem sie über eine dritte Person Briefe hinein-und hinausgeschmuggelt haben.«
»Wer war das?«, fragte Simon.
»Der Krankenhauspfarrer, dem Perry Honig ums Maul geschmiert hat. Er hat Perrys Briefe mitgenommen und sie aufgegeben – sie waren immer an andere Namen und andere Orte adressiert«, erklärte Tawney. »Perry behauptete, sie seien an Mitglieder einer Gebetsgruppe gerichtet, zu der seine Schwester gehörte, und der Pfarrer hat das geschluckt. Er brachte Perry ebenso die Antwortbriefe, die an ihn geschickt wurden. Auch hier wieder unterschiedliche Namen und unterschiedliche Orte.«
»So viel zur höchsten Sicherheitsstufe«, murmelte Simon.
»Perry hat einen Brief hinausschmuggeln lassen, ein paar Tage, nachdem man Kellworth’ Leiche gefunden hatte, aber bis jetzt hat er keine Antwort bekommen.«
»Glauben Sie, Eckle distanziert sich von ihm?« Fiona blickte die Agenten an.
»Es könnte sein. Eckle hat sich vom Drehbuch gelöst«, erwiderte Tawney, »und Perry ist nicht gerade erfreut darüber. Und dass wir unsere Ermittlungen auf Eckle konzentrieren, freut ihn auch nicht gerade.«
»Haben Sie es ihm gesagt?«, unterbrach Simon ihn. »Wenn er nun jetzt eine Chance bekommt, diese Erkenntnisse seinem Brieffreund mitzuteilen?«
»Perry bekommt keine einzige Nachricht mehr nach draußen«, erwiderte Mantz. »Wir haben seine sämtlichen Kanäle blockiert. Er sitzt in Einzelhaft, und da wird er auch bleiben, bis wir Eckle hinter Schloss und Riegel haben. Eckle erfüllt seine Vorgaben nicht, und Perry
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