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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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nicht so aus wie die von Meg – warum sollte er etwas bauen, was man auch in einem Katalog kaufen konnte? Seine waren viel besser. Ihm gefiel die Kombination von Mahagoni und Teak, die leicht abgerundeten Ecken, das keltische Muster, das er ins Holz geschnitzt hatte.
    Am besten würden Blumen in leuchtenden Farben darin aussehen, dachte er. Pastelltöne passten nicht dazu.
    Er wandte den Kopf, als sich die Hunde alle zugleich umdrehten. Gott sei Dank , dachte er, als er das Auto in der Einfahrt sah.
    Er musste sich zwingen, nicht sofort hinzurennen und sie in die Arme zu reißen, um sich davon zu überzeugen, dass ihr nichts passiert war.
    Seine Ungeduld wuchs, als sie im Auto sitzen blieb und mit den Agenten redete. Sie hatten sie doch den ganzen Tag über gehabt, dachte er. Sie sollte endlich aussteigen und nach Hause kommen.

    Schließlich stieg sie aus und kam auf ihn zu. Er merkte kaum, dass das Auto davonfuhr.
    Er hörte sie lachen, als die Hunde sie begrüßten, sah, wie ihr blasses Gesicht sich färbte, als sie sie kraulte und streichelte. Jetzt bin ich aber dran, dachte er und lief auf sie zu.
    »Weg da«, befahl er den Hunden. Er sah Fiona an. »Du hast eine Ewigkeit gebraucht.«
    »Mir kam es sogar noch länger vor. Nimmst du mich mal in den Arm? Richtig fest, Simon, bis ich keine Luft mehr kriege.«
    Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. Dann überschüttete er ihr Gesicht mit Küssen.
    »So ist es besser«, seufzte sie. »Schon viel besser. Du riechst so gut. Nach Sägemehl und Hunden und Wald. Du riechst nach Zuhause. Ich bin so froh, wieder zu Hause zu sein.«
    »Ist alles okay?«
    »Mir geht es gut. Ich werde dir alles erzählen, aber zuerst möchte ich duschen. Ich weiß, dass es sich nur in meinem Kopf abspielt, aber ich habe das Gefühl … ich muss einfach duschen. Und dann können wir vielleicht eine Tiefkühlpizza in den Backofen schieben, eine Flasche Wein aufmachen, und ich … Du hast Blumenkästen gemacht!«
    »Ich hatte ein bisschen Zeit übrig, da du mich ja heute nicht ständig gestört hast.«
    »Du hast Blumenkästen gemacht«, murmelte sie. »Sie sind so … sie sind genau richtig. Danke.«
    »Es sind meine Blumenkästen an meinem Haus.«
    »Absolut. Danke.«
    Er nahm sie wieder in die Arme. »Ich habe sie gemacht, um nicht verrückt zu werden. Syl und ich, wir haben uns beide mit Arbeit abgelenkt. Du solltest sie anrufen.«
    »Das habe ich schon. Ich habe sie, meine Mutter und Mai von der Fähre aus angerufen.«

    »Gut, dann brauchen wir uns jetzt nur noch um uns zu kümmern. Und um sie«, fügte er hinzu und wies mit dem Kinn auf die Hunde, die erwartungsvoll vor ihnen saßen. »Geh jetzt duschen. Ich kümmere mich um die Pizza.« Forschend musterte er ihr Gesicht. »Er hat dich nicht berührt.«
    »Nein, nicht so, wie er hoffte.«
    »Dann kann alles andere warten. Ich habe sowieso Hunger. «
     
    Sie aßen draußen auf der Veranda. Sonnenstrahlen fielen durch das Laub der Bäume, und die Vögel zwitscherten. Es war wichtig, dass sie draußen saßen, dachte Simon. Sie waren frei. Perry nicht.
    Ihre Stimme zitterte nicht, als sie ihm alles der Reihe nach erzählte.
    »Ich weiß gar nicht, wo manche Sätze herkamen. Natürlich habe ich vorher darüber nachgedacht, mir einiges zurechtgelegt, aber manches war schlicht da und kam aus meinem Mund, bevor ich es richtig wusste. Ich habe ihm gesagt, dass es nichts mit mir zu tun hat, wenn Eckle andere Frauen tötet. Normalerweise bin ich ein schlechter Lügner. Es liegt mir einfach nicht, deshalb merkt man es mir sofort an. Aber dieses Mal floss es mir glatt und kalt von den Lippen.«
    »Und er hat es dir abgekauft.«
    »Anscheinend ja. Er hat ihnen alles gesagt, was sie wissen wollten: Orte, Briefkästen, Identitäten. Sie sind auf ein Auto gestoßen, das er unter falschem Namen fährt. Und sie haben überall Kollegen hingeschickt.«
    »Und du bist aus der Sache raus.«
    »O Gott, Simon, ja, das glaube ich wirklich.« Sie hob die Hände und presste sie einen Moment lang an die Augen. »Ich glaube es wirklich. Und es war ganz anders, als ich es erwartet hatte.«

    »Wie?«
    »Perry war so wütend. Ich hatte geglaubt, er wäre selbstgefällig, ganz erfüllt von seiner Fähigkeit, sogar vom Gefängnis aus die Fäden zu ziehen. Und in gewisser Weise war er das auch, aber darunter lagen Wut und Frustration. Und als ich das sah, als mir klar wurde, wo er ist, wie er aussieht, fühlte es sich …«
    Sie schlug mit der Faust auf den Tisch.

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