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Im Schatten Der Wälder: Roman

Im Schatten Der Wälder: Roman

Titel: Im Schatten Der Wälder: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts , Margarethe van Pée
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schütteren Haaren und fahlem Gefängnisteint, erhob sich, als der Schlüsselbund klirrte und seine Tür weiter einladend aufging.
    Zwei Wachleute flankierten ihn, und er wusste, dass die anderen in seiner Abwesenheit die Zelle durchsuchen würden. Aber das war ihm egal. Außer seinen Büchern, ein paar religiösen Traktaten und den trockenen, gottesfürchtigen Briefen seiner Schwester würden sie nichts finden.
    Er hielt den Kopf gesenkt und unterdrückte ein Lächeln. Das FBI würde ihm sagen, was er bereits wusste. Sein Schüler hatte den nächsten Test bestanden.
    Ja, dachte Perry, es gab viele Arten von Freiheit. Und bei dem Gedanken daran, wie er schon wieder mit dem FBI spielte, breitete er die Flügel aus und flog davon.

6
    D ankbar für den kühlen, frischen Morgen und die Arbeit, die ihre volle Aufmerksamkeit erforderte, musterte Fiona ihre fortgeschrittenen Schüler.
    Heute war ein großer Tag für Hunde und Hundehalter. Sie würden ihre erste blinde Suche durchführen.
    »Okay, das Opfer ist an Ort und Stelle.« Sie dachte an Sylvia, die einen Kilometer entfernt gemütlich unter einer Zeder saß, bewaffnet mit einer Thermoskanne mit Kräutertee und ihrem Funkgerät. »Ich möchte, dass Sie als Einheit arbeiten. Wir gehen nach dem Sektor-System vor. Ich habe hier die Basis aufgebaut.« Sie zeigte auf einen Tisch unter einer Plane, auf dem die Ausrüstung lag. »Heute betreue ich noch die Basis und leite die Organisation, aber bis nächste Woche müssen Sie sich auf eigene Leute geeinigt haben.«
    Sie zeigte auf das weiße Brett unter der Plane. »Okay. Die Behörden sind informiert über den Organisationsleiter – mich, in diesem Fall – und haben um Hilfe bei der Suche nach einer Wanderin gebeten, die seit etwa vierundzwanzig Stunden vermisst wird. Sie sehen, dass die Temperaturen in der letzten Nacht auf etwa fünf Grad gesunken sind. Sie hat nur Tagesausrüstung dabei und wenig Erfahrung. Das Opfer ist Sylvia Bristow.«
    Einige grinsten. Sie wussten, dass Sylvia manchmal als Fionas Assistentin arbeitete. »Ihr Alter spielt hier keine Rolle, Hautfarbe weiß, braune Haare, braune Augen, eins siebenundsechzig und sie wiegt etwa hundertdreißig Pfund. Als sie zuletzt gesehen wurde, war sie mit einer roten Jacke, Jeans und einer blauen Baseball-Kappe bekleidet. Nun, was müssen Sie wissen, bevor Sie Ihre Sektoren zugewiesen bekommen?«
    Sie antwortete mit den Details aus dem Szenario, das sie
entworfen hatte. Das Opfer war bei guter Gesundheit, hatte ein Handy, vergaß aber oft, es aufzuladen, wollte zwei bis vier Stunden wandern, war nicht aus der Gegend und hatte gerade erst mit Wandern angefangen.
    Sie rief die Einheit an die Karte, und als sie allen Sektoren zugewiesen hatte, mussten sie ihre Rucksäcke packen.
    »Ich habe hier Kleidungsstücke, die das Opfer kürzlich getragen hat. Packen Sie sie in eine Tüte, und lassen Sie Ihre Hunde den Geruch aufnehmen. Denken Sie daran, den Namen der gesuchten Person zu verwenden. Frischen Sie den Geruch immer wieder auf, wenn Sie glauben, dass Ihr Hund abgelenkt oder desinteressiert ist. Prägen Sie sich die Grenzen Ihres Sektors ein. Benutzen Sie Ihren Kompass, und kommunizieren Sie über Ihr Funkgerät. Vertrauen Sie Ihren Hunden. Viel Glück.«
    Sie spürte die Aufregung der Teilnehmer und auch einen gewissen Wettbewerb. Wenn eine Einheit aus ihnen wurde, würde der Wettbewerb sich in Kooperation und Vertrauen verwandeln.
    »Wenn Sie zurückkommen, müssen alle Hunde, die unser Opfer nicht finden, zur Ermutigung etwas anderes finden. Denken Sie daran, hier werden nicht nur Ihre Hunde getestet. Sie verbessern zudem Ihre eigenen Fähigkeiten.«
    Sie sah ihnen hinterher, als sie ausschwärmten, und nickte zustimmend, als jeder seinen Hund den Geruch aufnehmen ließ und den entsprechenden Befehl gab.
    Ihre eigenen Hunde winselten, als die anderen aufbrachen.
    »Wir spielen später«, versprach sie ihnen. »Das müssen die anderen jetzt erst einmal alleine machen.«
    Sie setzte sich hin und notierte die Zeit im Aufgabenheft.
    Es war eine gute Gruppe, dachte sie, aus der eine gute Einheit werden würde. Ursprünglich waren es acht Teilnehmer
gewesen, aber in den letzten zehn Wochen waren drei ausgestiegen. Kein schlechter Prozentsatz, dachte sie, zumal die, die übrig geblieben waren, eifrig bei der Sache waren. Wenn sie die nächsten fünf Wochen noch durchhielten, würden sie ein gutes Team sein.
    Sie ergriff ihr Funkgerät, überprüfte die Frequenz und funkte

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