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Im Schatten des Dämons

Im Schatten des Dämons

Titel: Im Schatten des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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beugte sich über Kolbe.
    „Sie haben nichts von dem Täter
gesehen?“

    „Nichts. Nichts. Mu... muß ich
sterben?“
    „Aber nein!“ rief Prunk. „Irgendwann
schon, aber jetzt noch nicht.“
    Sehr beruhigend, diese Zusicherung,
dachte Tim.
     
    *
     
    Der Krankentransporter mit Kolbe und
einem Polizisten an Bord entfernte sich.
    Glockner und die TKKG-Bande standen vor
dem Haus.
    Es regnete nicht mehr, aber der Himmel
blieb dunkel.
    „Herr Glockner“, sagte Tim, „was den
Überfall mit der Genickwirbelverletzung als Folge betrifft, haben wir einen
begründeten Verdacht. Nur eine Spuckweite von der Fundstelle entfernt, die ja
auch Tatort ist, hausen die Älchs. Das sind Profis — gerade an der Grenze zum
Erwachsenen-Strafrecht. Wir hatten Zoff mit ihnen. Ich mußte den einen...
Könnte sein, daß die sich haben aufstacheln lassen vom Frust. Und um sich
abzureagieren, haben sie den Kolbe niedergeschlagen und ausgeraubt. Als wir ihn
fanden, waren nämlich seine Taschen nach außen gestülpt.“
    „Du meinst Hubert und Frieder Älch?“
    „Die sind’s.“
    Glockner erteilte Anweisungen an zwei
Uniformierte, die in ihren Wagen stiegen.
    Die TKKG-Bande durfte mit Glockner
fahren, mußte sich allerdings zu viert auf den Rücksitz quetschen. Denn
Glockners Fahrer, ein junger Polizeimeister, gehörte zur Besatzung.
    Es war eine kurze Fahrt.
    Die beiden Wagen hielten vor der
Hofeinfahrt.
    Die Älchs waren zu Flause, saßen im
Wohnraum am Tisch und feierten.
    Ein Dutzend leerer Bierflaschen und eine
fast leere Schnapsflasche ließen Rückschlüsse zu auf den Zustand der beiden.
    Auf einem Beistelltisch lagen
Geldscheine — Hunderter und einige Fünfziger.
    Aus glasigen Augen stierten die beiden
ihre ungebetenen Besucher an. Daß weder Frieder noch Hubert ohne fremde Hilfe
aufstehen konnte, war offenkundig.
    Glockner deutete auf die Banknoten.
    „Mehr hatte der Mann wohl nicht bei
sich? Wer von euch hat ihn niedergeschlagen?“
    „Ich…“, lallte Frieder, „...war’s...
war’s... nicht.“
    „Dann war’s Hubert?“
    Frieder glotzte seinen Bruder an. „Ja,
der... der... A... Affenarsch... hat ihn... umgehauen. Peeennnggg!
Kraaachchch!“
    „Se... selber... Af... Affenarsch!“
brabbelte Hubert.
    „Vorhin“, sagte Tim, „hatte er den Ring
noch nicht.“
    Er trat zu Hubert, packte ihn am Handgelenk
und zog ihm den Ring vom Finger.
    „Gehört sicherlich auch unserem Kolbe
und... Hallo!“ Tim starrte auf die Gravur an der Innenseitee des breiten
Weißgold-Reifs. „Gaby, hör dir das an. Du hast uns doch erzählt, wie der Ring
graviert ist, der Frau Johanna Demschlag geraubt wurde. Ist es dies, was hier
steht? In inniger Liebe — Dein Hannchen.“
    „Genau!“ rief Gaby.
    „Und der Kolbe ist, wie wir wissen, mit
Frau Demschlag verwandt. Wenn Hubert von ihm den Ring hat, dann ist er, Kolbe,
der Tüten-Maskierte.“

20. Panik im Musik-Laden
     
    Unterm Strich, dachte Tim, ein
erfolgreicher Nachmittag. Drei Verhaftungen, Wirbel wegen der Bombe und eine
lockere Kontaktaufnahme, aufgrund der Umstände, zu diesem...
    „Karl, wie heißt
Hals-Nasen-Ohren-Mediziner auf Lateinisch?“
    „Otorhinolaryngologe.“
    „Das muß man sich vorstellen“, feixte
Klößchen. „Da wird jemand gefragt, womit er sich die Brötchen verdient. Und er
antwortet... äh... Karl, sag’s noch mal.“
    Karl tat ihm den Gefallen.
    Die Jungs standen vor dem Gebäude am
Frischmeier-Platz - dem Gebäude, in dem sich alles abgespielt hatte — und
machten ihre Drahtessel flott.
    Gaby hatte sich verabschiedet.
    Sie mußte zum Gitarre-Unterricht bei
Julia von Pritznitzky.
    Kommissar Glockner — der ohnehin bei
Frau Demschlag vorbeischauen wollte, um ihr den Ring zu bringen — hatte sein
Töchterchen samt Klapprad in den Streifenwagen geladen.
    Wirklich ein erfolgreicher Nachmittag,
setzte Tim seinen Gedanken fort, nur zu den Wiholds kommen wir nicht. Pest und
Fußpilz!
    „Eigentlich wollten wir ja zu den
Wilholds“, sagte Tim.
    „Was heißt eigentlich?“ fragte Karl.
„Wir sind in der Nähe, und wir müssen ihnen sagen, daß der Reifenstecher noch
frei rumläuft.“
    „Die Arbeitsstunde sieht uns heute
sowieso nicht“, stellte Klößchen fest. „Müssen wir also abends wieder ran an
den Lern-Speck. So was nehme ich ja noch hin. Aber Stunden um Stunden bei
körperlichem und nervlichem Stress ohne einen Bissen zwischen die Zähne — das
ist ‘ne Zumutung.“
    „Wenn du Frau Wihold bittest“, sagte
Karl, „macht sie dir

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