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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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sehr süßen Spanierin namens Pilar aus.« Roman stürzte den Drink hinunter.
    »Und weil du so glücklich bist mit dieser Pilar, besäufst du dich auf meiner Terrasse.« Bertram kniff die Augen zusammen. »Ich weiß zwar nicht, was zwischen dir und Naomi passiert ist, aber sie ist nicht der Typ, der sich mir nichts dir nichts aus dem Staub macht.« Er nippte an seinem Glas. Die Eiswürfel klirrten durch die stille Nacht. »Ganz und gar nicht«, setzte er leise hinzu.
    »Und trotzdem ist sie weg. Also, was soll´s?« Roman sah auf sein leeres Glas. Dieses ständige Gerede über Naomi frustrierte ihn. Vergangene Woche hatte sein Freund Robert sogar behauptet, dass dieses Mädchen vor einigen Wochen ebenfalls einen Blackout erlitten hätte und es da eventuell einen Zusammenhang geben könnte. Er war ihm über den Mund gefahren, weil er über dieses leidige Thema nicht mehr sprechen wollte. Wozu auch? Es brachte nichts außer Frust. »Hast du die Flasche mitgebracht?«
    »Wenn diese Pilar so toll ist, warum besäufst du dich dann?« Bertram knallte sein Glas auf den Tisch und ging ins Haus.
    Sein Onkel war offensichtlich verärgert. Warum ließ er ihn nicht einfach in Ruhe? Pilar war toll. Sie war in ihn verknallt und himmelte ihn an. Dessen war Roman sich sicher. Er war zwar nicht in sie verliebt, aber das spielte keine Rolle. Immerhin waren die Depressionen abgeklungen. Allerdings war sie für drei Tage nach Bangor gefahren.  Das gebrochene Bein ihrer Bekannten sollte untersucht und ein neuer Gips angelegt werden. Dadurch hatte er wenigstens Zeit darüber nachzudenken, wie es mit Pilar weitergehen sollte. Es musste schließlich nicht gleich die große Liebe sein, oder?
    Roman verschränkte die Arme vor der Brust. Man durfte doch auch einfach nur ein bisschen Spaß mit einem Mädchen haben. Und den hatte er! Endlich fühlte er sich wieder wohler in seiner Haut. Warum sollte er also dieser Naomi nachlaufen, an die er sich gar nicht erinnern konnte?
    Bertram kam zurück. Die Whiskyflasche öffnete er auf dem Weg zur Terrasse. »Einen kriegst du noch, aber dann ist Schluss.« Die braune Flüssigkeit gluckerte in sein Glas. »Was ist bloß mit dir los? So kenne ich dich gar nicht!«
    »Was soll schon los sein?« Nachdenklich trank Roman einen Schluck. »Diese Naomi. Die lebte nicht zufällig in Barcelona?« Seitdem Pilar erwähnt hatte, dass sie aus Barcelona sei, ließ ihn diese Stadt nicht mehr los. Irgendetwas klingelte bei ihm, wenn er diesen Namen hörte, doch was? Er wusste zwar, dass Naomi eine Deutsche war, aber warum brachte er sie mit Barcelona in Verbindung? Irgendjemand musste so etwas erwähnt haben.
    »Barcelona? Nein, Naomi lebt in Norddeutschland. Irgendwo bei Hamburg. Meine ich zumindest. Warum fragst du?« Mit zusammengezogenen Augenbrauen stand Bertram vor ihm und fixierte ihn wie die Schlange ein Kaninchen.
    »Weiß ich auch nicht. Seitdem ich Pilar kenne, geht mir Barcelona nicht mehr aus dem Sinn. Und ich komme einfach nicht darauf, warum das so ist.« Roman stellte sein Glas weg. Er wollte plötzlich nichts mehr trinken. »Mit Pilar hat das nichts zu tun. Dessen bin ich mir sicher. Es ist zum verrückt werden.«
    »Barcelona.« Bertram runzelte die Stirn. »Da kenne ich niemanden. Überhaupt kenne ich niemanden in Spanien. Und du bisher auch nicht.« Er setzte sich wieder neben ihn. »Was sagt eigentlich dein Seelenklempner?«
    Roman zuckte hilflos mit den Schultern. »Der sollte nochmals auf die Uni gehen. Seine Weisheiten kann er sich jedenfalls sparen. Der meint nur, entweder kommt die Erinnerung wieder, oder eben nicht. Und dafür verlangt er hundert Dollar die Stunde.«
    »Gib die hundert Dollar mir, und ich trete dir so kräftig in den Hintern, dass du bis nach Deutschland fliegst. Mal sehen, ob das nicht besser hilft, als so eine Sitzung.« Bertram prustete in sein Glas.
    »Wozu soll das gut sein? Dann stehe ich vor einer Frau, die vor mir davongelaufen ist und die ich nicht einmal kenne.« Roman betrachtete den vollen Mond. »Das nächste Mal bringe ich Pilar mit. Du wirst sie mögen.« Er fing einen unergründlichen Blick von Bertram auf. Sein Onkel öffnete kurz den Mund, als wolle er etwas erwidern, schluckte den Kommentar aber mit seinem Whiskey hinunter, stand auf und wünschte ihm eine gute Nacht.
     
    *
     
    Mein geliebtes Kind, ich schreibe dir weiterhin. Selbst wenn du vermutlich auch diesen Brief nicht in Händen halten wirst. Trotzdem muss ich ihn schreiben. Alleine schon, weil es

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