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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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zu sehen. Ihre Angst um Roman war größer, als die Angst, sich das Genick zu brechen.
    Der Flug durch die Luft kam Naomi endlos vor. Die Tatzen weit ausgebreitet, steuerte sie den Sprung mit ihrem Schwanz, um sich nicht schon in der Luft zu überschlagen. Bevor sie den Boden erreichte, zog sie alle vier Beine dichter an den Körper und machte sich für den anstehenden Überschlag bereit. Ihre Beine federten den Aufprall ab, ihr Bauch und ihr Kopf berührten nur unmerklich den Boden.
    Sie setzte direkt zu einem weiteren Sprung an. Ein Fauchen entglitt ihrer Kehle, als sie auf Sammys Rücken landete. Ihre Zähne bohrten sich in seinen Hals, bis sie Blut schmeckte. Sammy warf sich auf die Seite. Sie rollten ineinander verkeilt über den Waldboden. Naomi ließ nicht los. Blut quoll aus Sammys Hals. Sie spürte seine heftigen Abwehrbewegungen. Bald würde sie den Halt verlieren.
    Sammy schüttelte sich. Er war doppelt so groß wie sie. Er schüttelte sich weiter, bis Naomi wie eine Stoffpuppe wegschleudert wurde und sie hart gegen einen Baumstamm prallte. Mit einem Pfeifen entwich die Luft aus ihren Lungen.
    Kai stand Sammy im Weg. Er deckte Roman. »Naomi! Hörst du mich? Naomi! Komm zu dir!«
    Naomi hörte Kai rufen. Sie öffnete die Augen. Kai fauchte. Das Blut an Sammys Hals glänzte feucht im Mondlicht. Naomi kroch in Romans Richtung.
    Sollte Sammy an Kai vorbeikommen, hätte Roman keine Chance. Sammy würde ihn in Stücke reißen. Den Blick fest auf Roman gerichtet, kroch Naomi weiter. Kai fauchte erneut, peitschte mit dem Schwanz. Er schob ebenfalls die Hinterläufe zur Seite, um bedrohlicher zu wirken. Seine Ohren lagen dicht am Kopf an. Sein Fell zuckte. Naomi war klar, Kai würde Sammy angreifen. Ohne Rücksicht darauf, dass Sammy wesentlich größer war. Kai wollte Cassidy rächen. Sammy musste sterben.
    Kai sprang.
    Sammy schob sich zusammen und schlug mit seiner Pranke nach Kai. Naomi hörte, wie seine Krallen Kais Haut aufrissen. Kai umkreiste Sammy. Sammy umkreiste Kai. Sie ließen einander nicht aus den Augen. Naomi sah ihre Chance gekommen und sprang Sammy erneut an die Kehle. Ihr Gebiss riss eine weitere Wunde in seinen Hals. Mit einem kräftigen Prankenschlag befreite sich Sammy von ihr, bevor er sich in Naomis Nacken verbiss. Naomi fühlte sich wie gelähmt. Der Biss ins Genick machte sie bewegungsunfähig. Sollte sie sich nicht befreien können, wäre es ihr sicherer Tod. Sie spürte einen Schlag, der Biss ließ nach.
    Kai kämpfte mit Sammy. Er hatte sie aus dem Klammerbiss befreit. Blut spritzte. Naomi konnte nicht sehen, von wem es war. Naomi sah zu Roman, der starr das Kampfgeschehen beobachtete. Er musste spüren, dass Naomi und Kai ihm helfen wollten. Sie machte einige Schritte auf ihn zu. Roman ließ es geschehen ohne zurückzuweichen.
    Sie meinte sogar, ein hilfloses Lächeln zu erkennen. Wusste er, dass sie es war? Sie blieb vor Roman stehen, sah ihm in die Augen und entdeckte die Wahrheit. Er wusste es.
    Kai und Sammy fauchten. Knurrende Geräusche zeigten ihre Wut, bevor sie sich wieder ineinander verbissen. Sammy lag auf Kai, seine Zähne bohrten sich in sein Fleisch, rissen daran. Kai jaulte vor Schmerz auf, bis seine Schmerzensschreie in ein leises Wimmern übergingen. Kai war am Ende.
    Naomi stürzte auf Sammy zu, rammte ihm ihren Kopf in den Leib. Er fiel vornüber, ließ von Kai ab. Sammy machte einen geschwächten Eindruck. Der Kampf mit Kai musste ihn ermüdet haben. Seine Bewegungen waren nicht mehr so schnell, nicht mehr so zielsicher. Naomi zog ihm mit ausgefahrenen Krallen über das Gesicht. Sammy fauchte vor Wut und Schmerz, bevor er sich auf Naomi stürzte. Sie warf sich auf die Seite, alle vier Pfoten zur Abwehr in die Luft gestreckt. Sammy fand ein Loch in ihrer Deckung und schlug seine Zähne in das weiche Fleisch zwischen ihrem Bauch und der linken Vorderpfote. Der stechende Schmerz raubte ihr fast die Sinne. In ihrem Kopf hämmerte es klar und deutlich. Sammy würde erst sie töten – und dann Roman. Sie waren alle verloren.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Roman sich in Bewegung setzte. Er kroch ins Unterholz. Sie sah ihn nicht mehr, hörte nur noch knackende Geräusche. Roman brachte sich in Sicherheit.
    Sammys Kraft ließ nach. Seine Verletzungen schwächten ihn. Trotzdem ließ er nicht los, und sie selbst war zu klein, um seinen schweren Körper abzuschütteln. Immer wieder zerrte er an der Wunde, grub seine Zähne tiefer in ihr Fleisch. Der Schmerz war

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