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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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Nutzung.
    Seine Weste war nur vorne knielang, hinten war sie, um einen besseren Sitz des Justaucorps zu erreichen, mit Seidenfutter abgesetzt und hüftkurz. Hazel knöpfte sie auf, ohne den Blick von Kirbys Augen zu wenden, indem sie mit ihren Fingern sanft über seine Brust strich, bis sie jeweils den nächsten Knopf ertastet hatte. Sie schob die offene Weste auseinander. Kaum über den Schultern, rutschte die Weste mit leisem Geräusch seine Hemdärmel hinab, blieb einen Moment an den Spitzenrüschen an seinen Handgelenken hängen und sank zu Boden. Er war frisch parfümiert, ein angenehmer Duft umfing sie. Sein Hemd war aus einem dünnen, weich fallenden Stoff, der seine Körperformen darunter ahnen ließ. Das Wissen, dass sie unter dem Hemd seine nackte Haut erwartete, brachte ihr Herz zum Pochen.
    Bebend öffnete sie den obersten Knopf. Der Marquis beobachtete unverwandt ihr Gesicht. Als sie seinen Blick bemerkte, schaute sie errötend auf, denn sie glaubte, ihr mädchenhaftes, ängstliches Zögern müsse seinen Langmut längst auf die Probe gestellt haben. Es gab an ihm aber keinerlei Anzeichen dafür, dass er etwa ungeduldig darauf wartete, bis sie ihm endlich das Hemd geöffnet hätte, im Gegenteil, es schien sogar den Großteil seines sinnlichen Vergnügens auszumachen, die Gefühle, die er in ihr auslöste, an ihrer Miene abzulesen. Hazel erkannte zu ihrer Überraschung, dass ihn ihre zögernden Berührungen durchaus entflammt hatten: das Glitzern in seinen Augen und sein etwas zu rascher Atem verrieten seine Erregung.
    Nach und nach folgten die übrigen Knöpfe, sie schob das Hemd auseinander und entblößte seine muskulöse Brust, die tatsächlich haarlos war, wie sie mit Erstaunen bemerkte, denn sie hatte seine frivolen Bemerkungen darüber nicht für bare Münze genommen.
    Das weiße Hemd, das weich über seinen Körper fiel, konturierte die im kargen Lichtschein der Kerze dunkel wirkende Haut mit den festen Muskelpartien, von denen jede einzelne Faser Zeugnis davon ablegte, mit welcher Kraft und Schnelligkeit er den Degen zu führen wusste. Sie schob das Hemd über seine Schultern, seine festen Oberarmmuskeln, die sich kurz darunter verjüngten und zum Bizeps wieder anschwollen, fühlten sich hingegen unerwartet weich an, als sie darüberfuhr. Seine Haut war warm.
    Ihm das Hemd aus dem Hosenbund zu ziehen, kostete sie Überwindung. Die Ärmel ließen sich nicht weiter abstreifen, die Manschetten lagen zu eng an. Also nahm sie sein rechtes Handgelenk – seine schöne Hand mit den schmalen, manikürten Fingern ruhte entspannt in der ihren - und knöpfte die Spitzenmanschetten auf; derselbe Knopf weitete zugleich auch den unteren Hemdsärmel. Als sie seine Hand freigab und er sie sinken ließ, rauschte augenblicklich das Hemd auf dieser Seite zu Boden und schleifte, nur mehr vom linken Handgelenk gehalten, über die Dielen, bis Hazel auch den anderen Manschettenknopf aus den Stofffalten hervorgenestelt und ebenfalls geöffnet hatte. Das Hemd rutschte über seine Finger und sank, als würde es seufzend ausatmen, in flacher werdenden Falten auf den Fußboden.
    Sie hielt inne.
    "Was ist?", fragte er leise.
    "Auch wenn Sie es nicht so empfunden haben - ich bin schon über vier meiner Grenzen gegangen", gestand Hazel aufrichtig.
    Er warf seinen Kopf in den Nacken und lachte leise.
    Er ließ sich in die Kissen fallen, streifte, ohne die Hände zu benutzen, seine Schuhe ab, rückte sich ein wenig zurecht, nahm einen Arm nach oben und legte die Hand hinter seinen Kopf. "Komm zu mir!", flüsterte er, indem er die andere Hand nach ihr ausstreckte. Hazel folgte ihm zaudernd auf die Matratze, denn eingedenk der gestrigen Erfahrung schien es ihr geraten, einen sicheren Abstand zu halten.
    Er fasste ihre Hand und legte sie sich auf die nackte Haut seiner Brust. "Fühlen Sie, wie rasch mein Herz schlägt", wisperte er, "fühlen Sie, was Sie bei mir angerichtet haben, mit Ihrer entzückenden Schamhaftigkeit."
    Was Hazel fühlte, war hingegen etwas anderes, denn so wenig sie Daves Herzschlag wahrnehmen konnte, so sehr spürte sie ihr eigenes Herz klopfen. Sie fuhr mit ihrer Hand vorsichtig über seine Brust und die festen Muskeln seiner Oberarme. Sein Atem ging rascher.
    Mit Faszination sah sie, wie seine Muskeln sich in der Achsel trafen und sich in der Tiefe verloren, in der sich sonst die Achselhaare sammelten und sich trotzig emporreckten. Ihr Fehlen wirkte seltsam unwirklich, wie Marmorstatuen es sind, die lebendig

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