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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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geöffnet hatte, sondern bereits selbst die Tür aufgestoßen und den Trittstufen mit der Fußspitze einen Schubs gegeben, so dass sie sich von allein im Herabfallen entfalteten. Hayward kam eben noch zurecht, um ihr die Hand zu reichen, die sie nach kurzem Zögern ergriff, denn mit einem Ballkleid aus der schmalen Tür einer Kutsche zu klettern, war ohne Hilfe nicht ganz einfach.
    Sie schritt vor ihm die paar Stufen zur Haustür hinauf, Jeremy war wie vereinbart schon im Haus verschwunden.
    An der Schwelle wandte Hazel sich entschlossen zu Hayward um.
    "Lord John", sagte sie förmlich, "ich danke Ihnen sehr für diese Einladung. Aber es darf keinen weiteren Tanzabend mehr geben."
    Er hielt ihr, ungeachtet ihrer Worte, ein kleines Päckchen hin. "Hier!", sagte er. "Das habe ich vorhin vergessen, Ihnen zu geben."
    "Ich will kein Geschenk von Ihnen!", erwiderte sie steif.
    "Sie können es ruhig annehmen. Es ist kein galantes Geschenk", urteilte er, "sondern absolut zweckdienlich." Er drückte ihr das Päckchen in die Hand. "Sehen Sie erst mal rein und probieren Sie es aus, bevor Sie es zurückweisen", meinte er.
    Hazel starrte finster auf das Päckchen, ungehalten darüber, dass sie jetzt auch noch gezwungen war, sich dafür zu bedanken.
    "Erklären Sie mir eins", kam Hayward ihrer Antwort jedoch zuvor. "Ich biete Ihnen Möglichkeiten, die Sie sonst nie hätten. Warum stoße ich auf solchen Widerstand bei Ihnen?"
    "Da fragen Sie noch?", erwiderte Hazel heftig. "Weil Sie Ihre freundlichen Einladungen stets mit dem Degen in der Hand aussprechen und dann auch noch der absurden Überzeugung sind, das sei alles nur zu meinem Besten! Schon allein deswegen hasse ich Sie!"
    Verblüfft von Hazels plötzlichem Ausbruch starrte er sie an. Er fing sich jedoch rasch. "Gute Nacht", sagte er gelassen und verschwand.

    So wenig Hazel geneigt gewesen war, sein Geschenk anzunehmen, so neugierig war sie jedoch, was in dem Päckchen wohl sein mochte. Sie war kaum die Treppe hinauf und allein im Schlafzimmer, als sie auch schon das zarte Bändchen gelöst und das feste Papier abgewickelt hatte. Sie hielt zwei Schachteln in der Hand und als sie die erste öffnete, war darin ein zierliches Fläschchen aus Glas eingepackt, das eine goldgelbe Flüssigkeit enthielt. "Für Viola" stand auf einem Zettelchen, das mit einem Goldfaden daran befestigt war. Parfüm ...
    Sie hob den Stopfen und sogleich entfaltete sich ein angenehmer Duft, blumig, aber nicht (wie sie befürchtet hatte) mit einer Komponente von Veilchen als Anspielung auf ihren Namen (denn erstens war es ja gar nicht ihr Name und zweitens hasste sie nichts so sehr wie Veilchenduft) – es war eine Komposition auf der Basis von Kamelie ... ein edler Duft, der sich – Hazel hatte sich rasch eine Spur auf die Innenseite des Handgelenks getupft – auch auf ihrer Haut ausgesprochen wohlriechend ausnahm.
    Rasch öffnete sie das zweite Päckchen. Zu ihrer Überraschung war auch darin ein Flakon, er enthielt eine Flüssigkeit, die eine Spur dunkler war. Hazel zog den Stopfen und schnupperte. Und dieses Parfüm war der verblüffendste Duft, den Hazel jemals gerochen hatte: nicht blumig, nicht fruchtig, ein Geruch, der sich unaufdringlich breit machte, etwas herb, ohne rauchig zu sein, sehr angenehm, dezent, die Grundkomponente nicht identifizierbar, vielleicht irgendein Holz, aber keins von der bekannten Sorte, nicht Sandelholz, nicht Zimt, überhaupt kein Gewürz, eher ... nein, sie gab es auf. Auch dieses Fläschchen trug eine Beschriftung. Aber erst, als sie das Zettelchen umdrehte, konnte sie die Aufschrift darauf lesen: "Für Matthew".

    Am nächsten Morgen stand Hayward wieder vor der Tür.
    "Ist Miss Viola zu sprechen?", fragte er.
    Jefferson schüttelte bedauernd den Kopf. "Tut mir Leid, Mylord. Miss Viola ist noch nicht auf."
    "Das dachte ich mir beinahe", meinte Hayward. "Gestern Abend ist es doch recht spät geworden. Sind die jungen Herren schon wach?"
    "Ja, Mylord. Sie sind noch beim Frühstück. Wenn Sie hereinkommen möchten?"
    Aber kaum im Flur kam ihnen schon Mrs. Hawthorne entgegen und Hayward nutzte rasch die Gelegenheit, um bei ihr die Erlaubnis für sein Vorhaben einzuholen. Mrs. Hawthorne erteilte sie erwartungsgemäß, wenn auch zögernd, und lud Hayward in den Salon ein, wo man – wie Jefferson gesagt hatte – noch beim Frühstück saß. Hazel und Jeremy erhoben sich bei seinem Eintreten. Hazel blickte ihn feindlich an und verschränkte die Arme vor der Brust. Hayward

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