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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Müllmänner.« Wie kann man den Feind besser kennenlernen als durch das, was er wegwarf? Das FBI schmuggelt sich immer in den Alltag eines Verdächtigen, verwanzt sein Haus und stochert in seinem Abfall. »Sie haben auch für die Versorgungsbetriebe gearbeitet.« Wie lange hatte der Lord Master für die Inszenierung dieser makabren Symphonie gebraucht? Langegenug, um alles bis ins Kleinste auszutüfteln. Seine Zeit als menschliches Wesen hatte ihn gelehrt, wo unsere Schwachstellen liegen. »Sie haben die Kontrolle über das Stromnetz und wer weiß was sonst noch, Dani. Sie werden die ganze …« Ich hielt mir das Handy vor die Augen.
    Der Akku war voll.
    Kein Netz. Die Funkverbindung war abgebrochen, und ich hatte keine Ahnung, wie viel Dani noch gehört hatte.
    Â»â€¦ Stadt zu einer einzigen Dunklen Zone machen«, flüsterte ich.
    Die Glühbirne im Eingang flackerte erneut. Ich sah hinauf. Sie zischte und knisterte, dann war sie aus.

Achtzehn
    Meine Welt ging rund um mich in Trümmer.
    Ich war abgeschnitten von V’lane, Barrons sah aus wie der größte Verräter, in der Abtei wimmelte es von Schatten, das Barrons Books and Baubles war eine Dunkle Zone, in der Stadt trieben Randalierer und Unseelie ihr Unwesen, und bald brach die totale Finsternis über uns herein.
    Wenn es so weit kam, war nichts, was lebte, auf den Straßen sicher. Gar nichts. Nicht einmal das Gras oder die Bäume. Nun, ich wurde von meinem MacHalo angestrahlt und war mit dem Speer (der auch mir einen grässlichen Tod bescheren konnte) bewaffnet, aber was sollte ich tun, wenn sich der Pöbel oder eine Gruppe Unseelie auf mich stürzte und mich entwaffnete? Was würde ich gewinnen, wenn ich durch die Stadt wanderte? Konnte ich Leben retten? Was sollte ich mit den Geretteten machen? Wie könnte ich sie in Sicherheit bringen, wenn alle Lichter ausgingen? Würden sie sich wie Ertrinkende an mich klammern oder mich bekämpfen, um sich meine Lichter anzueignen? Wenn ich umkam, wer suchte dann das Buch? Ich bin kein Feigling. Aber ich bin auch keine Närrin. Ich weiß, wann sich das Kämpfen lohnt und wann ich mich um mein Überleben kümmern muss, um für später kampfbereit zu bleiben.
    Jede Faser meines Körpers drängte zur Flucht aus den Straßen, die bald von Schatten überflutet sein würden.Ich wollte weit weg von hier dem Sonnenaufgang entgegengehen.
    Noch zwölf Stunden plus ein paar Minuten. Ich lief durch die Straßen, um mein Fort Alamo zu finden – ich weigerte mich, darüber nachzudenken, wie diese Schlacht ausgegangen war. Ich würde es besser machen.
    Schließlich entschied ich mich für eine alte Kirche mit hohem Turm und offenem Glockenstuhl mit Steinbogen, unter die ich mich setzen und das Umfeld im Auge behalten konnte. Das große Portal war verschlossen. Das war mir nur recht. Zur Straße hin gab es kein Fenster. Auch das gefiel mir. Hier war meine Festung – das Beste, was ich mir, zumindest vorerst, wünschen konnte.
    Ich umrundete das Kirchengebäude, trat die Tür zum Refektorium ein und schlüpfte hinein. Nachdem ich die aufgebrochene Tür mit einem schweren Geschirrschrank verbarrikadiert hatte, stibitzte ich einen Apfel und zwei Orangen aus dem Obstkorb, der auf dem Tisch stand, und eilte durch die schwachbeleuchteten Gemeinschaftsräume.
    Es dauerte eine Weile, bis ich den Zugang zum Glockenturm im hinteren Teil des großen Kirchenschiffes unter der Empore für den Chor hinter den dicken Orgelpfeifen fand. Die schmale Tür war fast komplett hinter einem Bücherschrank verborgen, den jemand davorgeschoben hatte, vermutlich um neugierige Kinder von einer Klettertour abzuhalten. Ich stieß den Schrank beiseite – eine Kleinigkeit für jemanden, der mit Unseelie-Fleisch vollgepumpt war – und öffnete die Tür. Dahinter war es stockfinster. Ich wappnete mich, trat ein und leuchtete den Turm mit meinen Lichtern ab. Keine Schatten zogen sich zurück, nirgendwo kauerten tintenschwarze Wolken. Erleichtert atmete ich auf.
    Eine enge, wackelige Holzstiege – mehr Leiter als Treppe – führte an den Wänden des Turms etwa vierzig Meter nach oben. Sie war tatsächlich an manchen Stellen an den Mörtel genagelt ; es gab keine Stützen oder Verstrebungen, und sie sah so stabil aus wie ein Kartenhaus. Ich fragte mich, wann hier zum letzten Mal

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