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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Mühe, seine Erscheinung beizubehalten und nicht zu einer anderen überzuwechseln. »Du erlaubst, dieses Zeichen auf deinen Körper zu tätowieren, weigerst dich aber, meins zu empfangen?«, zischte er und drückte seinen Mund auf meinen.
    Die Unseelie-Jäger werden speziell den Sidhe -Seherinnen gefährlich, weil sie den mysteriösen Platz in unserem Gehirn kennen. Sie wissen instinktiv, wo sie das kleine, verängstigte Kind in uns finden können.
    Die Seelie-Prinzen wissen das auch, aber sie haben es auf erwachsene Frauen abgesehen. Sie jagen uns in unseren eigenen Körpern, spüren gnadenlos die dunkelsten Winkel unserer Libido auf. Sie verführen die fromme Jungfrau; sie feiern die Hure. Unermüdlich erfüllen sie die sexuellen Bedürfnisse, saugen unsere Leidenschaft in sich auf, multiplizieren sie und geben sie uns tausendfach zurück. Sie beherrschen all unsere Sehnsüchte. Sie kennen die Grenzen unserer Phantasien, treiben uns bis zum Abgrund und lassen uns dort allein an Fingern mit abgebrochenen Nägeln über der bodenlosen Schlucht hängend zurück. Und wir flehen sie um mehr an.
    Seine Zunge berührte meine. Etwas Heißes, Elektrisierendes zuckte durch meinen Mund und stach in meine Zunge. Es schwoll an und füllte meinen Mund aus. Ich würgte und hatte gleichzeitig einen Orgasmus, der mindestens ebenso heiß und elektrisierend war. Wonne durchflutete mich mit so außergewöhnlicher Präzision, dass meine Knochen dampften und sich verflüssigten. Hätte V’lane mich nicht gehalten, wäre ich in mich zusammengesunken. Für einen Augenblick befand ich mich an einem Traumort, wo sein Lachen schwarzer Samt und seine Begierde so grenzenlos war wie die Nacht, aber dann war ich wieder klar und ich selbst.
    Etwas Potentes, Gefährliches blieb in meinem Mund, auf meiner Zunge. Wie sollte ich damit sprechen können?
    V’lane zog sich zurück. »Warte einen Moment. Es wird sich noch anpassen.«
    Und es passte sich mit einer Art multiplem Orgasmus an und stach wie ein stählerner Dorn zu – Wonne, gepaart mit Schmerz. Die Nachwirkungen rüttelten an mir. Ich funkelte V’lane zornig an – er hatte mich mehr erschüttert, als ich zugeben würde.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe mich enorm zurückgehalten. Es hätte viel … wie ist euer Wort dafür? … viel traumatischer sein können. Menschen sind nicht geschaffen, den Namen eines Feenwesens auf der Zunge zu tragen. Wie fühlt es sich an, MacKayla? Du hast einen Teil von mir in deinem Mund. Möchtest du noch einen haben?« Er grinste, und ich wusste, dass er nicht von einem zweiten Wort sprach – oder was auch immer zusammengerollt, schlummernd in meiner Zunge verankert war.
    Als ich vierzehn war, hatte ich mir beim Cheerleadertraining ein Stückchen vom Zahn ausgebrochen. Mein Zahnarzt war in Urlaub, und ich musste fast zwei Wochen warten, bis der Zahn gerichtet wurde. Während der unendlich langen Wartezeit hatte meine Zunge ständig mit dem gezackten Zahnrand gespielt. Genau das spürte ich jetzt: Ich hatte etwas Ungewohntes im Mund und wollte es wegkratzen, weil es sich falsch anfühlte, und solange es auf meiner Zunge war, konnte ich auch den Feenprinz nicht aus meinem Bewusstsein kratzen.
    Â»Am liebsten würde ich es ausspucken«, erwiderte ich eisig.
    Er presste die Lippen zusammen, und die Temperatur sank so rapide, dass mein Atem in der Luft gefror. »Ich habe dich ausgezeichnet. Nie zuvor habe ich jemanden so reich beschenkt. Und ich rate dir, das nicht geringzuschätzen.«
    Â»Und wie benutze ich es?«
    Â»Wenn du mich brauchst, öffnest du den Mund, und ich bin bei dir.« Ich sah nicht, wie er sich bewegte, aber plötzlich waren seine Lippen an meinem Ohr. »Sag niemandem, dass ich es dir gegeben habe. Erwähnst du es auch nur einmal, dann nehme ich es dir weg.« Er verschwand, noch ehe er den Satz beendet hatte. Seine Worte tanzten in der Luft.
    Â»Hey, ich dachte, du willst mehr über das Sinsar Dubh erfahren!« Ich war so baff, dass ich drauflosredete, ohne vorher nachzudenken. Und das bereute ich augenblicklich. Meine Worte lagen bleiern wie die Luftfeuchtigkeit in Georgia in der Nacht. »Sinsar Dubh«  – jede Silbe schien im Nachtwind zu rauschen und durch die dunkle Nacht zu noch dunkleren Ohren zu wehen. Mit einem Mal fühlte ich mich,

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