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Im Schatten (German Edition)

Im Schatten (German Edition)

Titel: Im Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar R. Rehberg
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Pflichten hier zu Hause.«
    Doch viel zu müde und gleichzeitig auch noch zu angeregt von dem netten Gespräch mit Mark ging Valerie nur wortlos an ihm vorbei und begab sich auf dem schnellsten Weg ins Bett.

04. Oktober 2006
     
    Valerie war gerade mit einer besonders komplizierten Zeichnung beschäftigt, als Mark um ihren Schreibtisch herumkam und sich auf die Kante setzte.
    » Ich weiß, ich mute Ihnen unheimlich viel zu«, begann er entschuldigend, »aber ich benötige schnellstmöglich eine Kalkulation für das Baumann-Projekt.«
    » Kein Problem, wenn ich die Zeichnung fertig habe, kann ich das erledigen. Ich denke so in etwa zwei Stunden kann ich beginnen«, antwortete sie.
    » Und die anderen Sachen, die wir besprochen haben?«
    » Andrea macht die Aufmaße für Neumünster, Annabelle und Harald fahren morgen nach Friedrichsort und beginnen mit den Vermessungen. Und über die Lessingstraße muss Peter erstmal rüber, bevor wir weitermachen können. Die Statik muss wegen der Änderungen teilweise neu gemacht werden, also haben wir da etwas Luft.«
    Mark lächelte sie warm an.
    »Was würde ich nur ohne Sie tun? Ich wäre vollkommen aufgeschmissen, wenn ich Sie nicht hätte.«
    Valerie freute sich unbändig über das Lob, dennoch antwortete sie:
    »Wohl kaum. Keiner ist unersetzlich. Und ich am allerwenigsten.«
    » Wieso stellen Sie Ihr Licht immer so unter den Scheffel, Valerie? Sie wissen doch ganz genau, was Sie wert sind.« Doch als Valerie nur verlegen auf ihren Bildschirm sah, anstatt zu antworten, stand Mark auf, ging zu ihrem Schrank, holte ihren Mantel heraus, hielt ihn für sie hin und sagte:
    » Kommen Sie, wir gehen essen.«
    »Was?!« Valerie sah ihn verständnislos an.
    » Wir gehen essen. Na los.« Also sicherte sie die Zeichnung, stand auf und schlüpfte in den Mantel. Kurze Zeit später hatte auch er seine Jacke an, und sie spürte seine Hand auf ihrem Rücken, als er sie sanft auf den Ausgang zuschob, ihr die Tür aufhielt und den Vortritt beim Verlassen des Büros ließ. Sie gingen ein paar Straßen weiter in ein kleines Restaurant, in dem Valerie schon einige Male zu Mittag gegessen hatte.
    Nachdem sie bestellt hatten, begann Mark schnell ein Gespräch. Er erkundigte sich danach, wie sie mit der neuen Situation in der Firma zurechtkam. Zurzeit liefen sehr viele Projekte und entsprechend war viel zu tun. Jedoch nicht zuviel, so dass sie zwar ausgelastet, jedoch nicht überlastet waren.
    »Mute ich Ihnen auch nicht zuviel zu?«, fragte Mark besorgt.
    » Nein, es ist schon in Ordnung so. Es sind zwar im Moment recht viele Projekte, aber besser so als Langeweile. Wie kommt es eigentlich, dass Sie schon im Leipzig-Projekt integriert waren, bevor Sie bei uns angefangen haben?« Diese Frage hatte sie schon lange interessiert.
    Mark lächelte, während er zu erzählen begann:
    »Na ja, wie Sie schon richtig angemerkt haben, sind zurzeit ziemlich viele Projekte am laufen. Und dann bekam Herr Burzig die Chance auf den Bau in Leipzig. Sie wissen ja selbst, was das für ein Klopfer ist. Hätte ich mich in alles gleichzeitig einarbeiten sollen, wäre ich hoffnungslos baden gegangen. Also hat Herr Weigelt mich zeitweise freigestellt, damit ich mich mit dem Projekt beschäftigen konnte. Wir haben uns immer außerhalb der Büros getroffen, manchmal in Kneipen, manchmal privat, und natürlich bin ich mit vor Ort gewesen. Herr Burzig wollte nicht, dass Sie im Büro etwas davon mitbekommen und in Aufregung versetzt werden bevor feststand, ob er sich wirklich für mich entscheiden würde.«
    » Das war aber verdammt nett von Herrn Weigelt, Sie freizustellen.«
    Mark lachte. »Nicht wirklich. Er hat mich hierher vermittelt.«
    Valerie war erstaunt.
    » Wollte er Sie loswerden?« Doch nun lachte Mark herzlich.
    » Nein. Aber es war ihm schon klar, dass ich mich anderweitig umgesehen habe. Er ist ein toller Einstieg für Berufsanfänger. Aber jeder Architekt mit ein bisschen Fantasie langweilt sich über kurz oder lang bei ihm. Er macht überwiegend Eigenheime Marke Standard. Nicht viel nachdenken müssen und die Kosten möglichst niedrig halten, indem man Jungarchitekten einstellt.«
    » Klingt nicht gerade nach Ihrem Stil.« Mark grinste und schüttelte den Kopf. »Und wie ist Herr Weigelt auf die Idee gekommen? Wusste er von Herrn Burzigs Plänen?«
    » Ja, die beiden sind befreundet. Tja, so kam der erste Kontakt zustande. Den Rest kennen Sie ja. Es war schon komisch. Ich kannte bereits das ganze Team aus den

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