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Im Schatten (German Edition)

Im Schatten (German Edition)

Titel: Im Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar R. Rehberg
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Würde sie Cornelia Mühlau heute zu Gesicht bekommen? Und wenn ja, wie sollte sie ihr begegnen? Bei den Fotoaufnahmen war sie ihr sehr sympathisch gewesen, doch nun hatte sich die Situation geändert. Abrupt wurde Valerie aus ihren Gedanken gerissen:
    » Woher weißt du das denn?«, fragte Tina.
    » Ich hatte sie mal am Telefon«, antwortete sie kurz angebunden, wenn sie sich auch bemühte, gelassen zu klingen. Und als sie kurze Zeit später etwas in Marks Büro zu erledigen hatte, fragte sie beiläufig:
    » Weiß sie eigentlich von uns?«
    » Nein.« Mark klang ein wenig angespannt.
    » Ich denke, sie weiß, wie du lebst.«
    » Im Prinzip ja. Ich meine, sie weiß, dass ich gelegentlich kleine, unbedeutende Affären hatte. Aber …« Doch weiter sprach er nicht, und Valerie ließ es auf sich beruhen. Dennoch fragte sie sich, was das zu bedeuten gehabt hatte. Von gelegentlichen bedeutungslosen Affären wusste sie, von ihr aber nicht? Was war es denn, was Mark und sie miteinander verband? Doch sie versuchte, wie schon so oft, ihre Gedanken wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren und alle störenden privaten beiseitezuschieben.
     
    Als Cornelia kam, war Mark gerade in einem Gespräch mit dem Statiker Peter vertief, und Tina bat sie freundlich um ein wenig Geduld. Sie war in der Tat eher unauffällig, mit blonden, schulterlangen Haaren, nicht besonders groß und nicht gerade schlank. Nicht wirklich der Typ, den man an der Seite eines so gut aussehenden Mannes erwartete. Sie sah sich ein wenig um und ging dann kurz entschlossen zu Valerie.
    » Sie sind doch Frau Zieglow, wenn ich mich richtig erinnere. Mein Mann hält ja große Stücke auf Sie«, sagte sie freundlich.
    » Tatsächlich?« Valerie wunderte sich, dass Mark mit seiner Frau über sie gesprochen hatte.
    » Ja. Er meinte, ohne Sie würde hier gar nichts laufen. Außerdem stutzen Sie ihn regelmäßig zurecht, dafür können Sie aber den besten Kaffee kochen.«
    » Na ja, ich bin eben so eine Art Abteilungsmutti.« Cornelia lachte herzlich. Dann entstand ein kurzes Gespräch, in dem Marks Frau fragte, wie es Valerie denn nun mit dem neuen Chef gefallen würde.
    » Es geht so, er ist ein echter Sklaventreiber«, meinte Valerie schmunzelnd.
    » Oh ja, das kenne ich«, entgegnete Cornelia. Beide lachten, als Mark im gleichen Moment sein Büro verließ. Er sah irritiert zwischen den beiden hin und her, ging dann zu seiner Frau, gab ihr entschlossen einen Kuss und schob sie auf den Ausgang zu.
    » Ziemlich merkwürdiges Gefühl, euch beiden zusammen lachen zu sehen«, bemerkte er, als Valerie kurz nach dem Essen bei ihm im Büro war.
    » Wieso?«, fragte Valerie unschuldig tuend, obwohl sie es durchaus nachvollziehen konnte. Sie selbst würde sich auch komisch vorkommen, Mark und Werner zusammen im Gespräch zu sehen.
    » Na ja«, entgegnete Mark, »die Ehefrau und die Geliebte. Da hat man eh schon ein komisches Bauchgefühl. Von Natur aus Erzfeinde, aber ihr scheint euch auch noch zu verstehen.«
    » Wäre es dir lieber, wenn wir uns die Augen ausgekratzt hätten?«
    » Nein, natürlich nicht. Aber trotzdem. Ich hoffe, ihr zwei verbündet euch nicht eines Tages gegen mich.« Er lächelte ein wenig unsicher, doch Valerie antwortete keck:
    » Solange du uns anständig bedienst, hast du nichts zu befürchten.«
    Doch zu ihrem Erstaunen lief Mark knallrot an und murmelte beinahe unverständlich:
    »Na, da muss ich mich zurzeit vor Connie ja wohl in Acht nehmen.«
     

26. Juli 2007
     
    Eine weitere Gelegenheit mehr über ihn zu erfahren ergab sich einige Tage später.
    » Champagner? Gibt es was zu feiern?«
    Mark und Valerie saßen in einem kleinen , aber sehr teuren Restaurant und er hatte gerade das edle Getränk für sie bestellt, bevor er einen Blick in die Speisekarte warf.
    » Ja«, sagte er nun fröhlich.
    » Und was?« Valerie sah ihn neugierig an.
    » Meinen Geburtstag.«
    Valerie fiel aus allen Wolken. Davon hatte sie nicht im Geringsten etwas gewusst , und das war ihr ein wenig peinlich. Sie war nie auf die Idee gekommen, ihn danach zu fragen.
    » Du hast Geburtstag? Warum hast du nichts gesagt? Ich hab nicht mal ein Geschenk für dich.«
    » ’Ne einfache Gratulation würde mir schon reichen«, meinte er grinsend. »Und was das Geschenk angeht, ich bin mir sicher, dir wird heute Nacht schon noch was einfallen.« Nun musste auch Valerie lachen, und holte es gleich darauf nach, ihm Glück zu wünschen. Doch insgeheim freute sie sich, dass sie diesen Abend

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