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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA DUNLOP
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„Aber jahrelang habe ich in meinen kindlichen Vorstellungen darauf gewartet, dass er kommt und mich holt. Ich weiß auch nicht, wie ich mir das vorgestellt habe. Dass er elf wird, morgens Zeitungen austrägt, um uns beide zu ernähren, und dass wir glücklich bis an unser Ende leben. Blöd, was?“
    Alec zog die Decke ein Stückchen höher. „Du warst damals ein kleines Kind.“
    „… das sehr lange brauchte, sich den Realitäten des Lebens zu stellen.“
    „Vielleicht ist dir gar nicht bewusst, dass du noch immer wütend auf ihn bist.“
    Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Ich habe ihn vermisst. Das ist alles.“
    Sie vermisste ihn immer noch, wünschte sich einen Bruder, keinen flüchtigen Bekannten.
    „Erzähl mir was über dich und Raine.“ Es war Charlotte bewusst, dass sie lieber wieder in ihr Zimmer gehen sollte, bevor jemand sie entdeckte, aber sie wollte noch nicht gehen. Es sollte einfach noch nicht zu Ende sein. „Warst du ihr Beschützer? Hast du sie geärgert? Hast du dich mit ihr zusammen gegen eure Eltern verbündet?“
    Alec lachte. „Ich war Raines schlimmster Albtraum, weil ich …“
    Plötzlich erschütterte ein ohrenbetäubender Knall das ganze Schloss. Flammen erhellten den Himmel. Instinktiv warf sich Alec auf Charlotte, um sie zu schützen.
    „Was, zum Teufel, war denn das?“, rief er und blickte zum Fenster. Auch Charlotte sah hinaus auf Feuer, Rauch und Asche.
    „Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte er.
    In ihren Ohren dröhnte es, und ihr Herz klopfte wie wild, aber sie nickte nur.
    Alec sprang aus dem Bett, zog sich schnell die Hose an und sah aus dem Fenster nach unten. „Um Himmels willen“, rief er. „Einer der Wohnwagen der Filmcrew brennt!“
    Auch Charlotte sprang aus dem Bett.
    Mit einer Hand bediente er sein Handy, während er sich sein Hemd überzog. Dann rannte er zur Tür. Bevor er das Zimmer verließ, drehte er sich noch einmal kurz nach Charlotte um. „Kommst du allein klar?“
    „Natürlich“, gab sie zurück. Aus der Ferne konnte sie schon Sirenen hören, und von unten ertönten Rufe.
    Hoffentlich ist niemand verletzt worden, dachte sie, während sie sich anzog. Langsam, um nicht gleichzeitig mit Alec aufzutauchen, ging auch sie nach unten.
    Der Rasen vor dem Schloss sah wie ein Katastrophengebiet aus. Hausangestellte und Crewmitglieder versorgten die Verletzten. Alec half gerade den Gärtnern, Schläuche anzuschließen. Offenbar wollten sie die anderen Wohnwagen und das ganz in der Nähe stehende Gartenhäuschen bespritzen, damit die nicht auch noch Feuer fingen.
    Charlotte blieb vor der Rasenfläche stehen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte.
    Neben ihr stand ein Mann. Sein Gesicht war rußverschmiert, und er hielt seinen linken Arm fest. Der Ärmel war blutdurchtränkt.
    „Sie sind ja verletzt“, stieß sie hervor.
    Er betrachtet seinen Arm. „Ist halb so schlimm.“
    Sie half ihm auf die Veranda, wo er sich hinsetzen konnte. „Wissen Sie, was passiert ist?“
    „Es war der Wohnwagen mit dem Material für die Spezialeffekte“, antwortete er mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Vorsichtig riss sie den blutgetränkten Ärmel auf. Eine große Schnittwunde kam zum Vorschein.
    „Die Leute wollten gerade die Pyrotechnik für die Schlachtszene vorbereiten.“ Der Mann schien unter Schock zu stehen.
    Unwillkürlich sah sie zum brennenden Wohnwagen hinüber. Gerade kamen die Feuerwehrwagen, und Alec gab ihnen Zeichen, wo sie anhalten sollten. Dann sprangen die Feuerwehrleute heraus und schlossen die Schläuche an.
    Eine Hausangestellte kam mit Handtüchern und einer Wasserflasche. Charlotte benetzte ein Handtuch und reinigte damit vorsichtig die Wunde des Mannes. Dann drückte sie ein anderes Handtuch darauf, um die Blutung zu stoppen.
    „Tue ich Ihnen weh?“
    Der Mann schüttelte den Kopf. Gebannt sah er auf die gespenstische Szenerie. Inzwischen waren auch die Krankenwagen eingetroffen, und die Rettungssanitäter kümmerten sich um die Verwundeten. Charlotte fragte sich, ob sie einen herbeiwinken sollte.
    „Ich kann warten“, sagte der Mann. Er hatte ihre Gedanken erraten.
    „Charlotte?“, ertönte plötzlich Raines Stimme.
    Charlotte wandte sich um und sah in Raines vor Schreck geweitete Augen.
    „Was ist denn passiert? Wir sind gerade erst zurückgekommen und …“
    „Kannst du einen Sanitäter für uns holen?“
    Raine blickte auf den verletzten Mann. „Natürlich.“
    In ihren High Heels rannte Raine über den Rasen, so gut es eben

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