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Im Sog der Angst

Im Sog der Angst

Titel: Im Sog der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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außerdem.«
    »Die Schweigepf licht … Mary wollte den Cashflow nicht gefährden. Mehr als dreihundertfünfzig durch ihre eigenen überhöhten Rechnungen, und sie und Larsen teilten sich weitere dreihundert, die unter Gulls Namen reinkamen. Das ist mehr als eine halbe Million für jeden zusätzlich zu dem, was sie rechtmäßig verdienten. Und Mary bekam Unterhaltszahlungen.«
    »Mary verachtete Sonny, weil er nicht wusste, wie man lebt.«
    »Gelebt hat sie, das muss man ihr lassen. Bis sie nicht mehr lebte. Der Schlüssel liegt darin, das ganze Geld zu finden. Was die zwangsweise Offenlegung ihrer Finanzunterlagen angeht, bringt Zevonsky den Ball ins Rollen.«
    »Das Wissen um Larsens Verbindungen nach Afrika könnte da hilfreich sein.«
    »Auf die Hoffnung.« Er salutierte, schnitt ein Riesenstück Rindfleisch ab, kaute langsam, schluckte. »Wie ist deiner Ansicht nach der Mord an Mary abgelaufen? Sie schlägt Larsen gegenüber Krach, stößt Drohungen aus, und er gibt Degussa den Auftrag, sie umzulegen.«
    »Das sehe ich genauso.«
    Ich füllte mein Weinglas erneut und nahm einen großen Schluck. Ein guter Cabernet. Die letzten Erkenntnisse der Gesundheitsapostel liefen darauf hinaus, dass Alkohol gut für dich ist, wenn du es nicht übertreibst.
    Das war der entscheidende Punkt: die Grenzen zu kennen.
    Er sagte: »Es passt alles zusammen, aber die Beweise sind immer noch dürftig. Ich hab nicht mal die Privatadresse von Degussa. Der Club, für den er arbeitet, bezahlt ihn schwarz.«
    »Versuch’s in der Marina«, sagte ich. »Flora hat Van Dyne zum Brunch dorthin mitgenommen. Vielleicht weil sie bereits mit Degussa da war.«
    »Im Bobby J’s - ja, das gefällt mir, falls sie herumspielte, hätte ihr das Spaß gemacht. Ich schaue dort noch mal rein und halte ihnen Degussas Foto vor die Nase.«
    Er zog seine Hose hoch, und wir verließen das Steakhouse. Er musste ein hohes Trinkgeld - das Trinkgeld eines Cops - auf den Tisch gelegt haben, weil der Kellner uns bis auf den Bürgersteig folgte, sich bei ihm bedankte und ihm die Hand gab.
    Milo sagte »Keine Ursache« zu ihm, und wir gingen zu seinem zivilen Einsatzwagen zurück.
    »Mit dem, was wir jetzt wissen«, erklärte er, »sollte es mir möglich sein, noch ein paar Leute für eine ernsthafte Beschattung zu bekommen. Das ist gut, Alex. Nicht annähernd ein Slam Dunk, aber gut.«
    »Schön, dich glücklich zu sehen.«
    »Mich? Ich bin doch immer ein Sonnenschein.« Wie um das zu illustrieren, spreizte er seine Lippen zu etwas, das ein Lächeln hätte sein können, und schaltete den Polizeifunk ein, während er losfuhr. Des Einsatzleiters monotonen Vortrag über Gräueltaten und Elend begleitete er mit einem atonalen Summen.
    Auf halber Strecke zurück zum Revier sagte er: »Da ist immer noch die Frage, wie Jerry Quick in das Betrugsunternehmen passt.«
    »Vielleicht tut er das nicht«, erwiderte ich. »Gull kannte ihn nur als Gavins Vater, und vielleicht ist das der Punkt. Jerry fing an, Gavin zu folgen. Weil Gavin sich merkwürdig benommen hatte. Gavin wusste das nicht, bemerkte seinen Dad und schrieb dessen Zulassungsnummer auf. In Gavins beschädigtem Verstand war jeder an der Verschwörung beteiligt.«
    »War Gavin paranoid?«
    »Eine Verletzung der Stirnlappen kann dazu führen.«
    »Ein besorgter Vater würde uns helfen, Alex, nicht Beweise vernichten und sich verstecken. Quick ist jetzt wie lange verschwunden? Fünf Tage. Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«
    »Gutes Argument«, sagte ich.
    »Nur weil Gull nichts von Quicks Beteiligung wusste, ist Quick keine verfolgte Unschuld. Wir haben einen Typ vor uns, der eine Stripperin als falsche Sekretärin einstellt, Kondome in seinem Gepäck liegen lässt, um Salz in die Wunden der Ehefrau zu reiben, seine Schwägerin anmacht und seine Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt. In meinen Augen ist das genau der Typ unsauberer Zeitgenosse, der auf etwas wie die ›Wachposten für Gerechtigkeit‹ voll abfährt. Den besorgten Vater kaufe ich ihm bis zu einem gewissen Punkt ab - dem Punkt, wo Quick Gavin mit Christi Marsh versorgt. Was sie ebenfalls das Leben kostet. Quick weiß, wenn alles rauskommt, hat er große Probleme mit seiner Familie, vom Gesetz ganz zu schweigen. Also kratzt er die Kurve und lässt Sheila sich auf eigene Faust durchschlagen. Er ist nicht Ward Cleaver.«
    »Ich frage mich, wie es Sheila geht«, sagte ich.
    »Kannst den Seelenklempner nicht verleugnen. Fahr von mir aus vorbei und mach ein

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