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Im Sommer der Sturme

Im Sommer der Sturme

Titel: Im Sommer der Sturme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gantt DeVa
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darüber nachdenken? Dann denken Sie aber auch an mein Versprechen gegenüber Mrs. Harrington. Ich habe jedes Wort ernst gemeint.«
    Charmaine holte tief Luft, bevor sie Paul ansah. Als der Wagen hielt und ihre Blicke einander trafen, versuchte jeder, die Gedanken des anderen zu lesen. Aber die Ankunft eines anderen Wagens verdarb den Augenblick. Dr. Blackford erschien zu seinem wöchentlichen Besuch bei Mrs. Duvoisin. Leise fluchend sprang Paul aus dem Wagen, lief außen herum und half Charmaine herunter. Ein gehauchtes »Dankeschön« kam über ihre Lippen, bevor sie die Stufen hinauf und ins Haus eilte.
    Mit breitem Lächeln sah Paul ihr nach, was genau seine Stimmung wiedergab. Er liebte es, sie anzusehen, so reizend war sie in ihrer Unschuld und ihrem Zorn. Ja, sie war unschuldig, dessen war er inzwischen sicher, und schon deswegen durfte er ihr nicht böse sein. Sie war einfach zu entzückend. Auf der Fahrt hatte es ihm Spaß gemacht, sie zu necken, aber ebenso wollte er erreichen, dass sie sich in seiner Gegenwart völlig unbefangen fühlte. Vielleicht war der »Handel«, den er vorgeschlagen hatte, ja der beste Weg. Außerdem musste und wollte er Colettes Wunsch erfüllen, den sie im Garten geäußert hatte. Ich möchte nicht, dass du mit Charmaines Zuneigung spielst. Sie hat auf der Liste deiner Eroberungen nichts zu suchen. Die Kinder werden sie eines Tages brauchen, sollte mir etwas passieren. Versprich mir, dass du ihr nicht wehtust. Aus Respekt vor Colette hatte er bestes Benehmen versprochen, und Charmaine zuliebe wollte er die Abmachung auch einhalten. Eines schönen Tages würde sie sich in seiner Gegenwart wohlfühlen, dessen war er sicher. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihre eigenen Wünsche entdeckte, und wenn sie bereit war, sie zu genießen, würde er zur Stelle sein. Ja, Charmaine Ryan, ich kann warten.
    In diesem Moment unterbrach Robert Blackford Pauls Grübeleien, und die beiden Männer wechselten einige Worte, bevor sie ins Haus gingen. Der Arzt war ungewöhnlich früh gekommen, es war erst zwölf Uhr.
    »Rasch, Jeannette«, flüsterte Yvette drängend. Sie hockte am oberen Ende der Treppe und spähte zwischen den Sprossen des Geländers hindurch ins Spielzimmer. »Wenn du dich nicht beeilst, versäumst du es!«
    »Was?«, fragte Charmaine vom Treppenabsatz aus.
    Yvette richtete sich kurz auf. »Oh, Mademoiselle«, sagte sie süßlich.
    Vielleicht war es ihr Lächeln oder die Antwort, die sie nicht gab … Jedenfalls wusste Charmaine genau, dass etwas im Busch war.
    »Was versäumt sie?«, fragte sie noch einmal.
    Yvette war sehr geschickt und wusste, wie man ehrlich antwortete, ohne wirklich die Wahrheit zu sagen. Sie stöhnte vernehmlich. »In der Koppel ist ein Pferd, das ich Jeannette zeigen möchte.«
    Das klang gut, aber Charmaine war trotzdem nicht zufrieden. »Wozu dann diese Heimlichkeiten?«
    »Es gibt keine Heimlichkeiten. Ich wollte nur, dass sie sich beeilt.«
    Jeannette kam, lächelte und war so unbefangen wie immer.
    »Wo sind eure Mutter und Nana Rose?«, fragte Charmaine misstrauisch.
    »Sie essen noch«, antwortete Jeannette.
    »Und sie haben euch das erlaubt? Ist das Pferd denn nicht gefährlich?«
    »Oh, nein«, versicherte Jeannette. »Chastity ist ziemlich zahm.«
    »Chastity?«
    »Mamas Pferd.« Yvette stampfte ungeduldig mit dem Fuß.
    »Und warum ist das Pferd so interessant?«
    »George will uns etwas zeigen«, erklärte Yvette vage.
    »Was will ich euch zeigen?«
    Yvette zog eine Grimasse. Verdammtes Pech!
    Mit einem Keks in der Hand gesellte sich George zu ihnen. »Hat hier gerade jemand von mir gesprochen?«
    Charmaine sah ihn misstrauisch an. »Sie haben keine Ahnung, was hier vorgeht?«
    »Nein. Worum geht es denn?«
    »Um das Pferd in der Koppel, das Sie den Kindern zeigen wollten.«
    »Keine Ahnung.«
    Jetzt war Yvette mehr als wütend. »Doch, das wolltest du, George«, schimpfte sie. »Letztes Mal hast du gesagt, dass wir beim nächsten Mal zusehen dürfen. Und nun ist nächstes Mal.«
    George zuckte die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wovon ihr redet.«
    »Also, heraus mit der Sprache, Yvette. Was ist los?«
    Jeannette seufzte. »Sag es ihr, Yvette.«
    »Na gut.« Yvette stöhnte ein zweites Mal. »Aber George hat es uns versprochen! Joseph sagt, dass Gerald und die anderen Stalljungen Phantom und Chastity heiraten lassen. Das will ich sehen.«
    Charmaine fächelte sich mit den Händen Kühlung zu. Doch Georges Hustenanfall übertraf

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