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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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eine Parklücke direkt neben einen Pick Up , dessen Ladefläche mit einer grünen Plane abgedeckt war. Die Parklücke daneben schien mir zwar etwas eng, aber ich verließ mich auf Karls Fahrkünste und rieb mir das Gesicht mit einem Papiertuch ab, um den Schweiß loszuwerden. Verrückterweise ging es mir im Augenblick blendend, doch wusste ich auch, dass sich dieser Status sekündlich ändern könnte. Ich war auf alles gefasst und stieg aus.
    „Was passiert jetzt?“, fragte ich die anderen.
    Karl öffnete den Kofferraum und kramte eine Sporttasche heraus, während Danny dem Parkwächter einen Zehner in die Hand drückte und sagte:
    „Dass mir keiner den Wagen klaut.“
    Der Wächter nickte und murmelte:
    „So was Ähnliches höre ich alle fünf Minuten, was glauben Sie, wozu ich hier bin?“
    Danny hatte verstanden und kramte einen weiteren Zehner aus seiner Tasche, reichte ihn dem Wachmann und nickte.
    „Besser?“, fragte er.
    „Geht doch“, lautete die f reche Antwort.
    Ich hätte ihm kein Geld gegeben. Schließlich ist es sein Job, auf die Autos aufzupassen. Danny schien meine Gedanken gelesen zu haben und meinte:
    „Sicher ist sicher.“
    Ich schüttelte mit dem Kopf. „Ich verstehe euch nicht. Ihr werft euer Geld für Selbstverständlichkeiten zum Fenster raus, anstatt es sinnvoll anzulegen.“
    Danny lachte. „Kein Freund vom Kapitalismus, was?“
    „Gehen wir“, sagte Karl und warf sich die Sporttasche über die Schulter.
    „Was ist denn da drin?“, fragte ich neugierig.
    Karl ging an mir vorbei und murmelte:
    „Das Werkzeug des Todes.“
    Ich verstand. Er hatte sein Arbeitswerkzeug dabei und sein jämmerliches Wortspiel sollte mich vermutlich verunsichern, aber nicht mit mir. Was sollte ein Berufskiller sonst schon in seiner Sporttasche verstecken…
     
    Wir überquerten die Straße und erreichten das Lagerhaus an der Dritten ohne Zwischenfälle. Das Tor stand einen Spalt breit offen und vor dem Tor stand ein nervöser Mann mit einem Handy in der Hand. Karl ging auf ihn zu und fragte sich nach irgendeiner Bar durch. Der Mann mit dem Telefon fühlte sich sichtlich in seiner telefonischen Privatsphäre gestört und drehte sich weg. Eine Sekunde später schlug Karl ihm seine Handkante ins Genick und fing einen bewusstlosen Mann mit den Armen auf. Er zuckte uns mit dem Kopf heran und wir drangen  in das Lagerhaus ein. Ich blickte nervös auf meine Armbanduhr und suchte nach einer Ausrede, nicht rein gehen zu müssen, zumal ich bereits erste Anzeichen einer erneuten Panikattacke verspürte, doch Danny kannte keine Ausnahmen und zog mich am Kragen mit sich. Als wir drin waren, zog er das Tor zu und wir schleiften den Mann in die Mitte der Halle. Karl schrie laut durch die Halle:
    „Hilfe. Wir benötigen dringend Hilfe. Ist hier jemand. Wir haben hier einen Verletzten!“
    Eine Antwort blieb aus und wir schlussfolgerten, dass niemand hier war.
    „Hey Karl“, flüsterte ich. „Es ist kurz vor Acht. Um diese Zeit haben hier alle Feierabend.“
    Karl sah mich an, als wäre ich ein Idiot.
    „Warum flüsterst du dann?“
    Ich blickte zu Danny, doch der drehte sich weg.
    „Ich meinte ja nur“, murmelte ich leicht verlegen.
    Karl schlug mir auf die Stirn, wie es mein Bruder oft tat, wenn er meine Gehirnzellen zu neuen Taten antreiben wollte und wie es auch Danny erst kürzlich getan hatte. Ich fühlte mich gleich wie zu Hause.
    „Wir müssen sichergehen“, erklärte Karl, „diese Typen fackeln nicht lange, wenn Gefahr in Verzug ist. Los, pack mit an, wir bringen ihn da rüber.“
    Karl zuckte mit dem Kopf nach links und ich griff mir den he rabbaumelnden rechten Arm des armen Mannes, der bewegungslos in Karls kräftigen Armen hing. Wir schleiften ihn links um ein Regal herum und blickten auf ein Büro, in dem Licht brannte.
    „Da rüber“, befahl Karl, als er das Büro sah. „Wir setzen ihn auf einen Stuhl und fesseln ihn.“
    Es war fast acht Uhr und Wolf müsste jeden Augenblick mit den fünfhundert Kilogramm Kokain eintreffen, ebenso wie diese Drogenmafia, die so scharf auf die zwanzig Millionen war, dass sie sogar das Dezernat angegriffen hatte.
    „Wir sollten uns beeilen und ein gutes Versteck suchen“, merkte ich an, „die Übergabe ist in wenigen Minuten.“
    Karl schüttelte den Kopf. „Nichts da. Wir bleiben in diesem Büro. Hier haben wir gute Deckung. Wenn sie kommen, kna llen wir sie über den Haufen.“
    Danny stimmte mir zu. „Peter hat Recht. Wir sollten nichts

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