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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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vor ihm teilte sich plötzlich, und da war sie.
    »Wer ist das?«, fragte er und packte Percivals Arm.
    Percival, der sich eben in die Erläuterung eines komplexen militärischen Manövers gestürzt hatte, war verblüfft. Als sein Blick dem von Ives folgte, ließ er ein gequältes Aufstöhnen hören.
    »Nein, bloß nicht! Von allen heute anwesenden Frauen zieht ausgerechnet sie dein Interesse auf sich?«
    Als Ives unbewegt blieb und unverwandt das vor Leben sprühende Wesen inmitten eines Kreises von Bewunderern anstarrte, seufzte Percival. »Na schön, wenn du es unbedingt wissen willst. Das ist Sophy, Lady Marlowe, die Marquise Marlowe, um genau zu sein.«
    Ives war wie betäubt von der Enttäuschung, die ihn erfüllte. »Sie ist verheiratet?«
    Wieder seufzte Percival. »Nein. Verwitwet.«
    Ives' Miene erhellte sich, und sein Blick wanderte erneut zu ihr. Sie war wie ein Schmetterling. Ein holder, goldener Schmetterling. Von ihrem goldenen Lockenkrönchen bis zu den verlockend unter dem Saum ihres goldenen Kleides hervorlugenden Abendschuhen. Ihre bloßen Schultern schimmerten wie helles Gold im Licht der zahlreichen Kristalllüster, die den hohen Plafond des großen Raumes zierten. Und wenn sie lachte ... wenn sie lachte, spürte Ives, wie ihn eine merkwürdige Erregung durchlief. Sie ist das exquisiteste Geschöpf, das mir in meinem ganzen Leben begegnet ist, dachte er wie benommen. Groß und grazil, machte sie den Eindruck, der leiseste Windhauch könne sie verwehen, und dennoch strahlte sie Kraft aus. Das Profil, das sie ihm zuwandte, war ganz bezaubernd.
    »Stell mich vor«, befahl er.
    »Verdammt, Ives! Hast du nicht gehört, was ich eben sagte? Sie ist Witwe - eine Witwe mit schlimmer Vergangenheit, das kannst du mir glauben.«
    Ives blickte seinen Freund an. »Was meinst du damit?«
    Percival verzog das Gesicht. »Weißt du, wer Simon Marlowe war?«
    »Ich glaube mich zu erinnern, dass mein Vater einmal seinen Namen erwähnte, als ich auf Urlaub zu Hause war, aber nein, ich kenne ihn nicht.«
    »Auch gut! Er war ein unangenehmer Bursche. Kein Gentleman trotz seines Titels - und kein Mann, dem eine Familie mit Selbstachtung eine ihrer Töchter zur Frau geben würde.«
    Ives runzelte sie Stirn. »Soll das heißen, dass ihre Familie kein Ansehen genießt?«
    »Wie man es nimmt. Die Familie ihres Vaters ist beispielhaft.« Percival sah unbehaglich drein. »Mütterlicherseits hingegen ...« Er räusperte sich und suchte nach Worten.
    Jetzt galt ihm Ives' volle Aufmerksamkeit. »Was ist mit der Familie ihrer Mutter?«
    Da er aus langer Erfahrung wusste, dass Ives nicht aufgeben würde, ehe nicht alle Fragen zufriedenstellend beantwortet waren, murmelte Percival: »Verdammt, ich hatte gehofft, eure Wege würden sich nicht kreuzen, und dass ...«Er atmete tief durch und platzte heraus: »Ihre Mutter war Jane Scoville.«
    Ives erstarrte, während ein neues, gefährliches Element seinen Blick, der noch immer an Lady Marlowes Profil hing, noch eindringlicher machte. »Dieselbe Jane Scoville, die meinen Bruder Robert bezirzte?«, fragte er in unversöhnlichem Ton.
    »Dieselbe«, gab Percival voller Unbehagen zu. »Jetzt siehst du sicher ein, warum sie absolut die Letzte ist, für die du dich interessieren solltest. Ganz abgesehen von ihrer Mutter - man munkelt, dass Lady Marlowe ihren Mann getötet haben soll.«
    Nun senkte sich Schweigen über die beiden. Ives hatte Percivals letzten Satz kaum aufgenommen. Jane Scoville, dachte er und ballte die Hände zu Fäusten. Das herzlose, törichte Weibsbild, das Robert in ihren Bann geschlagen hatte, bis er verrückt vor Liebe zu ihr war, so betört und so verzweifelt, dass er sich an dem Tag, als sie den Earl heiratete, im Stallgebäude auf Harrington House erhängte. Damals war Ives erst zehn gewesen, doch war ihm, als wäre alles gestern geschehen. Er hatte seinen um zwölf Jahre älteren Bruder vergöttert, und er war es gewesen, der Roberts Leichnam gefunden hatte.
    »Und wie geht es der lieben Jane jetzt?«, fragte Ives finster. »Wenn sie in London ist, muss ich sie besuchen.«
    »Sie ist tot. Seit einigen Jahren schon.« Percival machte ein nachdenkliches Gesicht. »Du könntest natürlich ihr Grab schänden, wenn du glaubst, du würdest dich dann besser fühlen.«
    Ives lachte widerwillig auf, und die Spannung wich ein wenig von ihm. »Nein, so weit lasse ich mich nicht herab.« Er deutete mit dem Kopf in Lady Marlowes Richtung. »Aber ich könnte versucht sein, mir

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